@Seaborg:
Texas - da kann man ja auch an der nächsten Ecke einfach eine Handfeuerwaffe kaufen wie hierzulande ein Pfund Kaffee...
Und offensichtlich auch Raketen in Eigenregie bauen...
Andererseits: war Texas nicht der US-Bundesstaat, in dem man nicht einmal Laborglas ohne Lizenz kaufen kann?...
Wie dem auch sei: hier in Mitteleuropa unter der aktuellen Gesetzgebung und dem Aktionismus der hiesigen Ermittlungsbehörden ist ein derartiges Prozedere in aller Öffentlichkeit eines YouTube-Videos eher nicht anzuraten...
Ja, 30 % wird nicht explodieren, aber es kann sich ggf. trotzdem im Zuge des Einengens zersetzen.
Ich konnte dem Ton des Videos wegen der texanischen Knödelstimme nur mit Mühe folgen, aber so weit wie man es erkennen/verstehen konnte, wurde die Lösung am Anfang konsequent unterhalb unterhalb des Siedepunkts gehalten und damit eigentlich mehr heiß eingedunstet als wirklich abgedampft. Wenn man die Lösung nämlich wirklich kocht, verflüchtigt/zersetzt sich das Peroxid - das kann ich aus eigentlicher Erfahrung (wo dies gewünschter Effekt war) nur bestätigen.
Bei der anschließenden Destillation wurde dann mit Vakuum gearbeitet. Auch das kann helfen, ohne stärkere Zersetzung auf höhere Konzentrationen zu kommen. Oberhalb von 50 % bleibt es innerhalb einer Glasapparatur trotzdem ein risikobehaftetes Verfahren, das ohne hochgezogene Schutzscheibe nicht anzuraten - und für gesetzestreue Hobbychemiker hierzulande ja eh hinfällig ist.
Wenn ich etwas bei Nachahmung von Experimenten auf YouTube gelernt habe, dann das: traue nicht ohne Prüfung dem, was einem da gezeigt wird. Solange ich keinen Nachweis per Analyse sehe (die mit einer iodometrischen Titration ja recht einfach zu bewerkstelligen wäre), glaube ich auch nicht an die behaupteten über 90 %...
wer weiß schon so genau, was in einer Flasche mit dem Aufdruck "15,x % H2SO4" drin ist?
Jeder, der seine Gebrauchschemikalien nach Lieferung und vor Verwendung selbst analysiert.
Mein Flüssig-pH-Minus eines bekannten deutschen Händlers ist mit 14,9 % etikettiert (15,x wäre - wenn x > 0 - bereits zuviel!) und enthält laut meiner Säure-Base-Titration auch tatsächlich knapp unter 15 % Schwefelsäure - ich glaube nicht, dass irgendein Händler hierzulande Lust hat, für bis zu 5 Jahre hinter schwedische Gardinen zu wandern, nur weil er zu faul war, vernünftig zu verdünnen...