Seifenblasen einmal anders
Seifenblasen, anstelle von Luft mit Erdgas hergestellt, lassen sich hervorragend entzünden. Die Verbrennung verläuft von unten nach oben, weshalb es möglich ist die Seifenblasen in der Hand verbrennen zu lassen.
Geräte: Stativ, Muffe, Klemme, 0,5l Wasserflasche, Einlochstopfen, Glasrohr mit einseitig zusammengezogener Spitze, Gasschlauch, Streichholz, Erdgasanschluss, Schlauchschelle
Chemikalien:
Glycerin
Spülmittel
Wasser
Erdgas
Hinweis: So einfach das Verbrennen aussieht, ist trotzdem darauf zu achten, dass das Gesicht und Haare nicht über dem Schaumturm stehen.
Durchführung:
Zunächst muss die Seifenlösung hergestellt werden. Dazu werden 1g Spülmittel, 25g 50%iges Glycerin und 24 g destilliertes Wasser miteinander vermischt.
Danach baut man die Apparatur auf: Sie besteht aus einer umgedrehten, die Trinköffnung also nach unten zeigend und oben zur Hälfte aufgeschnittenen 0,5 l Flasche. In den Trinkhals kommt ein Einlochstopfen. Durch das Loch des Stopfens kommt der zusammengezogene Teil des Glasrohrs, so dass es etwa 2cm in die Flasche rein ragt. Das andere Ende des Glasrohres wird mit dem Gasschlauch verbunden. Die Flasche wird am Trinkhals mit einer Klemme so befestigt, dass der aufgeschnittene offene Teil nach oben zeigt. Da der Aufbau recht kompliziert zu beschreiben ist füge ich schon an dieser Stelle ein Bild ein:
Die Schläuche des Gasanschlusses sind genau so an das Stativmaterial anzulegen!
Ist die Apparatur aufgebaut gibt man zuerst bis knapp über die Öffnung des Glasrohres etwas Seifenlösung. Danach stellt man das Erdgas ein und gibt nun so viel Seifenlösung hinzu bis das Glasrohr zu 2-3 cm bedeckt ist. Nun ist die Arbeit mit der Schlauchschelle gefragt: Man befestigt diese an beliebiger Stelle des Schlauches und stellt die Gaszufuhr damit so ein, dass "kleine" Seifenblasen entstehen. Werden die Seifenblasen zu groß sind sie zu leicht und man kann sie nicht mehr in der Hand entzünden. Dies ist einfach individuell vor jeder Durchführung neu auszuprobieren. Es darf keinesfalls Seifenlösung in den Gasschlauch laufen. Deshalb muss das Erdgas immer weiter durch die Flüssigkeit strömen.
Die Seifenlösung schäumt nun kräftig auf und es bilden sich stabile Seifenblasentürme, die man bei beliebiger Größe abnehmen kann. Um die Seifenblasen nicht so schnell zum Platzen zu bringen, sollte man sich die Hände mit normaler Arztseife gründlich eincremen.
Man nimmt sich beispielsweise einen 10cm großen Seifenturm in die Hand und zündet ihn, weit genug von der Apparatur (!) entfernt, an. Die Seifenblasen verbrennen dabei vollständig. Dabei verspürt man allerdings maximal ein Gefühl wie beim Händewaschen mit warmen Wasser, auch bei weitaus größeren Türmen.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Decke des Raumes feuerresistent ist und mit der Größe der Türme nicht übertreiben!
Entsorgung:
Die übrig gebliebene Seifenlösung kann über den Abfluss entfernt werden.
Erklärung:
Erdgas ist ein Kohlenwasserstoffgemisch, was hauptsächlich aus kurzkettigen Alkanen besteht. Dabei macht Methan mit ~90% den größten Anteil aus.
Methan wird oxidiert nach:
CH4 + O2 -> CO2 + 2 H2O
Bilder:
Die umgedrehte Flasche mit den Seifenblasen
ein großer Seifenblasenturm
Verbrennung des Gases in der Hand mit 10cm hohem Turm
Verbrennung des Gases in der Hand mit 30cm hohen Turm
Seifenblasen einmal anders
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Jap, das ist meine Schule. Heute war dort Tag der offenen Tür und so etwas wollte ich euch nicht vorenthalten. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht den kommenden Siebtklässlern (und deren Eltern) diesen Versuch zu zeigen und auch selbst durchführen zu lassen. Der Versuch hat dort alle fasziniert und die restlichen Station im Chemieraum waren plötzlich uninteressant Vielleicht nichts für das Hobbylabor aber als Anregung für Chemieshows an euren Schulen aufjedenfall brauchbar
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