mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00
Dass dabei geringe Mengen schwerlösliche polymerisations-Nebenprodukte entstehen ist wahrscheinlich, Formaldehyd polymerisiert sogar in Lösung. (...) oder die Literatur oder wenigstens Google bemühen dann sieht das schon anders aus.
Die Polymerisationsprodukte beeinträchtigen aber die Analyse nicht. Von daher wäre es egal, ob es POM, Paraformaldehyd oder letztlich doch nur Wachs ist... Quellen bemüht habe ich - deswegen ja mein Beitrag...
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00Umgekehrt kann man mit Lauge Stearinsäure wieder gut als Seife in Lösung bringen und Mg(OH)2 ist besser wasserlöslich als man meint.
Die dafür erforderlichen pH-Werte liegen in den Analyselösungen ja aber eh nicht vor. Also auch von dieser Seite her keine Gefahr durch Mg.
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00Bei pH 6 wo Urotropin arbeitet ist die Konditionalkonstante log K = 4, das ist „nichts“. Bei dem pH könnte Mg nicht mal stören selbst wenn einiges anwesend wäre.
Genau das schrieb ich ja weiter oben. Nicht umsonst benötigt man für Mg ja den Schwarzenbach-Puffer für einen pH-Wert von von 9 bis 10.
Wie ich schon sagte, es bleibt dabei: störende Anwesenheit von Mg trotz Pufferung mit Hexamin ist zwar nicht völlig ausgeschlossen (falls überhaupt Mg-stearat im Spiel ist), aber eher sehr unwahrscheinlich (nichts anderes habe ich behauptet). Nur sicherheitshalber und weil es ja vll. auch optisch stört (z. B. weil man das Verhalten des Indikators genauer beobachten möchte, z. B. wie es sich mit dem neulich beschriebenen Farblackniederschlag von Alizarin verhält), sollte man vorher mindestens filtrieren, was ja nun wirklich kein großer Aufwand ist. Das war meine einzige Empfehlung, an der ich nichts Falsches finden kann...
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00 Urotropin kann und soll man eher großzügig dosieren. Im neutral-alkalischen macht es nichts, im sauren hydrolysiert es (langsam) und liefert brav NH3 nach. Gerne etwas mehr als nur das Minimum um den pH zu erreichen.
Danke, guter Hinweis, kann ich bei der Co-Analyse mit Gallein direkt umsetzen (siehe, so schlicht aber hilfreich kann eine Rückmeldung von Dir sein...)
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00Händler - DEINE Limitation mit Norddeutschland etc. Und wenn nicht das dann der Zoll (fürchte ich nicht wenn alles legal ist). Und wenn nicht das dann der Preis. You choose. Not my party. Aber nur weil das für dich so ist, ist es noch lange nicht „alternativlos“. Ich finde es für interessierte Hobbychemiker demotivierend wenn sie mit solchen Aussagen mit in dein persöniches Abfinden mit deiner Situation gezogen werden.
Kein interessierter Hobbychemiker mit ein bisschen Vernunft fährt für die Besorgung von Hexamin p. a. mehr als 200 km zum nächsten stationären Chemikalienhandel... Dafür bedarf es noch nicht mal einer Demotivation meinerseits...
Bei Lieferung aus Nicht-EU-Ländern kann es auch bei legalen Stoffen Probleme mit dem Zoll geben (die Beamten sind selten studierte Chemiker...). Auch wenn sich evtl. Verdachtsmomente als unbegründet erweisen - den Ärger mit den Behörden und den Aufwand damit hat man erstmal. Und wer weiß, wofür die Zöllner oder deren Kollegen vom LKA sich anschließend noch interessieren... Hexamin gehört immerhin zu den überwachten Grundstoffen... Aber wem das nichts ausmacht - bitte sehr: "Nicht meine Party..."
Ich weiß nicht, worin das Problem liegt, durch Filtration/Rekristallisation reines Hexamin herzustellen. Das ist vermutlich mit weniger Aufwand verbunden als eine weltweite Bestellung oder eine lange Besorgungsfahrt... Seien wir doch froh, dass es diese Möglichkeit immerhin gibt! Da gibt es nichts abzufinden... Im Gegenteil: was meinst Du wohl, wozu mein eigener jüngster Beschafffungsthread (angeregt durch die Begrifflichkeit "frei verfügbarer" Chemikalien von Holger Pfahls) gedacht war? Der sollte startende Hobbychemiker ja gerade damit motivieren, wieviel wo noch völlig unproblematisch und sogar günstig zu bekommen ist, und wie wenig man sich - bei überlegter Vorgehensweise - dabei Sorgen machen muss..
Die Auskunft über Deine Bezugsquelle von Hexamin p. a. bist Du dahingehend übrigens noch immer schuldig...
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00Ein knappes „du irrst“ wäre besser am Punkt.
Und ich muss mich wohl damit abfinden, dass es bei Dir nur schwarz oder weiß, 0 oder 100 %, Argumentation total zerlegen oder links liegen lassen, gibt...
Wer Irrtümer unterstellt, sollte das auch belegen können. Davon kann Dich niemand entlasten. Kurz und knapp auf den Punkt reicht dabei aber auch, es müssen ja nicht immer Abhandlungen sein...
Ich sehe in meinem Ausgangsbeitrag nach wie vor keinen nachgewiesenen Irrtum oder eine unplausible Aussage.
Ich habe den Eindruck, Du fängst an, bei mir Widersprüche zu suchen, wo keine sind. Teilweise sagen Deine "Korrekturen" inhaltlich das gleiche aus wie meine Ursprungsäußerungen, nur etwas anders formuliert (vgl. die nicht stattfindende Komplexierung von Mg/Freisetzung von Stearinsäure in neutraler Lösung - da waren wir nie verschiedener Meinung...).
Woran liegt das? Ist es etwas Persönliches? Total verschiedene Grundhaltungen zur Chemie als Hobby/Beruf sowie völlig unterschiedliche Lebenseinstellungen, die eine Grundskepsis gegenüber dem Gesprächspartner bewirken? Unausgesprochene Vorbehalte gegenüber meiner Lebenslage, in der ich mich befinde und die Du evtl. nicht nachempfinden kannst? Oder ist es einfach unsere jeweilige Art zu kommunizieren, die nicht kompatibel ist? An dieser Stelle waren wir ja schon öfter, geäußert hast Du Dich dazu aber nie (muss nicht hier, kann auch per PN sein). Es muss doch irgendwie möglich sein, sowas aus der Welt zu schaffen...
mgritsch hat geschrieben: ↑Samstag 24. Juli 2021, 14:00Es ist das präsentieren einer Kette von theoretischen Überlegungen auf dünnem Eis als Information und Empfehlung.
Dass es fürs Erste ungeprüfte Theorie ist, kann jeder sowohl meinem Beitrag selbst (Zitat: "kann darauf hindeuten") als auch dem Zusammenhang entnehmen. Die dem zugrundeliegende Annahme ist angesichts der typischen Verwendung von Mg-stearat jedoch zumindest plausibel. Sehr wohl gibt es auch noch denkbare Alternativen (wo habe ich die ausgeschlossen?), die ggf. zu prüfen wären. Dafür scheinen mir Glaskochers Vorschläge schon eher in die richtige Richtung zu weisen. Empfohlen habe ich zunächst wie gesagt nur die prophylaktische Trennung vom Ungelösten, die so oder so Sinn macht. Tut mir leid, aber Deine Vorwürfe halte ich in dieser Form für unhaltbar und irgendwie persönlich eingefärbt...
Bitte nicht falsch verstehen: für begründeten Widerspruch (der tatsächlich auch einer ist und nicht nur eine Umformulierung des zuvor von mir bereits Geschriebenen mit inhaltsgleicher Aussage), Hinweise und Praxistipps bin ich weiterhin offen. Denn gewiss irre auch ich (sehr wahrscheinlich wesentlich häufiger als Du, allein schon aufgrund Deiner Erfahrung und Expertise) und lerne daher ebenfalls gern laufend dazu.
Edit: Um derartige Vorwürfe zu entkräften, werde ich zukünftig versuchen, so zu formulieren, dass eine eigene Vermutung/unbewiesene Hypothese leichter als solche erkannt und von bereits bewiesenen Fakten unterschieden werden kann. Vll. hilft das ja...
Ganz verzichtbar sind Hypothesen aber nicht, wo es um die Erkundung von Unbekanntem geht, sondern gehören vielmehr zum Tagesgeschäft der (Natur-)Wissenschaft - immer in Erwartung ihrer Veri- oder Falsifikation. Oder kannst Du mir bereits jetzt verlässlich versichern, dass es wirklich nur Polymerisationsprodukte sind, die da auf der Hexamin-Lösung herumschwimmen? (POM und Paraformaldehyd sind es vermutlich eher nicht, denn die schwimmen nicht auf der Lösung, sondern sammeln sich aufgrund ihrer Dichte am Boden...)