[FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Jaaa, das Verkalken kommt auch an edelstem Stahl vor... Sogar gänzlich ohne Brunnenwasser!
Erste Farbanläufe gibt es schon ab wenigen 100°C, ähnlich der Anlauffarben "gewöhnlichen" Stahles.
Du hast Recht, in dem Bild steckt die Spannung des Gegensatzes von chemisch edel zu "edel durch geschlossene Oxidschicht". Letztere wurde wohl etwas zu dick und damit porös...
Erste Farbanläufe gibt es schon ab wenigen 100°C, ähnlich der Anlauffarben "gewöhnlichen" Stahles.
Du hast Recht, in dem Bild steckt die Spannung des Gegensatzes von chemisch edel zu "edel durch geschlossene Oxidschicht". Letztere wurde wohl etwas zu dick und damit porös...
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Von einem Apotheker schönes altes blechschild geschenkt bekommmen :
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Das ist ja die Kontrastfarbe zur Modifikation...
Könnte echt alt sein, da es vor dem "Orangen Zeitalter" gültig war.
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- mgritsch
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Nice an welcher Art von Behälter mag sowas angebracht gewesen sein?
- eule
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
War das an der Tür des Phosphor-kamins? schönes Schild!
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Agressiv und feindselig, boshaft, manipulierend und hinterhältig, hämisch, überkritisch, herrschsüchtig und sinnlos brutal, das sind die Primärtugenden, die zusammengenommen Menschen vor allen anderen Spezies auszeichnen.
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Das ist sicher das Schild eines Phosphorschrankes!
Und hinter den Schranktüren stand das hier:
und darin war das:
(hab ich mal von einem Apotheker geschenkt bekommen - ist aber schon 40 Jahre her... )
EDIT: besonders schön finde ich die handgemalten Totenköpfe! Unglaublich fein und detailliert!
Und hinter den Schranktüren stand das hier:
und darin war das:
(hab ich mal von einem Apotheker geschenkt bekommen - ist aber schon 40 Jahre her... )
EDIT: besonders schön finde ich die handgemalten Totenköpfe! Unglaublich fein und detailliert!
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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- mgritsch
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Okay…. Und für was braucht eine Apotheke weißen P?
- eule
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
gibt da wohl ein paar Vorschriften zur Identifikation irgendwelcher Medikamente, die Phosphor erforderten, aber heute eher nicht mehr so wirklich praktiziert werden. Man bedenke, das waren andere Zeiten, wo viele Medikamente nicht in der heutigen industriellen Form zu standardisierten Tabletten, Dragees oder ähnlichem gepresst und eingeblistert in die Apotheken kamen. Damals mischten viele Apotheker noch komplett selbst nach DAB oder ähnlichen Vorschriften und stellten Tabletten noch mit sowas wie größeren Tüpfelplatten her. siehe auch "Pillendrehen".
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Phosphor wurde nicht als Reagenz verwendet, er war bis 1969 (bis zum Erscheinen des DAB 7) als Medikament in den Apotheken verpflichtend vorrätig zu halten.
(aus Tappeiners Lehrbuch der Arzneimittellehre 1922)
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- mgritsch
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Unglaublich
Vor dem Hintergrund mag man Impfskeptiker verstehen... damals war das auch "Stand der Wissenschaft"...
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Ich glaube die Phosphorbehandlung war nie sehr ausgedehnt angewandt worden. Lebertran war immer das bevorzugt mittel (enthält viel Vitamin D).
Schon bald nach dem o.g. Zitat wurde die Phosphorbehandlung anders bewertet:
(Zimmermann, Pharmazeutische Übungspräparate 1944)
Hier wird auch der o.g. "Phosphorschrank" beschrieben!
und nochmal 25 Jahre später - der Phosphor war immer noch im Arzneibuch gelistet! - wurde der Gebrauch noch weiter relativiert:
(Zimmermann-Mohrschulz, Pharmazeutische Übungspräparate 1960)
Übrigens würde mich mal interessieren, worauf die von Tappeiner beschriebene Zunahme der knochendichte unter Phosphor im tierversuch beruht! Ein bekanntes Symptom chronischer Phosphortoxizität bei Arbeitern in Streichholzfabriken vor dem Verbot des weißen Phosphors (im deutschen Reich kurz nach 1900) war eine Nekrose der Kieferknochen. Dasselbe Symptom wird heute gelegentlich nach Therapie der Osteoporose mit Bisphosphonaten oder bei Tumorpatienten gesehen, die Bisphosphonate erhalten (besonders hochpotente wie Zoledronat). Ob die Phosphortoxizität (was den Knochen angeht) auf einem vergleichbaren Mechanismus beruht?
Schon bald nach dem o.g. Zitat wurde die Phosphorbehandlung anders bewertet:
(Zimmermann, Pharmazeutische Übungspräparate 1944)
Hier wird auch der o.g. "Phosphorschrank" beschrieben!
und nochmal 25 Jahre später - der Phosphor war immer noch im Arzneibuch gelistet! - wurde der Gebrauch noch weiter relativiert:
(Zimmermann-Mohrschulz, Pharmazeutische Übungspräparate 1960)
Übrigens würde mich mal interessieren, worauf die von Tappeiner beschriebene Zunahme der knochendichte unter Phosphor im tierversuch beruht! Ein bekanntes Symptom chronischer Phosphortoxizität bei Arbeitern in Streichholzfabriken vor dem Verbot des weißen Phosphors (im deutschen Reich kurz nach 1900) war eine Nekrose der Kieferknochen. Dasselbe Symptom wird heute gelegentlich nach Therapie der Osteoporose mit Bisphosphonaten oder bei Tumorpatienten gesehen, die Bisphosphonate erhalten (besonders hochpotente wie Zoledronat). Ob die Phosphortoxizität (was den Knochen angeht) auf einem vergleichbaren Mechanismus beruht?
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- eule
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Worauf das beobachtete Knochenwachstum beruht habe ich keine Idee, aber wenn es einzig um Phosphor (auch in seinen Verbindungen) ginge müßte es deutlich mehr Fälle dieser Nekrose geben, bei den Massen an phosphorsäurehaltigen Erfrischungsgetränken, die überall konsumiert werden.
Vllt. wurden die mit Phosphor behandelten Patienten ja endlich mal richtig gut ernährt, vorher aber noch nie. Massive Mangelernährung war um das Jahr 1900 wohl recht verbreitet, wenn man Kinderbüchern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch nur eine Spur an aktualität und realistischer Beschreibung der sozialen Gefüge mit ihren Problemen zutraut.
Als Beispiel besehe man sich vllt. nochmal die "Nesthäkchen"-Reihe, wo verschiedentlich auch die große Armut in Teilen der Bevölkerung geschildert wird.
Vllt. wurden die mit Phosphor behandelten Patienten ja endlich mal richtig gut ernährt, vorher aber noch nie. Massive Mangelernährung war um das Jahr 1900 wohl recht verbreitet, wenn man Kinderbüchern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch nur eine Spur an aktualität und realistischer Beschreibung der sozialen Gefüge mit ihren Problemen zutraut.
Als Beispiel besehe man sich vllt. nochmal die "Nesthäkchen"-Reihe, wo verschiedentlich auch die große Armut in Teilen der Bevölkerung geschildert wird.
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Das Säurungsmittel der "braunen Brause" wird es nicht sein, da es im Körper essentiell ist. Der weiße Phosphor ist recht reaktiv und kann viel "Unfug" machen, bevor er entweder völlig oxidiert oder ausgeschieden ist. Er wird nicht grundlos so giftig sein... Die Bildung von Bisphosphonaten im Körper will ich nicht ausschließen.
Bei der Knochennekrose befürchte ich, daß da auch die Osteoblasten als Gegenspieler der Osteoklasten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Oder es kommt zu seltsamen Krümmungen der Dosis-Wirkungs-Kurve, wenn noch andere Faktoren dazu kommen. Die Frage ist zum Beispiel, ob das Medikament im Knochenmineral eingebaut wird und dann die abbauemden Enzyme hemmt. Da Aufbau eigentlich nur das Rückwärts vom Abbau ist (äh... umgekehrt... auch) werden ähnliche Enzyme daran beteiligt sein, das Kristallwachstum zu unterstützen. Möglicherweise kommen bei der Nekrose noch entzündliche Prozesse dazu, die die Zerstörung erst recht unterstützen.
Bei der Knochennekrose befürchte ich, daß da auch die Osteoblasten als Gegenspieler der Osteoklasten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Oder es kommt zu seltsamen Krümmungen der Dosis-Wirkungs-Kurve, wenn noch andere Faktoren dazu kommen. Die Frage ist zum Beispiel, ob das Medikament im Knochenmineral eingebaut wird und dann die abbauemden Enzyme hemmt. Da Aufbau eigentlich nur das Rückwärts vom Abbau ist (äh... umgekehrt... auch) werden ähnliche Enzyme daran beteiligt sein, das Kristallwachstum zu unterstützen. Möglicherweise kommen bei der Nekrose noch entzündliche Prozesse dazu, die die Zerstörung erst recht unterstützen.
- mgritsch
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Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Die Toxizität ist jedenfalls von der Oxidationsstufe abhängig -3 und 0 = ganz böse (außer wenn unlöslich wie roter oder schwarzer P); +3 weiß ich nicht, +5 = harmlos. Was der jeweilige Mechanismus ist - gute Frage. Und dann mag man noch zwischen der akuten und der chronischen Wirkung unterscheiden…