Etwas kleines für die Bastler unter uns
Moderator: Moderatoren
- Cumarinderivat
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Etwas kleines für die Bastler unter uns
Hallo,
im Labor finden sich ja mehr oder weniger große Mengen an Teflon in den verschiedensten Formen. Unter anderem als Küken in Glashähnen.
Ich hab vor ein paar Tagen ein solches Teflon-Küken geschrottet (Gewinde durchgedreht), aber heute eine gute Möglichkeit zur Wiederverwertung gefunden. Hier also mal ein kleiner Einblick, was man mit solchen "Resten" noch alles anstellen kann:
Bau eines Adapters für einen Vakuumkontroller
Der (fast-noch-)Rohling
Und schon ist er geköpft ...
Er bekommt eine kleine Anschraubhilfe ...
Und falls ihr euch schon gefragt habt, wo eigentlich das Gewinde herkommt ...
... hoch leben die Metallgewinde!
Jetzt fehlt natürlich noch ein Loch:
... und die anderen Löcher muss man natürlich zumachen!
Das Ende wird noch einmal etwas bearbeitet ...
... um dann das zweite Gewinde aufzuschrauben
Und schon hat man wieder ein schönes Gewinde! Vor allem auch ein sehr dichtes ...
Zuletzt kommen noch drei Dinge:
Eine Dichtung ...
... ein größeres Loch ...
... und ein Glasrohr - womit das Ganze auch schon vollendet wäre!
Es scheint auf jeden Fall mal recht dicht zu sein, ich werde das aber auf jeden Fall noch mal eingehender testen!
Alles in allem ist PTFE eigentlich ein recht schöner Werkstoff und mit gängigem Werkzeug leicht und angenehm zu bearbeiten. Der einzige Nachteil, der mir jetzt aufgefallen wäre ist die Komprimierbarkeit/Verformbarkeit unter Druck (z.B. beim Einspannen). Und natürlich der Preis, wenn man nicht gerade zufällig Reste übrig hat ...
Kann man mit den kleineren Resten (vom Schneiden, Bohren etc.) eigentlich noch irgendwas vernünftiges anfangen?
LG,
Florian
im Labor finden sich ja mehr oder weniger große Mengen an Teflon in den verschiedensten Formen. Unter anderem als Küken in Glashähnen.
Ich hab vor ein paar Tagen ein solches Teflon-Küken geschrottet (Gewinde durchgedreht), aber heute eine gute Möglichkeit zur Wiederverwertung gefunden. Hier also mal ein kleiner Einblick, was man mit solchen "Resten" noch alles anstellen kann:
Bau eines Adapters für einen Vakuumkontroller
Der (fast-noch-)Rohling
Und schon ist er geköpft ...
Er bekommt eine kleine Anschraubhilfe ...
Und falls ihr euch schon gefragt habt, wo eigentlich das Gewinde herkommt ...
... hoch leben die Metallgewinde!
Jetzt fehlt natürlich noch ein Loch:
... und die anderen Löcher muss man natürlich zumachen!
Das Ende wird noch einmal etwas bearbeitet ...
... um dann das zweite Gewinde aufzuschrauben
Und schon hat man wieder ein schönes Gewinde! Vor allem auch ein sehr dichtes ...
Zuletzt kommen noch drei Dinge:
Eine Dichtung ...
... ein größeres Loch ...
... und ein Glasrohr - womit das Ganze auch schon vollendet wäre!
Es scheint auf jeden Fall mal recht dicht zu sein, ich werde das aber auf jeden Fall noch mal eingehender testen!
Alles in allem ist PTFE eigentlich ein recht schöner Werkstoff und mit gängigem Werkzeug leicht und angenehm zu bearbeiten. Der einzige Nachteil, der mir jetzt aufgefallen wäre ist die Komprimierbarkeit/Verformbarkeit unter Druck (z.B. beim Einspannen). Und natürlich der Preis, wenn man nicht gerade zufällig Reste übrig hat ...
Kann man mit den kleineren Resten (vom Schneiden, Bohren etc.) eigentlich noch irgendwas vernünftiges anfangen?
LG,
Florian
Chemistry is like cooking - just don't lick the spoon!
Sag' nicht, es funktioniert nicht, bevor du es nicht versucht hast!
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- Cumarinderivat
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Danke .
Ich hoffe, dass ich damit andere anregen kann, es mir nachzutun!
Ich hatte am Anfang auch Bedenken, ob es funktioniert, aber dann war es eigentlich recht einfach. Und man hat ja bei solchen Resten nicht viel zu verlieren ...
LG,
Florian
Edit: Was mir gerade noch eingefallen ist: Als Schliffstopfen könnte man so einen defekten Hahn vermutlich auch nehmen. Einfach das rote Teil raus (steckt nur, einmal mit dem Hammer drauf reicht völlig aus )und falls nötig noch etwas mit sehr feinem Schleifpapier nacharbeiten - aber vmtl. würde es auch so schon ganz gut passen ...
Ich hoffe, dass ich damit andere anregen kann, es mir nachzutun!
Ich hatte am Anfang auch Bedenken, ob es funktioniert, aber dann war es eigentlich recht einfach. Und man hat ja bei solchen Resten nicht viel zu verlieren ...
LG,
Florian
Edit: Was mir gerade noch eingefallen ist: Als Schliffstopfen könnte man so einen defekten Hahn vermutlich auch nehmen. Einfach das rote Teil raus (steckt nur, einmal mit dem Hammer drauf reicht völlig aus )und falls nötig noch etwas mit sehr feinem Schleifpapier nacharbeiten - aber vmtl. würde es auch so schon ganz gut passen ...
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Normalerweise passen Küken ohne Nachbearbeitung als Stopfen. Das Nennmaß ist jeweils der größte Kegeldurchmesser. Teflonküken (~stopfen) verschleißen recht rasch, wenn sie in geschliffene Hülsen eingesetzt werden. Der Kegelwinkel ist mit dem der Normschliffe und Schliffhähne identisch (solange das Teflonküken noch nicht verformt ist).
Teflon ist ein faszinierender Werkstoff. Seine Haftreibung ist nur minnimal höher als die Gleitreibung. Das "Fließvermögen" ist Fluch und Segen zugleich. Beim Abdichten freut man sich über exakt formschlüssige Dichtungen, ärgert sich aber kurze Zeit später, weil die Dichtung dem mechanischen Druck ausweicht.
Viele Teflonschläuche dehnen sich beim Erwärmen über ihre Glasübergangstemperatur (~300°C, werden transparenter) kräftig und reversibel im Durchmesser aus. Man kann sie ähnlich wie Schrumpfschlauch auf Rohrenden aufschrumpfen, jedoch ist der Halt nicht immer so hoch wie erhofft.
Welche Art zur Herstellung von Teflongewinden optimal ist kann ich nicht sagen. Das Schneiden kann gewisse Vorteile gegenüber dem Prägen haben, da hier das Material nicht durch Fließen in seiner Struktur verändert wurde. Generell vermute ich, daß sich gröbere Gewinde in Teflon besser halten als Feine.
Teflon ist ein faszinierender Werkstoff. Seine Haftreibung ist nur minnimal höher als die Gleitreibung. Das "Fließvermögen" ist Fluch und Segen zugleich. Beim Abdichten freut man sich über exakt formschlüssige Dichtungen, ärgert sich aber kurze Zeit später, weil die Dichtung dem mechanischen Druck ausweicht.
Viele Teflonschläuche dehnen sich beim Erwärmen über ihre Glasübergangstemperatur (~300°C, werden transparenter) kräftig und reversibel im Durchmesser aus. Man kann sie ähnlich wie Schrumpfschlauch auf Rohrenden aufschrumpfen, jedoch ist der Halt nicht immer so hoch wie erhofft.
Welche Art zur Herstellung von Teflongewinden optimal ist kann ich nicht sagen. Das Schneiden kann gewisse Vorteile gegenüber dem Prägen haben, da hier das Material nicht durch Fließen in seiner Struktur verändert wurde. Generell vermute ich, daß sich gröbere Gewinde in Teflon besser halten als Feine.
- Cumarinderivat
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- Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 16:47
Nutzen die "Teflon-Stopfen" so schnell ab, dass sie bald nicht mehr zu gebrauchen sin? Oder hält sich das in Maßen?
Ich war vor allem überrascht, wie weich das Teflon ist ... und eben dehnbar/Verformbar. Wobei das mit dem Dehnen ja auch allgemein bei (zumindest relativ dünnwandigen) PTFE-Schläuchen zu beobachten ist.
Auf passenden Oliven (auch Glas) halten die Schläuche ja auch ganz gut - aber wenn es etwas zu weit ist, bekommt man den Schlauch zwar noch drüber, er rutsch aber sofort wieder ab ...
Das mit dem Mechanischen Druck ist jetzt in der Vakuumtechnik ja eher kein Problem
Ich hab sogar mal irgendwo richtige Teflon-Schrumpfschläuche gesehen, die als solche deklariert waren!
Ist das jetzt in meinem Fall schneiden oder Prägen? Vermutlich prägen, oder?
Man bekommt so auf jeden Fall ohne viel Aufwand ein sehr dichtes Gewinde!
Ich war vor allem überrascht, wie weich das Teflon ist ... und eben dehnbar/Verformbar. Wobei das mit dem Dehnen ja auch allgemein bei (zumindest relativ dünnwandigen) PTFE-Schläuchen zu beobachten ist.
Auf passenden Oliven (auch Glas) halten die Schläuche ja auch ganz gut - aber wenn es etwas zu weit ist, bekommt man den Schlauch zwar noch drüber, er rutsch aber sofort wieder ab ...
Das mit dem Mechanischen Druck ist jetzt in der Vakuumtechnik ja eher kein Problem
Ich hab sogar mal irgendwo richtige Teflon-Schrumpfschläuche gesehen, die als solche deklariert waren!
Ist das jetzt in meinem Fall schneiden oder Prägen? Vermutlich prägen, oder?
Man bekommt so auf jeden Fall ohne viel Aufwand ein sehr dichtes Gewinde!
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- Lithiumoxalat
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- Registriert: Donnerstag 8. Januar 2015, 00:00
- Wohnort: Schweiz
Teflon lässt sich wunderbar bearbeiten, ich habe auch schon Teflon gedreht. Gewindeschneiden funktioniert auch gut mit nnormalen Gewindeschneideisen. Ich habe mal einen Pneumatikzylinder aus Teflon (innen) und einem ausgedrehten und polierten Wasserrohr (aussen) gemacht. Der Zylinder war fast perfekt dicht und liess sich leicht bewegen, aber als ich ihn an einem anderen Tag bewegen wollte, bewegte er sich kein mm von der Stelle...
Ich hatte einfach vergessen, dass Teflon eine ziemlich andere Ausdehnungskurve als Eisen hat (was ja eigentlich logisch ist).
LG
Lithiumoxalat
Ich hatte einfach vergessen, dass Teflon eine ziemlich andere Ausdehnungskurve als Eisen hat (was ja eigentlich logisch ist).
LG
Lithiumoxalat
So halb OT:
Okay inzwischen dürfte das nicht mehr usus sein: In meiner Ausbildungszeit (ca. 30 Jahre her) wurde von einem Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang berichtet: Ein Dreher hat in seinen Pfeifentabak, wie auch immer PTFE-Späne bekommen und sich damit ein Pfeifchen gestopft und geraucht. Ging laut Berufsschullehrer dann letal aus...
Bj68
Okay inzwischen dürfte das nicht mehr usus sein: In meiner Ausbildungszeit (ca. 30 Jahre her) wurde von einem Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang berichtet: Ein Dreher hat in seinen Pfeifentabak, wie auch immer PTFE-Späne bekommen und sich damit ein Pfeifchen gestopft und geraucht. Ging laut Berufsschullehrer dann letal aus...
Bj68
- Cumarinderivat
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- Beiträge: 625
- Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 16:47
EIN Pfeifchen? Die Glaubwürdigkeit dieses Berichtes würde ich anzweifeln wollen. Aber das führt zu weit ins OT ...BJ68 hat geschrieben:In meiner Ausbildungszeit (ca. 30 Jahre her) wurde von einem Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang berichtet: Ein Dreher hat in seinen Pfeifentabak, wie auch immer PTFE-Späne bekommen und sich damit ein Pfeifchen gestopft und geraucht. Ging laut Berufsschullehrer dann letal aus...
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)