Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

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aliquis
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Re: Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

Beitrag von aliquis »

Beim Singulett habe ich schon beide Varianten ausprobiert.
Ich fand beide eher dunkel und kurz im Vergleich zu Luminol oder TCPO. Letzteres leuchtet wirklich schon fast grell und auch langanhaltend. Leider kenne ich dieses nur als Beobachter. Die fertige Reinsubstanz ist für privat kaum verfügbar, unsagbar teuer und die Eigensynthese ausserhalb meiner Möglichkeiten.
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mgritsch
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Re: Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

Beitrag von mgritsch »

Das „TCP“ kann man durch einiges anderes ersetzen was grüner und leichter erhältlich ist, zB Methylsalicylat. Das „O“ hingegen ist unerlässlich. Ohne Oxalylchlorid geht es nicht. Reaktion ist simpel, Ausbeute ist ganz gut.
aliquis
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Re: Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

Beitrag von aliquis »

O.k., Methylsalicylat konnte ich leider auch noch nicht erfolgreich isolieren, wäre ja aber einfach und günstig zu haben.
Beim Oxalylchlorid müsste ich jedoch klein beigeben: privat nicht verfügbar, herstellbar aus wasserfreier Oxalsäure (keine Trockenpistole oder DS-Apparatur zur Hand), von der Herstellung von Phosphorpentachlorid mal ganz abgesehen...

Aber vll. ja ein Artikel von Dir?
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lemmi
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Re: Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

Beitrag von lemmi »

Ich habe in der Uni in den 80ern mal eine Demonstration von Singulettsauerstoff im Hörsaal gesehen, die erstaunlich hell und auch von weiter hinten gut zu sehen war. Der Dozent hatte einen Sensibilisator zugefügt. Ich habe gefragt, was er verwendet hat und erinnere mich,dass die Antwort "Indanthren-Dunkelblau" war. Vermutlich war damit Indanthron oder ein nahe verwandtes Derivat gemeint.

@aliquis: wie war nochmal deine Rezeptur für den Versuch? Wie lange hat das Leuchten bei dir angehalten und wie stark ist es ungefähr?

Hast du mal das hier ausprobiert? (Geht mit festem KOH statt NaOH-Lösung noch besser)
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aliquis
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Re: Chemolumineszenz von Mangan(II)-Ionen

Beitrag von aliquis »

Die Rezeptur hatte ich von hierher: https://www.chem-page.de/experimente/ch ... ydrid.html
Das rötliche Leuchten hielt nur für wenige Sekunden an (allerdings habe ich anleitungsgemäss magnetisch gerührt, was die Umsetzung beschleunigt haben dürfte).
Bereits nach der ersten Zugabe (ca. 1 ml) von Borhydrid-Lösung war das Permanganat entfärbt. Weitere Zugabe ergab keinen Leuchteffekt mehr.
Die Lumineszenz reichte aus, um im fast vollständig dunklen Raum (abends, schwaches Licht der Außenbeleuchtung fiel seitlich durchs Fenster, gerade noch hell genug, um im Dunkeln nicht daneben zu pipettieren... :lol: ) meinen Arbeitsbereich (ca. 140 x 70 cm) so weit schwach auszuleuchten, dass auch andere Gegenstände darauf erkennbar wurden.

Das Luminol-Experiment mit DMSO kenne ich aus einem YouTube-Video. Da ich DMSO aber nicht besitze, weil ich sonst keine Verwendung dafür hätte, die mich zur Anschaffung reizen würde, habe ich den Versuch selbst noch nicht durchgeführt.
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