Maskierung von Eisen(III)
Da viele analyische Nachweise von Metallionen durch das Vorhandensein von anderen Ionen gestört werden, ist es oft zweckmäßig diese in nicht mehr in solchen Reaktionen teilnehmende Verbindungen zu überführen. Dieser Vorgang wird in der Analytik Maskierung genannt.
Geräte:
Becherglas oder Reagenzglas, Glasstab, Spatel
Chemikalien:
Eisen(III)-Salz
Kaliumthiocyanat
Natriumfluorid
Durchführung:
Sind in einer Probe mehrere Metall-Ionen nebeneinander in Lösung vorhanden, wobei die Anwesenheit von Eisen(III) andere Nachweisreaktionen stört, so fügt man dieser Probelösung im Überschuss festes Natriumfluorid hinzu, um dadurch Eisen in eine Komplexverbindung zu überführen. Zu Demonstrationszwecken wurde hier eine Eisen(III)-Lösung vorher mit Rhodanid versetzt, wobei sich ein blutroter Komplex bildet, der durch Zusatz von Natriumfluorid und der daraus resultierenden "Maskierung" des Eisens entfärbt wird.
Diese Reaktion wird umgekehrt auch dazu verwendet um Fluorid, F- nachzuweisen: Fluorid-Nachweis
Entsorgung:
Reste werden zu den anorganischen Abfällen gegeben.
Erklärung:
Die Maskierung beruht auf der Tatsache, dass die entstandene Verbindung zwischen Eisen(III) und Fluorid ein äußerst stabiler Komplex ist und deswegen parallel laufende Nachweise oder Reaktionen nicht verfälscht werden:
Fe3+ + 6 F- ---> [FeF6]3-
Durch die hohe Stabilität des [FeF6]3- ist es anderen Ionen wie dem Rhodanid-Ion nicht mehr möglich mit dem Eisen zu reagieren:
[FeF6]3- + SCN- --/-->
Bilder:
Eisen(III)-Lösung nach Rhodanid-Zugabe
Eisen(III)-Lösung nach Maskierung
Maskierung von Eisen(III)
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- frankie
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Maskierung von Eisen(III)
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Ich weiß nichts genaues über die Löslichkeit des Eisenhexafluorokomplex, denke aber dass er nicht schwerlöslich ist (lasse mich gerne belehren!). Deshalb habe ich erstmal dahingehende Textstellen modifiziert. Dass das Eisen maskiert ist liegt eher an den Liganden, nicht so sehr an der Löslichkeit. Der Cobalt-Phenanthrolin-Komplex sowie Tetraamminkupfer(II) ergeben mit Hydroxid ja auch keine Niederschläge der entsprechenden Metallhydroxide, obwohl beide löslich sind. Die Komplexbildungskonstanten sind einfach so hoch dass nicht genug freie Metallionen für eine Reaktion zur Verfügung stehen.
"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
- Claude Rimington
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