Kühler-Mäntel reinigen - Biofilm entfernen?

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Killom
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Kühler-Mäntel reinigen - Biofilm entfernen?

Beitrag von Killom »

Ich weiß nicht, wer von euch dieses Problem schonmal hatte - dadurch dass ich ein geschlossenes Kühlsystem verwende, hat sich in den letzten Tagen ein Biofilm in den Transportwegen des Kühlwassersystems gebildet. Vorallem an den toten Stellen an denen kaum Strömung herrscht. Gibt es Reinigungsgeräte mit denen ich diesen Film ausputzen kann? Ich dachte da an einen langen, flexiblen Pfeiffenputzer oder sowas in der Richtung :conf:

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Schönen Gruß!
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Seife und Ultraschall. Ein rein Mechanisches Putzen deprimiert eher weil man eh nicht überall hinkommt.
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Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

So geschickt biegen und fummeln geht nicht mit dem besten Pfeifenreiniger. Da hilft nur die "chemische Drahtbürste". Im Labor habe ich gute Erfahrung gemacht mit dem Einweichen in verdünnter (~1M) Salzsäure über Nacht. Man kann auch mit einer alkalischen Einweichlösung rangehen, in hartnäckigen Fällen beides im Wechsel. Zwischendurch mit viel Wasser durchspülen.
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Killom
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Beitrag von Killom »

NI2 hat geschrieben:Seife und Ultraschall. Ein rein Mechanisches Putzen deprimiert eher weil man eh nicht überall hinkommt.
Ich glaube bei einem Ultraschallbad in Dimensionen in denen ein 40cm Liebig Platz findet, kann man vermutlich nicht mehr von einem Hobby-Labor sprechen, oder? :lol:
Glaskocher hat geschrieben:So geschickt biegen und fummeln geht nicht mit dem besten Pfeifenreiniger. Da hilft nur die "chemische Drahtbürste". Im Labor habe ich gute Erfahrung gemacht mit dem Einweichen in verdünnter (~1M) Salzsäure über Nacht.
Das werde ich auf jeden Fall mal probieren. Danke!
Glaskocher hat geschrieben:Man kann auch mit einer alkalischen Einweichlösung rangehen, in hartnäckigen Fällen beides im Wechsel. Zwischendurch mit viel Wasser durchspülen.
Sind Kukidents evtl. auch einen Versuch wert? :mrgreen: Die sollen ja schließlich auch Gebissprothesen reinigen.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Es gibt auch ziemlich flache Bäder. sind halt dafür nicht hoch, dafür wäre das perfekt :D
HCl oder andere typische Reinigungsmittel sind definitiv auch ein Versuch wert. In Seife einweichen kann aber auch schon helfen. Solche Gebissreiniger könnten interessant sein. Eventuell ist auch Mineralwassser mit Seite hilfreich um ein wenig "Bewegung" in die Sache zu bringen, habe ich aber noch nie probiert.
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Killom
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Beitrag von Killom »

Da muss ich mal in der Bucht schauen ob man da fündig wird. Ultraschall wäre ja echt ideal für solch ein Vorhaben.

Ich probiere es jetzt erstmal so:

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Heizkreislauf mit Kukidents mit Mineralwasser. :mrgreen: Die hatte ich nämlich zufällig zur Hand. Ich werde berichten ob es hilft oder nicht.

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Durch den Schaum sieht man schön die Strömungsverhältnisse :wink:
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Sieht durchaus interessant aus :D Mal sehen ob es was wird... Ein wichtiger Hinweis noch: Wenn man mit Schläuchen arbeitet und die Temperatur ändert/erhöht IMMER Schlauchsicherungen verwenden. Beim Kühlen ist das meist halb so wild, aber beim Erwärmen werden die Schläuche irgendwann weich und halten nicht mehr so gut, gerade wenn noch ein leichter Überdruck da ist kann es passieren, dass sich die Schläuche von den Oliven schieben. Das hat bei uns im Labor bereits mehrfach zu kleinen Überschwemmungen geführt (Schläuche am Thermostat für Reaktoren war nicht gesichert, eingestellt war er auf 70°C und da sind dann die Schläuche abgesprungen und das ganze Ethylenglycol war im Labor verteilt). Und da der Heizpilz keine wirklich Temperatursteuerung hat (die I II und III geben lediglich die Heizleistung an weil mehrere Spiralen die dann höher liegen dazu geschalten werden, deine Leistung ändert sich, aber die Temperatur im Heizpilz ist quasi immer gleich, d.h. unten wird es durchaus auch heiß und das Wasser in deinem Kolben wird irgendwann anfangen zu kochen), solltest du da einen Blick drauf werfen.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Killom hat geschrieben:Ich glaube bei einem Ultraschallbad in Dimensionen in denen ein 40cm Liebig Platz findet, kann man vermutlich nicht mehr von einem Hobby-Labor sprechen, oder? :lol:
es muss ja nicht das ganze teil auf einmal rein, wenn ein kleineres Bad vorhanden ist kannst du ihn sicher so hochkant reinlegen dass mal die eine undd ann die andere Hälfte dran kommt.

Glaskocher hat geschrieben:So geschickt biegen und fummeln geht nicht mit dem besten Pfeifenreiniger. Da hilft nur die "chemische Drahtbürste". Im Labor habe ich gute Erfahrung gemacht mit dem Einweichen in verdünnter (~1M) Salzsäure über Nacht.
Das werde ich auf jeden Fall mal probieren. Danke!
da der Bio-Schmodder oft aus einer Mischung aus Bio+Anorganik besteht, gehe ich gerne zweistufig vor. Zuerst mit "Haushalts-Knabberwasser" drauf, bestehend aus Danklorix + eine schöne Portion Spüli drin, ggfs etwas aufwärmen. Das Spüli hat einen gewissen puffernden Effekt, der pH sinkt etwas, dadurch wird es deutlich aggresiver + es kommt in jede Ritze. Damit konnte ich im Haushalt sogar schon angebrannten Reis auflösen :) Nach der Wäsche mit HCl den mineralischen Anteil (Kalk) wegwaschen und alles sollte wieder klar sein.
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Beitrag von CD-ROM-LAUFWERK »

Mit HCl hatte ich sehr gute Erfahrungen mit der Entfernung von Algen in Kühlschlagen (grüner Belag) gemacht. Da allerdings direkt halbkonzentrierte (~~20%) HCl um eine schnelle, quasi sofortige Wirkung zu haben und z.B. den Roti gleich wieder benutzen zu können. Wenn man das Teil bewegen kann reichen schon wenige dutzend Milliliter aus, die man dann hin und her laufen lässt. Dann einfach mit Wasser durchspülen und fertig.
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Killom
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Beitrag von Killom »

Glaskocher hat geschrieben:So geschickt biegen und fummeln geht nicht mit dem besten Pfeifenreiniger.
Habe gerade nochmal recherchiert und dabei erstaunliches herausgefunden: Die Fachbezeichnung für solch ein Werkzeug lautet "Chenilledraht". War mir bis Dato unbekannt.
NI2 hat geschrieben:Ein wichtiger Hinweis noch: [...] IMMER Schlauchsicherungen verwenden.
Solch ein professionelles Equipment habe ich leider nicht - das müsste ich durch Tüdeldraht oder Tape ersetzen. Aber guter Hinweis. Malheure sind nach Möglichkeit zu unterbinden!
mgritsch hat geschrieben:es muss ja nicht das ganze teil auf einmal rein
Es gibt doch da ein so ein bekanntes Handwerkersprichwort, wie man einen Hammer zu benutzen hat. Warum sollte man das nicht auch auf ein Ultraschallbad anwenden?
Glaskocher hat geschrieben:Im Labor habe ich gute Erfahrung gemacht mit dem Einweichen in verdünnter (~1M) Salzsäure über Nacht.
mgritsch hat geschrieben:Zuerst mit "Haushalts-Knabberwasser" drauf, bestehend aus Danklorix + eine schöne Portion Spüli drin, ggfs etwas aufwärmen. [...] nach der Wäsche mit HCl den mineralischen Anteil (Kalk) wegwaschen
CD-ROM-LAUFWERK hat geschrieben:direkt halbkonzentrierte (~~20%) HCl um eine schnelle, quasi sofortige Wirkung zu haben
Ich werd alles ausprobieren, bis ich Erfolgreich war oder sich das Glas auflöst - je nach dem was zuerst eintritt. :yeah:
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Solch ein professionelles Equipment habe ich leider nicht - das müsste ich durch Tüdeldraht oder Tape ersetzen. Aber guter Hinweis. Malheure sind nach Möglichkeit zu unterbinden!
Das ist nicht schlimm. Wenn man nicht die hübschen Laborteile hat geht's auch mit den den Schlauchschellen aus dem Baumarkt und einem Schraubendreher (ein wenig nervig die immer ab und dran zu machen) oder einfach einem Draht und ihn mit einer Zange festdrehen (sollte schon ein wenig klemmen). Gerade wenn man durch die Schläuche was Warmes laufen lässt, kann das je nach Schlauchmaterial und wie eng er schon auf der Olive sitzt mal mehr oder weniger ausmachen.
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Beitrag von Killom »

Ich glaube das mit den Schlauchschellen ist mir an den Glasoliven ein wenig zu kritisch. Kann mir gut vorstellen, dass die leicht mal abbrechen, wenn man die Schellen versehentlich zu fest zudreht.
zweitens
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Beitrag von zweitens »

Meißt ist es Kalk und Rost an der Innenwand. Da hilft Salzsäure (steht schon oben). Und ja, den kleinen vollflächig weichen Pfeiffenreiniger habe ich bei einem NS 14 Kühler für sowas auch schon genommen. An ein Teil davon kommt man ran, an alles nicht unbedingt. Marmorbrösel und Seifenwasser oder so gehen auch. Sand ist je nach Glassorte zu hart und macht Kratzer.
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Ich habe die Kühlschlangen eines Dimroth Kühlers (sie hatten Kalk und Algen o.ä. darin) zuerst mit 10 %-iger HCl und anschliessend mit Knabberwasser gespühlt, diese sahen danach wieder wie neu aus.
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Killom
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Beitrag von Killom »

Kurzes Update:
Kukidents und Mineralwasser kann man von der Liste streichen.

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Brachte genau 0,nichts. Bin eben auf Salzsäure umgestiegen. 24%ige Lösung hatte ich parat - lasse ich jetzt über Nacht einwirken. Bin mal auf das Ergebnis gespannt.
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