Volumenbestimmung Winklerflasche

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Alchemist
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Volumenbestimmung Winklerflasche

Beitrag von Alchemist »

Hallo alle zusammen :D ,

ich habe eine Winklerflasche von 100ml Volumen, muss nun aber das genaue Volumen rausfinden (für die Berechnungsformel). Dachte dabei an Abwiegen oder mit der Pipette Arbeiten. Kennt sich jemand auf diesem Gebiet aus ? Gibt es Tipps/empfehlungen ?
Und vor allem, was ist mit genauem Volumen gemeint, die Menge Wasser die in der Flasche ist, nachdem der abgeschrägte Stopfen reingesteckt (luftblasenfrei) wurde oder wie viel wasser bis zum anschlag reingeht ? Denke mir mal eher die Stopfenvariante, aber vll kann einer helfen, wäre super XD
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Klar ist das Volumen mit aufgesetztem Stopfen gemeint! Bei der Probenahme wird die Flasche ja auch unter Wasser mit Stopfen verschlossen, und das entnommene Probevolumen ist das in der verschlossenen Flasche!

Wie genau darf die Volumenbestimmung denn sein?

genaue Bestimmung:
die Flasche mit Stopfen leer wiegen, luftblasenfrei bis zum Stopfen mit Aqua dest. füllen (aussen ganz abtrocknen!) und erneut wiegen.
Differenz = Gewicht des eingefüllten Wassers.
Dann aus einer Tabelle die Dichte des Wassers bei der Temperatur, bei der die Messung stattfand, entnehmen (z.B. aus Küster/Thiel: Rechentafeln für die Chemische Analytik: bei 20 °C ist ρWasser = 0,99714 g/cm3) und das Volumen berechnen.

sehr genaue Bestimmung:
wie oben verfahren, wobei darauf geachtet wird, dass die Wägung mit Messinggewichten (Dichte 8,4 g/cm3) und bei einer Luftdichte von 1,2 x 10-3 g/cm3 durchgeführt wird, da der Luftauftrieb berücksichtigt werden muss. Treffen diese Vorraussetzungen nicht zu, sind Korrekturen vorzunehmen (s. Literatur). Wird die Flasche bei einer anderen Temperatur benutzt, als der, bei der sie ausgemessen wurde, ist ebenfalls eine Korrektur erforderlich (s. Literatur). Diese Korrekturen liegen in Bereichen von 10-3 bis 10-2 Prozenten.

Bestimmung für den Hausgebrauch:
Flasche mit Wasser luftblasenfrei füllen, Stopfen abnehmen, Inhalt quantitativ in einen Messzylinder kippen, Volumen des umgefüllten Wassers ablesen, fertig. :wink:

MfG

lemmi
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Feli
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Beitrag von Feli »

Was auch genau sein sollte ist die Flasche mit einer Bürette zu füllen allerdings zeitaufwendig.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Bringt auch nix wenn er wissen will wie viel drinne ist, wenn die Flasche verschlossen ist. Und ist außerdem nicht genau genug.
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Feli
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Beitrag von Feli »

Doch wenn man vorsichtig arbeitet weiß man dann ganz genau.
Alchemist
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Beitrag von Alchemist »

Danke für die Antworten, kann jetzt mit der seminararbeit beginnen :thumbsup:
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NI2
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Beitrag von NI2 »

@Feli: nein. Ne Bürette hat i.d.R. ne Auflösung von 0,1 mL, wenn man die 0,05 mL die man oft bei Titrationen angibt vorraussetzt ist die damit erreichte Genauigkeit immer noch >10 mal zu gering, das hat nichts mit 'vorsichtig arbeiten' zu tun (auch wenn mir nicht klar ist was hier mit 'vorsichtig' gemeint ist, da vorsichtig nicht automatisch 'genau' heißt).
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Feli
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Beitrag von Feli »

Hast recht wiegen ist schon genauer wenn man ne genaue Waage hat.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Das ist für analytische Zwecke (leider) immer vorausgesetzt. Ohne genaue Waage bringen nicht mal Urtiter was, weil man sie einfach nicht genau genug wiegen kann. Außer man hat natürlich die Möglichkeit alle benötigten Maßlösungen zu kaufen und der Titrand ist bereits gelöst.
IOC

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