Nachbau des Original-Faraday-Generators

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MarbsLab
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

Ja. Der Hufeisenmagnet ist nicht ideal, da die Enden (Pole) parallel zur Scheibe gerichtet sind. Wenn man an die Innenschenkel des Hufeisenmagneten zusätzlich Neodym-Magnete (wie ich sie für den Faraday-Motor verwendet habe) anbringt, verbessert sich die Leistung.
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mgritsch
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Samstag 21. Oktober 2023, 15:11 Und ich gewöhne mich langsam daran, dass du mir selten zustimmst :mrgreen: . Trotzdem lese ich mir deine kritischen Bemerkungen gerne durch.
Zustimmung und Schulterklopfen fühlt sich zwar besser an und ist notwendig um motiviert zu bleiben. Weiterentwicklung und neue Perspektiven erfordern aber konstruktiven (sachlichen) Dissens. Raus aus der denk-bubble. Was natürlich immer für beide Seiten eines Diskurses wirkt und auch gar nicht erfordert dass am Ende einer dem anderen zustimmt.
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mgritsch
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Samstag 21. Oktober 2023, 21:45 Das erste was ich bei Veritasium lese ist: "Not everything that is true can be proven". Das zeigt, dass der YouTuber Gödels ersten Unvollständigkeitssatz auf fundamentale Weise nicht verstanden hat.


Dr. Derek Muller, wie er bürgerlich heißt, hat ein Pysikstudium und einen Dr. in Bildungsforschung. Mit seiner Arbeit hat er schon mehrfach gezeigt, dass er nicht nur gut kommunizieren und erklären kann sondern auch inhaltlich auf höchster Ebene dabei ist. Egal ob es um das windbetriebene Auto das schneller als der Wind sein kann ging oder um das Gedankenexperiment zur elektrischen Leitung das riesige Wellen geschlagen hat und letztendlich wurde er experimentell bestätigt.

Ich wäre etwas vorsichtig ihn in die „hat nicht verstanden“ Schublade zu stecken, der Mann ist ein brillianter Kopf und macht seine Videos auch nicht allein. Ich würde einiges darum geben mit ihm mal ein Wochenende zu verbringen, das wäre wirklich inspirierend. Er ist IMHO ein Paradebeispiel für „hat es verstanden und kann es daher auch erklären“.

Ob das was er macht auf Niveau „für fünfjährige“ ist (übrigens gar kein schlechter Qualitätsmaßstab) oder „wer bastelt mit“ sei dahingestellt. Du hast dich jedenfalls entschieden es nicht mal zu versuchen.
Das Theorem sagt aus, dass es in allen hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen zwangsläufig unbeweisbare Aussagen gibt, d. h. es gibt Aussagen, bei denen nicht bewiesen werden kann, ob sie wahr oder falsch sind. Wenn eine Aussage wahr ist, gibt es einen Beweis dafür. Dann kann ich aber nicht gleichzeitig behaupten, die Aussage könne nicht bewiesen werden.
Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Tatsache dass es (innerhalb eines gegebenen axiomatischen Systems) unbeweisbare Aussagen gibt, schließt nicht aus, dass sich unter den unbeweisbaren auch wahre Aussagen befinden können (wir werden es nur nie wissen können!). Folglich ist der Schluss korrekt dass wahre Aussagen existieren, die nicht bewiesen werden können. Ich sehe eher dass du falsch liegst wenn du meinst das jede wahre Aussage beweisbar sein muss. Das sagt Gödel sicher nicht.
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Samstag 21. Oktober 2023, 23:16 Bezüglich des Kurzschlußmodus war mittels Multimeter kein Strom messbar. Aufschlussreicher wäre ein Oszilloskop mit Stromsonde, leider habe ich keines.
Das finde ich sehr erstaunlich, sind diese Generatoren doch genau für „kleine Spannung aber großer Strom“ bekannt?
Strom als Spannungsabfall über einen (ggfs kleinen) Widerstand zu messen wäre nun wirklich nicht zu schwer…
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 16:23 Die Tatsache dass es (innerhalb eines gegebenen axiomatischen Systems) unbeweisbare Aussagen gibt, schließt nicht aus, dass sich darunter auch wahre Aussagen befinden können (wir werden es nur nie wissen können!). Folglich ist der Schluss korrekt dass wahre Aussagen existieren, die nicht bewiesen werden können.
Nicht ausschließen können, heißt vermuten. Und aus einer Vermutung lässt sich niemals ein mathematischer Satz /Theorem herleiten, der in deinem Fall lauten würde "Es existieren wahre Aussagen, die nicht bewiesen werden können".
Ich habe übrigens Mathematik studiert.
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 16:32 Strom als Spannungsabfall über einen (ggfs kleinen) Widerstand zu messen wäre nun wirklich nicht zu schwer…
Die Ströme treten impulsartig auf. Ein einfaches Multimeter ist viel zu träge, daher das Oszilloskop.
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 16:42 Nicht ausschließen können, heißt vermuten. Und aus einer Vermutung lässt sich niemals ein mathematischer Satz /Theorem herleiten, der in deinem Fall lauten würde "Es existieren wahre Aussagen, die nicht bewiesen werden können".
Als Mathematiker weißt du dann ja auch dass „Vermutungen“ eine mathematisch wichtige Rolle spielen. Dann befinde ich mich hiermit in bester Gesellschaft zB mit Riemann… :yeah:

Vielleicht ist sogar die Aussage „Es existieren wahre Aussagen, die nicht bewiesen werden können" so eine unbeweisbare aber wahre? ;)

Aber ganz ehrlich, so lange und tief habe ich mich mit Gödel nicht befasst um das jetzt sinnvoll weiter treiben zu können.
Ich habe übrigens Mathematik studiert.
Top! :thumbsup: Das freut mich, davon haben wir hier eh zu wenig. Ich bedaure immer sehr wie viel von allem was ich mal gelernt habe ich schon vergessen habe. Ich konnte mal eine Schrödingergleichung lösen, fühlte mich mit Operatoren wohl, Fourier-Transformation oder Lösen von Differentialgleichungen war ein interessanter Zeitvertreib… alles weg, nur noch die grundlegenden Zusammenhänge sind noch da. :( :oops:

In der Pension werde ich das wieder aufwärmen, noch mal an die Uni und Mathematik studieren, soweit mein Plan.

Auf welches Fachgebiet hast du dich spezialisiert?
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 16:47 Die Ströme treten impulsartig auf. Ein einfaches Multimeter ist viel zu träge, daher das Oszilloskop.
Okay, das nächste unerklärliche Phänomen? Sollte eine konstant rotierende Scheibe nicht einen konstanten Strom geben? Nichts daran wäre geeignet, Pulse zu erzeugen - außer vielleicht elektrostatische Aufladungen die sich einmalig entladen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Unipolarmaschine spricht auch klar von „einzige technische Alternative zur Erzeugung von pulsfreier Gleichspannung“

Vielleicht hat es noch etwas mit der Konstruktion?

Oszilloskop hätte ich.
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 17:24 Als Mathematiker weißt du dann ja auch dass „Vermutungen“ eine mathematisch wichtige Rolle spielen.
Vermutungen sind dem Mathematiker ein Graus. In der reinen Mathematik geht es nur um Beweise.
Ich habe mich auf Zahlentheorie spezialisiert und mich lange Zeit mit dem Collatz-Problem (auch eine Vermutung) beschäftigt.
mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 17:24 In der Pension werde ich das wieder aufwärmen, noch mal an die Uni und Mathematik studieren, soweit mein Plan.
Das ist lustig. Mein Plan ist es, in der Rente (ich bin krankheitsbedingt bereits in der Frührente) Chemie zu studieren. Frapierend wie ähnlich auch unsere Karrieren verlaufen sind :) .
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 17:29 „einzige technische Alternative zur Erzeugung von pulsfreier Gleichspannung“
Ich sprach aber vom Strom. Auf der Seite steht auch "um aufgrund der sehr niederohmigen Leiteranordnung mit nur geringem Innenwiderstand kurzfristig sehr hohe elektrische Stromimpulse abgeben zu können."

Es wäre wirklich interessant, das ganze mal an ein Oszi zu hängen. Der Schleifkontakt erzeugt mit Sicherheit auch einiges an Rauschen.
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 18:08 Ich habe mich auf Zahlentheorie spezialisiert und mich lange Zeit mit dem Collatz-Problem (auch eine Vermutung) beschäftigt.
Oh ja, Zahlentheorie wäre auch mein bevorzugtes Gebiet! So simpel formulierbare Probleme, und so schwer zu lösen, so fundamentale Erkenntnisse daraus! „Fermats letzter Satz“ hat mich dafür begeistert. Die Collatz-Reihe fügt sich da nahtlos ein.
Frapierend wie ähnlich auch unsere Karrieren verlaufen sind :)
Eine Balance zwischen Faszination für Wissenschaft und industriellen Realitäten, weil essen muss man ja auch… ;)
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 18:22 Ich sprach aber vom Strom.
Na der kommt über R=U/I zwangsläufig mit sobald ein Stromkreis geschlossen wird :)
Auf der Seite steht auch "um aufgrund der sehr niederohmigen Leiteranordnung mit nur geringem Innenwiderstand kurzfristig sehr hohe elektrische Stromimpulse abgeben zu können."
Ich hätte das so verstanden dass es aufgrund des sehr niedrigen Innenwiderstands eine Möglichkeit bietet, extreme Puls-Ströme zu erzeugen, aber nicht dass so eine Unipolar-Maschine grundsätzlich nur Puls kann.

Aber da wären wir ja schon beim einfachen erklären und verstehen… abseits aller Formeln und fundamentalen Mechanismen. Was soll denn so ein Gerät liefern? Wie wirkt sich Drehzahl und Magnetanordnung und -stärke aus? Kann ich damit eine LED oder Glühbirne betreiben? Im Prinzip müsste das ja sogar bei gegebenen Dimensionen und Drehzahl als Messgerät für magnetische Flussdichte und -richtung diverser Magneten (oder ggfs sogar des Erdmagnetfelds) geeignet sein? So viele schöne Fragen, die nach dem Bau erst beginnen…
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 18:36 Oh ja, Zahlentheorie wäre auch mein bevorzugtes Gebiet!
Da kann ich dir den Blog von Terence Tao (Fields-Medaillen-Preisträger) empfehlen: https://terrytao.wordpress.com/
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 18:48 Wie wirkt sich Drehzahl und Magnetanordnung und -stärke aus? Kann ich damit eine LED oder Glühbirne betreiben?
Also diese Fragen kann ich beantworten:

Je höher die Drehzahl, desto höher die Spannung.
Die Magnetpole sollten am besten im rechten Winkel zur Scheibenfläche angeordnet sein. Je höher die Feldstärke, desto besser.
Mittels der einfachen Kurbel ist es mir nicht gelungen, eine Low Current LED zum Leuchten zu bringen. Ich könnte aber mal die Kurbel entfernen und einen Akkuschrauber dranhängen (der Durchmesser der Achse beträgt 10 mm, passt also noch ins Bohrfutter).
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Re: Nachbau des Original-Faraday-Generators

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 18:59 Da kann ich dir den Blog von Terence Tao (Fields-Medaillen-Preisträger) empfehlen: https://terrytao.wordpress.com/
Öhm, ich glaube fürs erste bleibe ich mal bei „level veritasium“, das sehe ich mir dann noch mal an wenn ich mit dem Studium einigermaßen durch bin ;)
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