Ich habe jetzt noch den Peroxidgehalt in den veunreinigten Etherproben quantitativ zu bestimmen versucht (Vorgehen nach Reagenzienverzeichnis DAB 7)
In einem 100 ml-Schliff-Erlenmeyerkolben wurden 4 ml Salzsäure 25% mit 40 ml Wasser verdünnt, 0,5 g Natriumbicarbonat zugegeben und der Stopfen lose aufgesetzt. Nach dem Verdrängen der Luft durch CO
2 wurden 1 g Kaliumiodid und 1000 µl Probe zugegeben, der Kolben verschlossen und gut geschwenkt. Nach 20 Minuten (Stehenlassen unter Lichtabschluss) wurde das ausgeschiedene Iod mit 0,02 N Natriumthiosulfatlösung titriert (0,5 ml Stärkelösung als Indikator).
Ergebnisse:
Dioxan I (von Merck, ca 40 Jahre alt): 0,225 ml Na
2S
2O
3 = 0,77 mg H
2O
2 = 75 ppm
Dioxan II (von Roth, ca 40 Jahre alt): 0,325 ml Na
2S
2O
3 = 0,111 mg H
2O
2 = 100 ppm
peroxidierter Ether (mit Kupferchlorid und gelegentlichen Durchleiten von Luft für ca 10 Tage am Fenster stehen
gelassen): 3,125 ml Na
2S
2O
3 = 1,063 mg H
2O
2 = 1500 ppm (0,15 % !)
Im Ether Nr 3 hätte man wohl schon mit 5 ml eine explosionsfähige Peroxidmenge beieinander, wenn die Angaben (5 mg = riskante Menge) stimmen - wobei hier sogar nur auf Wasserstoffperoxid berechnet wurde. Diese Probe gab eine schöne, anhaltende CL mit Luminol (rechts daneben Dioxan Nr. II):
Was mich erstaunt ist, dass das DAB 7 einen Verbrauch von 0,9 ml 0,1 N Thiosulfat (!) auf 10 ml Dioxan zulässt, was ungefähr 1500 ppm entspricht. Beide meiner Substanzen hätten dieser Prüfung entsprochen. Dagegen wird schon im DAB 9 die KI-Stärke-Probe wie für Diethylether gefordert, die negativ verlaufen muss.
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