@Calciumcitrat: es würde mir völlig ausreichen, die N-gebundene Methylgruppe nachzuweisen, um sicherzustellen dass es wirklich Methylconiin ist.
Ein NMR wäre natürlich einfach, da dieses aber nicht immer zur Verfügung steht benutze ich in solchen Fällen Derivatisierungen, d.h. Reaktionen, die eindeutige oder bekannte Produkte liefern bzw. nur mit einem der möglichen Strukturen funktionieren, welche dann per DC eindeutige Ergebnisse liefern (Methylierung, Hydrolyse oder Veresterung gehen meistens ganz gut und schnell).
Bei Tubocurarin hat man für genau diesen Zweck (Aufklärung über den Methylierungsgrad), eine Mikromethylierung entwickelt, d.h. ein Verfahren um auch in sehr kleinen Mengen (afaik mg Bereich) mittels Methyliodid zu ermitteln ob einmal oder zweimal methyliert wurde. Das wäre für deine Fragestellung genau richtig, ich habe das Paper aber gerade nicht parat und weiß nicht mehr wie anspruchsvoll die Instrumentalisierung ist, da könntest du aber mal nachschauen. Das sollte sich finden lassen (über die Geschichte des Tubocurarins und der falsch angenommenen Struktur)...
Als einfachstes Mittel könnte man das Produkt benzylieren (Benzylchlorid/bromid und etwas Natriumiodid in Aceton), beim Coniin wird eine Benzylgruppe angehangen, beim Methylconiin dagegen zwei. Hat man zu den Produkten analytische Daten kann man sie damit abgleichen (ob die aber verfügbar sind weiß ich nicht). Deswegen würde ich eine reduktive Aminierung vorschlagen. Den Analyten mit Aceton (10 eq.) in Methanol rühren und unter leichter Kühlung langsam NaBH
4 zugeben (5-7 eq.) (letztendlich sind die Äquivalene nicht so entscheidend, man kann die Reaktion auch mit 5-10 mg Substanz machen und die Reagenzen "schätzen"), bei RT rühren und anschließend eine DC. Das Produkt ist N-Isopropylconiin und die Reaktion ist nicht in der Lage zu quarternisieren, d.h. nur Coniin wird diese Reaktion zeigen (Vergleichsreaktion mit authentischem Coniin machen), Methylconiin hingegen nicht. Alternativ könnte man die Reaktion auch mit Formaldehyd machen, und sollte somit Methylconiin bekommen. Macht man also die Reaktion mit einer authentischen Probe und dem Analyten kann man letztendlich anhand der DC-spots sagen, um welches von beiden es sich gehandelt hat. Eine andere Idee wäre die Reaktion mit Benzaldehyd zu machen (allerdings weiß ich nicht wie gut das in diesem Fall geht), die Reaktion findet dann auch nur mit Coniin und nicht mit Methylconiin statt, liefert aber ein Produkt, dass per 254 nm detektierbar ist. Da die Reaktion schnell und ohne großen Aufwand in kleinen Vials (Achtung, bei NaBH
4-Zugabe schäumt es und wird heiß) gemacht werden kann, und eindeutige Produkte liefert mit denen per DC eine Aussage getroffen werden kann ist das eine Alternative zum NMR. Wenn natürlich eines Verfügbar ist, ist das als absolute Methode zu bevorzugen.
Die reduktive Aminierung mit Formaldehyd, sprich Synthese von Methylconiin aus Coniin wäre wohl wenn genau das was du für deinen Fall brauchst.
Die Hinsberg-Trennung klingt auch gut, kannte ich zuvor nicht. Soll es noch farbig werden könnte man gleich Dansylchlorid benutzen
edit:
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