Amalgamieren einer Kupfermünze
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Amalgamieren einer Kupfermünze
Amalgamieren einer Kupfermünze
Geräte:
Zwei Bechergläser, Pinzette
Chemikalien:
Quecksilber
Salpetersäure
Wasser
Stickstoffdioxid
Quecksilber(II)-nitrat
Hinweis:
Bei der Reaktion entstehen giftige Stickstoffoxide; entstandenes Quecksilber(II)-nitrat ist sehr giftig, weshalb man unbedingt mit Gummihandschuhen arbeiten und das Experiment unter einem Abzug darstellen sollte!
Weiterhin ist die erhaltene Münze nicht mehr als Zahlungsmittel geeignet und sollte entsprechend ihres Gehaltes an Quecksilber behandelt werden (siehe Unterpunkt Entsorgung).
Durchführung:
20 ml konzentrierte Salpetersäure werden in einem Becherglas vorgelegt und ein kleiner Tropfen Quecksilber (etwa 1-2 g) wird in das Becherglas gegeben. Sofort tritt eine heftige Reaktion ein, bei der giftige Stickstoffoxide (NO, NO2) entstehen. Die Reaktion dauert etwa eine halbe Stunde und die Lösung färbt sich durch die in der Lösung gelösten Stickstoffoxide gelblich-grün. Nach Beendigung der Reaktion kann man evtl. noch vorhandenes Quecksilber mit einer Kunststoffspritze entnehmen; überschüssige Salpetersäure stört nicht. Nun nimmt man eine Kupfermünze und gibt sie mit einer Pinzette in die Lösung. Augenblicklich beginnt die Lösung, sich blau zu färben. Nach etwa einer Minute kann man die Münze mit einer Pinzette entnehmen. Nun hat sich eine silbrige Schicht auf der Münze gebildet. Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann die Münze erneut für eine kurze Zeit in die Lösung gegeben werden.
Während der Reaktion wird destilliertes Wasser in das zweite Becherglas gegeben. Nach der Reaktion wird die Münze im Becherglas mit dem Wasser gewaschen. Anschließend kann die Münze mit einem Tuch abgetrocknet werden.
Entsorgung:
Die Quecksilber(II)-nitratlösung kann erneut verwendet werden, da während der Reaktion nicht viel Quecksilbernitrat verbraucht wurde. Ansonsten kann das Quecksilber(II)-nitrat mit einer Natriumsulfid-Lösung als Quecksilber(II)-sulfid gefällt werden, welches nicht giftig und nicht umweltschädlich ist.
Die amalgamierte Münze kann man zur Entsorgung in Salpetersäure lösen und die entstandenen Schwermetallionen mit Na2S-Lösung fällen.
Alle Schwermetallsalzlösungen bzw. gefällten Schwermetallsulfide sind den Schwermetallabfällen zuzuführen.
Es empfiehlt sich, die Münze mit Argon in einer Ampulle einzuschmelzen oder in Kunstharz einzuschließen, da das Quecksilber an der Atmosphäre verdampft und somit die Münze wieder ihr "normales" Aussehen bekommt und Quecksilberdämpfe auf Dauer toxisch sind.
Erklärung:
Quecksilber reagiert mit der Salpetersäure zu Quecksilber(II)-nitrat und Wasser:
Hg + 4 HNO3 ---> Hg(NO3)2 + 2 NO2 + 2 H2O
Evtl. noch in der Lösung vorhandene Salpetersäure ätzt die Kupferschicht an der Münze an und es findet eine Redox-Reaktion zwischen dem Quecksilber(II)-nitrat und Kupfer statt:
Hg2+ + Cu -> Hg + Cu2+
Gleichzeitig bildet das Quecksilber mit dem Kupfer ein Amalgam, welches eine silberne Farbe aufweist und fest auf der Oberfläche der Münze haftet.
Bilder:
Verquicken der Münze
Verquickte Münze (rechts) im Vergleich mit unbehandelter Münze
Verquickte Münze nach 4 Tagen Lagerung: das Kupfer schimmer wieder durch
(alle Bilder von lemmi)
Geräte:
Zwei Bechergläser, Pinzette
Chemikalien:
Quecksilber
Salpetersäure
Wasser
Stickstoffdioxid
Quecksilber(II)-nitrat
Hinweis:
Bei der Reaktion entstehen giftige Stickstoffoxide; entstandenes Quecksilber(II)-nitrat ist sehr giftig, weshalb man unbedingt mit Gummihandschuhen arbeiten und das Experiment unter einem Abzug darstellen sollte!
Weiterhin ist die erhaltene Münze nicht mehr als Zahlungsmittel geeignet und sollte entsprechend ihres Gehaltes an Quecksilber behandelt werden (siehe Unterpunkt Entsorgung).
Durchführung:
20 ml konzentrierte Salpetersäure werden in einem Becherglas vorgelegt und ein kleiner Tropfen Quecksilber (etwa 1-2 g) wird in das Becherglas gegeben. Sofort tritt eine heftige Reaktion ein, bei der giftige Stickstoffoxide (NO, NO2) entstehen. Die Reaktion dauert etwa eine halbe Stunde und die Lösung färbt sich durch die in der Lösung gelösten Stickstoffoxide gelblich-grün. Nach Beendigung der Reaktion kann man evtl. noch vorhandenes Quecksilber mit einer Kunststoffspritze entnehmen; überschüssige Salpetersäure stört nicht. Nun nimmt man eine Kupfermünze und gibt sie mit einer Pinzette in die Lösung. Augenblicklich beginnt die Lösung, sich blau zu färben. Nach etwa einer Minute kann man die Münze mit einer Pinzette entnehmen. Nun hat sich eine silbrige Schicht auf der Münze gebildet. Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann die Münze erneut für eine kurze Zeit in die Lösung gegeben werden.
Während der Reaktion wird destilliertes Wasser in das zweite Becherglas gegeben. Nach der Reaktion wird die Münze im Becherglas mit dem Wasser gewaschen. Anschließend kann die Münze mit einem Tuch abgetrocknet werden.
Entsorgung:
Die Quecksilber(II)-nitratlösung kann erneut verwendet werden, da während der Reaktion nicht viel Quecksilbernitrat verbraucht wurde. Ansonsten kann das Quecksilber(II)-nitrat mit einer Natriumsulfid-Lösung als Quecksilber(II)-sulfid gefällt werden, welches nicht giftig und nicht umweltschädlich ist.
Die amalgamierte Münze kann man zur Entsorgung in Salpetersäure lösen und die entstandenen Schwermetallionen mit Na2S-Lösung fällen.
Alle Schwermetallsalzlösungen bzw. gefällten Schwermetallsulfide sind den Schwermetallabfällen zuzuführen.
Es empfiehlt sich, die Münze mit Argon in einer Ampulle einzuschmelzen oder in Kunstharz einzuschließen, da das Quecksilber an der Atmosphäre verdampft und somit die Münze wieder ihr "normales" Aussehen bekommt und Quecksilberdämpfe auf Dauer toxisch sind.
Erklärung:
Quecksilber reagiert mit der Salpetersäure zu Quecksilber(II)-nitrat und Wasser:
Hg + 4 HNO3 ---> Hg(NO3)2 + 2 NO2 + 2 H2O
Evtl. noch in der Lösung vorhandene Salpetersäure ätzt die Kupferschicht an der Münze an und es findet eine Redox-Reaktion zwischen dem Quecksilber(II)-nitrat und Kupfer statt:
Hg2+ + Cu -> Hg + Cu2+
Gleichzeitig bildet das Quecksilber mit dem Kupfer ein Amalgam, welches eine silberne Farbe aufweist und fest auf der Oberfläche der Münze haftet.
Bilder:
Verquicken der Münze
Verquickte Münze (rechts) im Vergleich mit unbehandelter Münze
Verquickte Münze nach 4 Tagen Lagerung: das Kupfer schimmer wieder durch
(alle Bilder von lemmi)
- Cyanwasserstoff
- Illumina-Admin
- Beiträge: 6303
- Registriert: Sonntag 7. Mai 2006, 20:41
- Kontaktdaten:
Wie auch auf VC schon geschrieben wurde ist die erste Gleichung falsch. Ich vermisse weiterhin den Hinweis, dass die amalgamierte Münze aus Sicherheitsgründen nicht mehr als Zahlungsmittel zu verwenden ist. Ansonsten schön.
"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
- Claude Rimington
- Claude Rimington
Man sollte vielleicht auf Umweltgünden die verwendete Menge an Quecksilber (drastisch) reduzieren. Denn die Lösung kann danach NUR noch zur Amalgamierung von Cu-Münzen eingesetzt werden, da bereits Cu gelöst vorliegt. Ein paar kleinigkeiten wären dann noch, sonst soweit schon ganz gut
I❤OC
There is no sadder sight in the world than to see a beautiful theory killed by a brutal fact. [T. Huxley]
The pursuit of knowledge is hopeless and eternal. Hooray! [Prof. H. J. Farnsworth]
Trust the rhythm and the rhyme of your own heartbeat. [C. Douglas]
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Bitte Quecksilbermenge und Säurevolumen noch verkleinern, da man mit 5-10g nen ganzen Münzsatz amalgamieren kann^^
Außerdem steht in der Erklärung noch Quecksilber(I)-nitrat. Noch ein paar Absätze in der Entsorgung weg und falls es möglich ist noch ein schärferes Foto der Münze, am besten als Vorher-Nachher-Foto.
Außerdem steht in der Erklärung noch Quecksilber(I)-nitrat. Noch ein paar Absätze in der Entsorgung weg und falls es möglich ist noch ein schärferes Foto der Münze, am besten als Vorher-Nachher-Foto.
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- Kaliumperoxid
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Und die Reaktionsgleichungen sind immer noch grottenfalsch !!! (ich hatte dir schon auf VC ausgeholfen, bitte dort nachschlagen)
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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- frankie
- Illum.-Ass.
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- Registriert: Dienstag 10. April 2007, 17:00
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Ohne jetzt meckern zu wollen, aber dieses Photo ist nicht zu gebrauchen! Illumina hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, dementsprechend sind (unter Anderem) auch die Ansprüche an Layout und photographisches Datenmaterial sehr gestiegen. Als Referenz können dafür kürzlich veröffentlichte Artikel (beispielsweise von NI2 oder Cyanwasserstoff) herangezogen werden, nicht jedoch Aufnahmen die denjenigen aus den Anfängen der Farbphotographie im vorletzten Jahrhundert ähneln.
mfg
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It is always better to have no ideas than false ones; to believe nothing, than to believe what is wrong.
(Thomas Jefferson)
(Thomas Jefferson)
Mit Fotos könnte ich aushelfen:
Verquicken der Münze
verquickte Münze (rechts) im Vergleich mit unbehandelter Münze
verquickte Münze nach 4 (nur!) Tagen Lagerung: das Kupfer schimmer wieder durch
Die Bilder stelle ich für den Artikel zur freien Verfügung.
Grüße
lemmi
Verquicken der Münze
verquickte Münze (rechts) im Vergleich mit unbehandelter Münze
verquickte Münze nach 4 (nur!) Tagen Lagerung: das Kupfer schimmer wieder durch
Die Bilder stelle ich für den Artikel zur freien Verfügung.
Grüße
lemmi
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- Dimethylsulfoxid
- Illumina-Moderator
- Beiträge: 939
- Registriert: Dienstag 12. Januar 2010, 14:58
- Wohnort: neben dem Brutschrank
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Re: Amalgamieren einer Kupfermünze
Wasserstoffchlorid hat geschrieben: (...) weshalb man unbedingt mit Nitrilhandschuhen (...) gearbeitet werden soll!
Ob das so eine gute Idee ist...Wasserstoffchlorid hat geschrieben: 20 ml konzentrierte Salpetersäure ...
- Chaoschemiker
- Illumina-Moderator
- Beiträge: 1408
- Registriert: Mittwoch 13. Dezember 2006, 18:41
- Wohnort: Leipzig
Zündende Ideen muss man haben.
Konzentrierte HNO3 geht noch mit Ach und Krach, solang es halt keine rauchende ist. Wobei ich schon bei c >65% vorsichtig wäre.
Konzentrierte HNO3 geht noch mit Ach und Krach, solang es halt keine rauchende ist. Wobei ich schon bei c >65% vorsichtig wäre.
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.
Don't throw anything away. There is no 'away'.
Abusus non tollit usum.
Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.
Don't throw anything away. There is no 'away'.
Abusus non tollit usum.
Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.