Genau das ist der kritische Punkt. Hinzu kommt die thermische Belastung, die in einer Destillationsapparatur auch schnell mal über die in Kaffeemaschinen üblichen knapp 100 Grad Celsius hinausgeht... Wenn es dann dumm läuft und die Viskosität verändert sich, habe ich hinterher entweder ein kontaminiertes Destillat oder eine verklebte Schliffverbindung... Nicht umsonst gibt es Hochtemperatur-Schlifffette.
Ausserdem gibt es in Boilern und Co. m. W. nicht einen einzigen Glasschliff... Es macht einen Unterschied, ob ich Glas auf Glas abdichte oder Kunststoff auf Kunststoff/Metall. Ausserdem sind die technischen Fette auf Konstruktionen ausgelegt, die dauerhaft miteinander verbunden bleiben. Ich baue meinen Vollautomaten jedenfalls nicht nach jeder Tasse Kaffee auseinander, die NS-Apparatur nach Anwendung schon. Wer das Baumarktzeug auf seine Normschliffe schmiert, muss sich also nicht wundern, wenn er sie hinterher nicht mehr auseinanderkriegt... Oder wie sagt der norddeutsche Klempner doch so schön: "nach fest kommt ab"... Wie ärgerlich, wenn das der teure Kühler war oder der Aufsatz vom Chinesen, der heute kaum noch oder nur noch mit DHL-Zollservicegebühr zu bekommen ist... Manchmal sind solche Alternativlösungen halt auch deutlich schlechter als man denkt... Ein aktuelles Beispiel haben wir ja hier gerade...
Gute Schlifffette für Anwendungen ohne hochaggressive Stoffe im Temperaturbereich bis 180 Grad gibt es im Laborfachhandel schon ab etwa 4 Euro pro Tube - günstiger ist die "Alternative" aus dem Baumarkt auch nicht... (es muss nicht für alle Anwendungen die teure PTFE-Paste für 13 Euro sein...).
http://www.laborhandel-krumpholz.de/sho ... iskos-35-g