Hunderte Euro kostet ein Kolonnenkopf nach Antlinger mit Vakuumtauglichkeit und allem drum und dran, wenn man ihn regulär im Laden kauft, tausende ein Magnetventil-Kopf mit Steuerung, dessen größter Vorteil ist, dass man während der Destillation nicht vollkommen eingespannt ist.Hunderte oder tausende Euro
Das billigste sind Kolonnenköpfe nach Prahl oder vergleichbare, die habe ich schon für 30€ - 50€ weggehen sehen. Das ist nicht viel teurer als eine Destillierbrücke. Und wenn man wirklich gar kein Geld ausgeben will, dann muss man sich einen Dephlegmator improvisieren, also einfach die gewünschte Rückflussmenge vor dem Brückenkopf auskondensieren, das gelingt meistens mit einer unisolierten Kolonne, einem kurzen Rückflusskühler mit geregelt langsam fließendem Kühlwasser, oder Luftkühlung.
Nochmal zum Nachdenken: Was wir wollen, ist eine völlig adiabat arbeitende Arbeitskolonne auf der sich ein Gradient frei ausbilden kann und einen Kopf, der einen gewissen Teil durch lässt und den Rest zurück auf die Kolonne schickt, damit sie ihren Gradienten hält. Dazu gibt es mindestens drei Möglichkeiten:
1. Mechanischer Rücklaufteiler - aller Dampf wird im Kopf kondensiert, die Flüssigströme werden wie auch immer aufgeteilt, meistens durch ein Nadelventil und einen Überlauf.
2. Mechanischer Dampfteiler - der Dampf wird aufgeteilt, ein Teil wird in einem Rückflusskühler kondensiert, der andere in der Destillierbrücke.
3. Dephlegmator - ein Teil des Dampfes wird kondensiert bevor er die Destillierbrücke erreichen kann.
Jede "wilde" Rektifikation verwendet im Prinzip den Dephlegmator. Entweder kommt der Rücklauf durch die Wärmeverluste über der isolierten Kolonne zustande, oder die unisolierte Kolonne selbst ist Kolonne und Dephlegmator in einem. Letztes versaut ihre adiabaten Eigenschaften, erstes nicht.