Nickelnitrat
Moderator: Moderatoren
- Seaborg
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 419
- Registriert: Sonntag 9. Mai 2021, 10:17
- Wohnort: Bereich Jülich
- Kontaktdaten:
Nickelnitrat
Wenn ich mein schönes Ni-nitrat auflösen will, löst es sich nur schwer und gibt dichte Schlieren, als ob ein Hydroxid im Spiel wäre. Der pH-Wert liegt nach Zugabe von etwas HNO3 im ganz schwach sauren Bereich. Was tun?
Welchen pH müßte eine etwa 0,5 M-Lsg. des Salzes ergeben?
Welchen pH müßte eine etwa 0,5 M-Lsg. des Salzes ergeben?
Re: Nickelnitrat
Das dürfte basisches Nickelnitrat sein.
Suspension im Abzug erhitzen, tropfenweise weitere Salpetersäure hinzugeben, bis sich alles löst - oder besser gleich so viel von dem Salz in heißer 3 % iger Salpetersäure einrühren, bis sich nichts mehr löst und dann filtrieren.
Suspension im Abzug erhitzen, tropfenweise weitere Salpetersäure hinzugeben, bis sich alles löst - oder besser gleich so viel von dem Salz in heißer 3 % iger Salpetersäure einrühren, bis sich nichts mehr löst und dann filtrieren.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: Nickelnitrat
Die Salze vieler Schwermetalle neigen leider dazu - Carboxylate noch mehr als die Salze starker Mineralsäuren.
Man sollte sie daher besser aus mittelsauren Lösungen (pH 2-4) kristallisieren bzw. unter passendem Säurezusatz umkristallisieren, falls man sie bereits so erhalten hat.
Man sollte sie daher besser aus mittelsauren Lösungen (pH 2-4) kristallisieren bzw. unter passendem Säurezusatz umkristallisieren, falls man sie bereits so erhalten hat.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 201
- Registriert: Dienstag 7. Januar 2014, 00:29
Re: Nickelnitrat
Ich habe mit dem Begriff "neigen" so meine Probleme.
Könnte man nicht eher sagen, dass Ni sich wie eine zweiprotonige Säure bzw. Base verhält ähnlich wie Alk-Sulfat/Alk-Hsulfat oder ErdAlk/-Sulfat/HSulfat? Oder ist das komplett falsch ?
Könnte man nicht eher sagen, dass Ni sich wie eine zweiprotonige Säure bzw. Base verhält ähnlich wie Alk-Sulfat/Alk-Hsulfat oder ErdAlk/-Sulfat/HSulfat? Oder ist das komplett falsch ?
Bei Heliumoxid, genauer Helium(II)- oxid, handelt es sich um eine Mischung aus Helium(I)- oxid und Helium(III)- oxid. Richtigerweise heisst es somit Helium(I,III)- oxid.
Re: Nickelnitrat
Da bin ich mir nicht sicher, ob man das so vergleichen kann.
Bei der Bildung schwer wasserlöslicher basischer Schwermetallsalze spielt neben dem pH-Wert auch das Löslichkeitsprodukt eine wesentliche Rolle. Dieses ist bei Alkalihydrogensulfaten für die Dissoziation praktisch ohne Bedeutung.
Die Hydrogensulfate der Erdalkalimetalle sind (mit Ausnahme von Magnesium und Beryllium, derer beider Sulfate wasserlöslich sind und die wie die Übergangsmetalle in wässriger Lösung schwerlösliche basische Salze bzw. die Hydroxid bilden können) das gegenteilige Extrem: in Wasser sind sie praktisch nicht existent, weil immer das Sulfat nahezu sofort und fast vollständig ausfällt.
Bei der Bildung schwer wasserlöslicher basischer Schwermetallsalze spielt neben dem pH-Wert auch das Löslichkeitsprodukt eine wesentliche Rolle. Dieses ist bei Alkalihydrogensulfaten für die Dissoziation praktisch ohne Bedeutung.
Die Hydrogensulfate der Erdalkalimetalle sind (mit Ausnahme von Magnesium und Beryllium, derer beider Sulfate wasserlöslich sind und die wie die Übergangsmetalle in wässriger Lösung schwerlösliche basische Salze bzw. die Hydroxid bilden können) das gegenteilige Extrem: in Wasser sind sie praktisch nicht existent, weil immer das Sulfat nahezu sofort und fast vollständig ausfällt.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
- Seaborg
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 419
- Registriert: Sonntag 9. Mai 2021, 10:17
- Wohnort: Bereich Jülich
- Kontaktdaten:
Re: Nickelnitrat
Was mich halt stutzig gemacht hat, ist, daß das Nickelnitrat (6 H2O) als sehr gut löslich beschrieben ist. (z.B.im Szabo)
Das ist es ja aber dann nicht, wenn es beim Lösen in Wasser quasi komplett als basische Verbindung ausfällt.
Das ist es ja aber dann nicht, wenn es beim Lösen in Wasser quasi komplett als basische Verbindung ausfällt.
Re: Nickelnitrat
Ich tippe eher darauf, dass es bereits als basisches Salz vorliegt, weil es bei der Herstellung zu stark erhitzt wurde.
Auch langjährige Lagerung in nicht perfekt schließenden Gefässen bei wechselndem Raumklima kann Hydrate zu basischen Salzen verwittern lassen.
Wie sieht es denn aus? Glasklare zerfliessliche Kristalle oder eher ein undurchsichtiges Pulver?
Auch langjährige Lagerung in nicht perfekt schließenden Gefässen bei wechselndem Raumklima kann Hydrate zu basischen Salzen verwittern lassen.
Wie sieht es denn aus? Glasklare zerfliessliche Kristalle oder eher ein undurchsichtiges Pulver?
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: Nickelnitrat
Ich gehe davon aus, dass die Substanz schlicht und ergreifend unrein oder zersezt ist. Nickelsalze starker Säuren bilden auch in neutraler Lösung keine Elefanten Mengen Hydroxysalze. Z. B. kann man Nickelsulfat ohne Probleme in Wasser klar lösen und wieder daraus kristallisieren.
@Seaborg: ein Bild der Substanz und eines der "Lösung" wäre interessant. Löst es sich denn unter Zusatz von Säure (HCl) klar auf? Tritt vielleicht Gasbildung ein (CO2)?
@Seaborg: ein Bild der Substanz und eines der "Lösung" wäre interessant. Löst es sich denn unter Zusatz von Säure (HCl) klar auf? Tritt vielleicht Gasbildung ein (CO2)?
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
- Seaborg
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 419
- Registriert: Sonntag 9. Mai 2021, 10:17
- Wohnort: Bereich Jülich
- Kontaktdaten:
Re: Nickelnitrat
Das Salz wurde vor längerem durch Auflösen von hochreinem Nickel in HNO3 hergestellt.lemmi hat geschrieben: ↑Samstag 15. April 2023, 08:58 Ich gehe davon aus, dass die Substanz schlicht und ergreifend unrein oder zersezt ist. Nickelsalze starker Säuren bilden auch in neutraler Lösung keine Elefanten Mengen Hydroxysalze. Z. B. kann man Nickelsulfat ohne Probleme in Wasser klar lösen und wieder daraus kristallisieren.
Der durchaus voluminöse, weissliche, "pudrige" Nd. hat sich sukzessive bei Zusatz von HNO3 (konz) aufgelöst.
Re: Nickelnitrat
Du hast es bei der Herstellung vll. zu hoch erhitzt: zwischen 120 und 145 Grad Celsium bildet sich bereits basisches Nickelnitrat: https://de.wikipedia.org/wiki/Nickel(II)-nitrat
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
- Seaborg
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 419
- Registriert: Sonntag 9. Mai 2021, 10:17
- Wohnort: Bereich Jülich
- Kontaktdaten:
Re: Nickelnitrat
Nein, das wurde gar nicht erhitzt. das Nickelstück war einfach Stunden in HNO3, bis sich nichts mehr getan hat.
Dann abgegossen und über Tage eintrocknen gelassen. Ist aber, wie gesagt, schon lange her.
Ich hatte auch noch NiCl2, das löste sich problemlos.
Dann abgegossen und über Tage eintrocknen gelassen. Ist aber, wie gesagt, schon lange her.
Ich hatte auch noch NiCl2, das löste sich problemlos.
Re: Nickelnitrat
Eintrocknen? Bei einem hygroskopischen Salz?
Vermutlich dann im Exsikkator unter Vakuum, oder?
Wie gewinnt man wohl die wasserfreie Substanz, die ja auch existiert, ohne dass sie sich gleich in das basische Salz umwandelt? Mithilfe einer Trockenpistole?
Vermutlich dann im Exsikkator unter Vakuum, oder?
Wie gewinnt man wohl die wasserfreie Substanz, die ja auch existiert, ohne dass sie sich gleich in das basische Salz umwandelt? Mithilfe einer Trockenpistole?
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)