Bei Eisen-(oxid)-Verunreinigungen würde ich eher reduzierend herangehen. Unter solchen Bedingungen sollte sich Eisen(III)oxid besser lösen, als sauer-oxidierend. Ascorbinsäure ist da ein leicht erhältliches Mittel.
Bevor wir jetzt noch bergeweise Tipps zusammentragen wüßte ich gerne mal die Vorgeschichte der -->Eisen Rückstände in meinem Dreihalskolben<-- ... Daran kann man eventuell erkennen, ob "nur" Eisen oder noch andere Elemente im Belag sind, was die Löslichkeit beeinflusst.
Reinigung von Laborgeräten
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Re: Reinigung von Laborgeräten
Synthese von Mohrschem Salz, mit Eisen und Schwefelsäure im DreihalskolbenGlaskocher hat geschrieben: ↑Samstag 9. Oktober 2021, 09:18 Bei Eisen-(oxid)-Verunreinigungen würde ich eher reduzierend herangehen. Unter solchen Bedingungen sollte sich Eisen(III)oxid besser lösen, als sauer-oxidierend. Ascorbinsäure ist da ein leicht erhältliches Mittel.
Bevor wir jetzt noch bergeweise Tipps zusammentragen wüßte ich gerne mal die Vorgeschichte der -->Eisen Rückstände in meinem Dreihalskolben<-- ... Daran kann man eventuell erkennen, ob "nur" Eisen oder noch andere Elemente im Belag sind, was die Löslichkeit beeinflusst.
Re: Reinigung von Laborgeräten
Stimmt, bei höheren Konzentration und größeren Ansätzen ist die Durchführung im Abzug oder im Freien obligatorisch, egal ob nun bei Original Königswasser oder hobbytauglicher Alternative.eule hat geschrieben: ↑Samstag 9. Oktober 2021, 06:56 Stimmt zwar, funktioniert toll, aber dabei bitte vor der großen grünen Wolke in Acht nehmen. Das hat schon so einige reinigungswütige Leute "zu Grabsteinen erstarren lassen". Also so eine freundliche kleine Halogenvergiftung, wenn man sowas im "Drinnen" und ohne Abzug durchführt ist da schon fast vorprogrammiert.
Davon abgesehen, wer hat schon Ablagerungen von Gold als schwer entfernbare Verunreinigung in Geräten oder Textilien?
Auch habe ich vorausgesetzt, dass mindestens ein alter Kittel, Schutzbrille und Nitrilhandschuhe bei derartigen Tätigkeiten eh getragen werden.
Bei den von mir genannten Konzentrationen des Peroxid-Säure-Gemisches und Anwendungen im kleinen Maßstab (ein paar ml Ätzflüssigkeit im RG, darin ein Stück Blattgold leicht erwärmt, oder mit einem feinen Pinsel auf eine alte Stahlmesserklinge* aufgetragen bzw. eine kleine bedruckte Platine** bei RT in eine mit der Mischung gefüllte Küvette gestellt) konnte ich das problemlos sogar drinnen durchführen, ohne jeglichen Schwimmbadgeruch...
* Elektrisch gestütze Ätzung mit Kochsalzlösung gibt auf Stahl deutlich bessere Ergebnisse...
** Mit freundlicher Unterstützung durch meinen Bruder, der sich mit Schaltkreisen besser auskennt als ich und Platinen normalerweise mit Persulfat ätzt...
In Bezug auf das Ausgangsproblem der Entfernung von Hydroxo-Eisen-Rückständen aus Laborglas/-porzellan würde ich auch eher auf eine der bereits genannten organischen Säuren oder komplexbildende Lösungen zurückgreifen. Oxidierende Flüssigkeiten bringen da nichts, im Gegenteil.
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Re: Reinigung von Laborgeräten
naja, bei Eisen könnte sicher auch etwas Cyanid in ganz leicht basischem Milieu funktionieren und auf deutlich weniger gelbes Blutlaugensalz hinauslaufen . Andererseits ist "Cyanidpanscherei" nicht unbedingt so wirklich zu empfehlen, immerhin gibt es ganz sicher weniger giftige Komplexbildner. Ich überlege gerade, was in dem alten "Fleckenteufel" drin war.
Unendliche Vielfalt in unendlicher Kombination.
Agressiv und feindselig, boshaft, manipulierend und hinterhältig, hämisch, überkritisch, herrschsüchtig und sinnlos brutal, das sind die Primärtugenden, die zusammengenommen Menschen vor allen anderen Spezies auszeichnen.
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Re: Reinigung von Laborgeräten
Trichlorethen war da drin - bis auf Iod sind anorganische Feststoffe wie z. B. Eisenverbindungen in diesem unpolarem Solvenz aber nicht löslich.
Fettflecke ließen sich damit gut entfernen. Vorteil war die schwere Entflammbarkeit - die potentielle Feuergefahr von Waschbenzin würde ich (als Nichtraucher und bei guter Lüftung) aber vorziehen gegenüber der heute bekannten kanzerogenen Wirkung jener Fleckenwasserdämpfe.
Die meisten heutigen Fleckenentferner enthalten je nach Produktvariante Alkohole/Ketone/Ester und/oder fettlösende Tenside und peptidkettenspaltende Enzyme, was gut wirkt gegen Kakaoflecken auf dem Sofa, aber ebenso wenig gegen Eisen im Saugtrichter wie das "gute" alte Trilen...
Edit: in der Fleckenteufel-Variante "Rost" ist laut SDB tatsächlich Zitronen- und Oxalsäure drin. Mit den empfohlenen organischen Säuren lagen wir also gar nicht so sehr daneben...
Zum Cyanid: dann doch lieber ein bisschen Chlor...
Fettflecke ließen sich damit gut entfernen. Vorteil war die schwere Entflammbarkeit - die potentielle Feuergefahr von Waschbenzin würde ich (als Nichtraucher und bei guter Lüftung) aber vorziehen gegenüber der heute bekannten kanzerogenen Wirkung jener Fleckenwasserdämpfe.
Die meisten heutigen Fleckenentferner enthalten je nach Produktvariante Alkohole/Ketone/Ester und/oder fettlösende Tenside und peptidkettenspaltende Enzyme, was gut wirkt gegen Kakaoflecken auf dem Sofa, aber ebenso wenig gegen Eisen im Saugtrichter wie das "gute" alte Trilen...
Edit: in der Fleckenteufel-Variante "Rost" ist laut SDB tatsächlich Zitronen- und Oxalsäure drin. Mit den empfohlenen organischen Säuren lagen wir also gar nicht so sehr daneben...
Zum Cyanid: dann doch lieber ein bisschen Chlor...
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