Korrekt. Bei der Aufklärung der Calebassenalkaloide wurde die Gesamtalkaloidfraktion als Reineckat gefällt und aufgearbeitet. Diese Art der Aufarbeitung hatte ich letztens in einem anderen Zusammenhang erneut gelesen und es scheint es üblicher "Trick" zu sein. Die Alkaloide fallen zwar als Reineckat, sind aber acetonlöslich und können - im Falle der Calebassenalkaloide an Cellulose - chromatografisch gereinigt/getrennt werden. Im Gegensatz zu den Au, Pt, Bi und Hg-Komplexsalzen der Alkaloide welche entweder zu teuer sind oder meistens so schlecht löslich dass man die Alkaloide nie wieder herausbekommt eignet sich das Reneckat für präparative und nicht nur analytisches Arbeiten. Leider ist in Anbetracht des Chrom(VI) und des hohen Thiocyanatverbrauchs eine kommerzielle Nutzung dieser Aufarbetungsmethode unwirtschaftlich und durch eine geegnete Ionentauscherharz-Prozedur leicht zu ersetzen.
Den Grund für die geringe Löslichkeit liegt in den schwachkoordinierenden Anionen. Man kennt diesen Effekt auch bei PF6-, diese fallen meist und werden wasserunlöslich aber organolöslich (die Qualität der Löslichkeit ist natürlich stets vom Einzelfall abhängig), wenn ich mich recht entsinne war das auch die Synthesetrategie beim Olympiadan, wobei die Synthese größtenteils vermutlich in DMF gemacht wird, dennoch kann man damit die Wasserlöslichkeit reduzieren und die Organolöslichkeit erhöhen. Das Reineckat scheint eine geeignete Größe und "Weichheit" als Komplexanion zu haben, wohingegen die Dragendorff-Reagenz ([BiI4]-) oder auch die Komplexe mit H2[PtCl6] eher gar nicht mehr löslich sind, aber das kann Xyrofl sicherlich besser erklären... Als wir/er diese Vermutung aufgestellt haben/hat war die Hypothese dass auch Kalignost ([Ph4B]-) mit Alkaloiden unlösliche Komplexe bilden muss, welche sich durch eine Literaturrecherche bestätigt hat.