Elektrolytische Oxidation von Schwefeldioxid

Anorganische Chemie.

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
notaccounteule
Illumina-Mitglied
Beiträge: 38
Registriert: Mittwoch 3. August 2022, 12:04

Re: Elektrolytische Oxidation von Schwefeldioxid

Beitrag von notaccounteule »

ja sorry, da habe ich wohl das video schlecht verstanden, wo davon nur sehr kurz überhaupt die Rede ist.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2845
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Elektrolytische Oxidation von Schwefeldioxid

Beitrag von aliquis »

Es war das einzige YouTube-Video, das ich finden konnte, in dem die heftige Reaktion von Schwefeltrioxid mit Wasser gezeigt wird (die filmischen Präsentationen dieses Creators bestechen durch vergleichsweise hohe fachliche Qualität in völlig unaufgeregter Art und Weise).
Schwefeltrioxid ist halt ein richtig übles Zeug, an dass sich in Reinform nur wenige Amateure herantrauen. Mit größeren Mengen als in den Modellversuchen von Waselowsky würde ich auch gar nicht arbeiten wollen.
Selbst Profis beschreiben Pannen mit Schwefeltrioxid als eine der größten Gefahren im Labor, die sie je erlebt haben: 1:17

"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
notaccounteule
Illumina-Mitglied
Beiträge: 38
Registriert: Mittwoch 3. August 2022, 12:04

Re: Elektrolytische Oxidation von Schwefeldioxid

Beitrag von notaccounteule »

Dachte, diese beiden hier könnten da von interesse sein. Das erste Video zeigt nur ne simple Verbrennung von Schwefel, das zweite die Reaktion der resultierenden Oxide mit Wasser, wenngleich die Heftigkeit der Reaktion nicht recht zum Ausdruck kommt.






btw. SO3 in kleiner menge herzustellen und in einer Ampulle einzuschmelzen - mittels Vitrioldestillation war in meinem ersti-Praktikum der erste oder zweite echte Versuch im Studium. und ja, das Zeug is echt nasty aber doch händelbar
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2845
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Elektrolytische Oxidation von Schwefeldioxid

Beitrag von aliquis »

Das Schwefeltrioxid entsteht in Spuren durch katalytische Oxidation am Eisen des Verbrennungslöffels und drängt sich optisch in den Vordergrund. Das sieht nach viel aus, sind aber in Wahrheit nur sehr wenige mg (daher auch keine beobachtbare exotherme Reaktion). Darum halte ich die erwähnten 2 mol als angenommene Konzentration für viel zu hoch angesetzt. Das gibt schon die geringe Menge an Sauerstoff im Kolben nicht her.
Geflissentlich unterschlagen wurde das Schwefeldioxid und die daraus entstehende Schweflige Säure, die hauptsächlich vorhanden sein dürfte. Ich denke, eine iodometrische und danach noch eine alkalimetrische Titration würde diese Annahme bestätigen. Will man die Mischung Richtung Schwefelsäure verschieben, könnte man dann einfach Wasserstoffperoxid zusetzen.
Insgesamt ist auch dies mehr ein Demonstrationsversuch als eine effektive Synthese. Ein wenig Optimierung in diese Richtung könnte man erreichen, wenn man Schwefel in einer Schale verbrennt und die Gase mittels darüber befindlichem umgedrehten Glastrichter und einer Wasserstrahlpumpe durch eine Gaswaschflasche mit Wasserstoffperoxidlösung zieht:



Ist aber wie gesagt auch eine ziemlich Sauerei für die Laborgeräte. Man sollte dann zur Reinigung eine größere Menge Toluol zur Hand haben.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Antworten