Krebserregend

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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Nunja, LD halt 0,2-1 g, wie bei den Schwermetallverbindungen üblich ne schöne kumulative Wirkung (--->, sehr hohe biologische Halbwertszeit), Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen, andauernde Migräne, Quecksilbersaum (aus HgS) am Zahnfleisch und derlei schöne Dinge - bis zum Tode...

mfg
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

@ Cyan: Eine Quecksilber-, oder allgemein Schwermetallvergiftung, ich betone Vergiftung, ist wirklich arg böse...
Die Nervenendenüberreizung, die Ablagerungen in den Zellen, die Krämpfe...

Und das mit dem Benzol ist auch mehr oder weniger theoretisch...

@ Cybercop: Mir ging es auch schon oft so. Man hats im Hinterkopf, aber ich verdränge es zwar nicht direkt, jedoch
gehe ich eher mit einer gleichgültigen Einstellung daran.
Wenns mich heute nicht erwischt dann morgen.
Ich war auch, wie schon einigen bekannt, kurzzeitig im Dichromatstaub.
Shit happens, und wenn nicht dann soll man sich freuen.

Sämtliche Chemikalien wirken anders und sind eher unberechenbar. Der eine lebt gesund und bekommt Krebs.
Der andere hat in der Pigmentfabrik im Dichromatstaub gestanden hat sich die Hände danach mit Benzol gewaschen und wird trotzdem 100.

Jeder Organismus ist individuell.

Gruß Felix
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

Don't throw anything away. There is no 'away'.

Abusus non tollit usum.

Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Eine Quecksilber-, oder allgemein Schwermetallvergiftung, ich betone Vergiftung, ist wirklich arg böse...
Die Nervenendenüberreizung, die Ablagerungen in den Zellen, die Krämpfe...
Sagtichja. :wink:

Ich kann mir eigentlich nur Strychnin als schlimmer vorstellen...es sind Fälle von Strychninvergiftungen bekannt, bei denen die Opfer sich in ihren extremen Krämpfen mit der Ferse den Hinterkopf (!!!) eingetreten haben...übelst... :shock:

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Wie wirkt Strychnin?

Rattengift?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Strychnin ist ein Nervengift. Wenn du einen Muskel anspannst, "docken" Botenstoffe an Rezeptoren an. Es gibt Antagonisten, die danach wieder eine Entspannung bewirken. Strychnin jedoch blockiert die Rezeptoren für die Antagonisten, sodass es zu extrem starken Muskelkrämpfen kommt und man - in der Regel bei vollem Bewusstsein - durch die Krämpfe der Atemmuskulatur erstickt.

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Sollte/kann man eigentlich etwas unternehmen, wenn man größere Mengen von Krebseregenden Stoffen (Hydrazin, Benzol, ...) "zu sich genommen hat" (Atemluft, längerer Hautkontakt unterm Handschuh, Essen im Labor :( ..)?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Kommt auf den Stoff an. Bei Benzol musst du das ziemlich lange machen, damit was passiert, bei Hydrazin möchte ich mich mal nicht festlegen. Arzt!

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Naja... wenn man die "kurzzeitige" toxische Wirkung gut überstanden hat, geht es einem Haubtsächlioch darum, dass der Körper den Stoff schnell ausscheidet und es keine Langzeitschäden (Leber, Niere (was weis ich) Krebs) bekommt....

Kann man da mehr machen außer reelmäßige Kontrollen, die der Arzt in so einem Fall empfehlen wird?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Nein. Ist auch normal nicht nötig. Oder haste eben Benzidin verspeist? :lol:

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Naja letztens sah der Joughurt (der 5min früher noch weiß war) orange aus.
Hatte mir, wegen dem Orangen Krümelchen keinen Kopf gemacht.
Der Youghurt hat dann bissl säuerlich geschmeckt....
Dann hat mein Atem ein kleeein wenig nach Chlor gerochen....

Als ich Tage später wieder aufgewacht bin, habe ich gemerkt, dass mein Kaliumdichromat weg war
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Lol..."Der neue Almighurt mit Dichromatgeschmack. Ehrmann - keiner kotzt mich mehr an!" :mrgreen:

Du glaubst ja wohl nicht, dass es in deinem Joghurt war, sondern willst mich reinlegen, oder? Deine Schleimhaut hätte es dir schnell mitgeteilt, wenn es Dichromat gewesen wäre - Schleimhautreizungen etc. Achja - Dichromat kann Salzsäure (Magensaft) nicht zu Chlor oxidieren (kinetische Hemmung), falls du das ausdrücken wolltest mit dem nach Chlor riechenden Atem...

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Habe eigentlich wenig Ahnung von Dichromat.... wusste nur, dass es ein Oxidationsmittel ist....

Zu dem Reinlegen..... Eigentlich gehört sowas nicht ins Chem-Forum (einen Beitrag abziehen :!: ).... aber irgendwie konnte ichs mir nicht verkneifen :angel:

Ein paar Fragen zu Oxi/Reduktions-mitteln....
Sind die meisten Canc. Chemikalien eigtl Oxidationsmittel? bzw. sind sie canc. weil sie mit der DNS reagieren? (wie funktioniert da (grob))

Welches sind eigentlich stareke und welches schwache Reduktionsmittel?

Ascorbinsäure
Natriumthiosulfat
Natriumsulfit
Natriumdithionit

Bzw. Ich nutze gegen Nitrose Gase gerne ein Natriumthiosulfat-spray (funktioniert sehr gut :thumbsup: )
Womit würde man am Besten HCN binden? (Natriumthiosulfat?)
:arrow: soll jetzt nicht heißen, dass ich im Labor (im freien) mit HCN rumhantiere
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Bei den canc. Stoffen kommt es halt darauf an, dass sie überhaupt mit der DNA reagieren. Dimethylsulfat z.B. methyliert die DNA (es entstehen an der DNA also Methylether), sodass diese nicht mehr korrekt gelesen werden kann. Chrom(VI) wird gut in die Zellen aufgenommen und erst in der Zelle zu Chrom(III) reduziert. Dieses reagiert mit der DNA, wie Schwermetallionen es gerne mit Eiweißen etc. tun, mit demselben Effekt wie beim DMS. ...

Ich würde sagen, alle genannten Reduktionsmittel sind mehr oder minder stark...kommt halt auf den Vergleich an...

HCN kannst mit Natronlauge binden (in einer an eine geschlossene Apparatur angeschlossene Waschflasche) und das entstandene Cyanid später mit Wasserstoffperoxid vernichten.

P.S. War ja wohl zu offensichtlich, dass du mich ver*rschen willst. :D

mfg
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Beitrag von Chemienator »

Naja es ommt zwar nicht alltäglich vor, dass der ganze Raum mit 99,98%igem NO2 gefüllt ist und ich dem sicheren Tod entgegen sehe,
allerdings würd ich gern wissen, ob ich mein Natriumthiosulfatspray durch Ascrobinsäure ersetzen soll.....

Kann die eigtl ähnloch viele Substanzen binden?

Warum ist im Handel eigentlich nur das Pentahydrat von Natriumthiosulfat erhältlich?
Wo es der große Unterschied zum Wasserfreien?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Wo es der große Unterschied zum Wasserfreien?
Dass es Kristallwasser enthält. *duck-und-weg* Naja, ist halt so...

Wenn das mit dem Thiosulfat gut geht, dann nimm es doch weiterhin! :wink: Und binden kann das eig. nur Chlor, Brom, Iod, NO2(, O2) und sonstige derartige Oxi-Mittel.
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