Essigwaage Transportschaden - was tun

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mgritsch
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Re: Essigwaage Transportschaden - was tun

Beitrag von mgritsch »

aliquis hat geschrieben: Mittwoch 13. März 2024, 17:47 Essigsäure ist wegen der vergleichsweise eher geringen konzentrationsabhängigen Dichteunterschiede aber ein recht undankbarer Kandidat zur Konzentrationsbestimmung.
das ist wohl wahr. Ein Unterschied von 0,001 sind gleich 2%.
Mit einem Pyknometer geht das noch ganz gut (ausreichend genaue Waage und Temperierung vorausgesetzt), mit einfach mal im Messzylinder wird's eher nicht so zuverlässig.
Am Ende müssen dann meistens doch Bürette und Phenolphthalein herhalten...
Alternative: Brechungsindex! Dafür genügt ein Tropfen, es gibt billige Handgeräte.
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immi07
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Re: Essigwaage Transportschaden - was tun

Beitrag von immi07 »

Hallo,
Sie wäre so toll, um den Restsäuregehalt des gebrauchten Pickel beim Gerben zu bestimmen.
scheitert schon am unbekannten Restsalzgehalt und an gelösten Eiweißen und Restblut und was da noch so alles die Dichte im Pickel beeinflußt :wall:

Ich bin gespannt, ob wir hier eine Lösung finden!

Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Glaskocher
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Re: Essigwaage Transportschaden - was tun

Beitrag von Glaskocher »

OK, bei eingeschweißtem Hg hat man keine Chance, etwas davon sicher abzuzweigen, ohne Glasbläser zu sein und das passende Ersatzglas zu besitzen. Da bleibt tatsächlich nur das "Archiv der zeitlich gesegneten Dinge" übrig.

Um den Restgehalt zu bestimmen müßtet Ihr etwas von eurem Rotkohl-, ersatzweise Holundersaft opfern, um dann mit einer ordentlich eingewogenen Natronlauge-Maßlösung zu titrieren. Mit Einwegspritzen als Ersatz für Pipette und Bürette müßte es klappen. Mit einer feinen Waage wird es genauer, als mit der Skala. Das müßte zumindest für den Alltagsgebrauch funktionieren.
aliquis
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Re: Essigwaage Transportschaden - was tun

Beitrag von aliquis »

@mgritsch: Dass der Ballast versiegelt ist, war mir klar.
Die unvollständige Füllung hatte ich hingegen - obwohl im Prinzip naheliegend - nicht auf dem Schirm. Daher danke für die Demonstration. :)
Und völlig richtig: freibewegliches Quecksilber benetzt Glas nicht und erzeugt unter diesen Umständen auch keinen bleibenden Spiegel.

Zur Gehaltsbestimmung: ja, das gute alte Refraktometer...
Ich weiß nur nicht, ob das in der wilden Mischung der immis noch eine Hilfe wäre...
Das gleiche gilt für
@Glaskocher: die Titration. Aluminium ist amphoter. Eiweiße koagulieren, Blut puffert und erschwert vor allem die Erkennbarkeit von Indikatorfarbumschlägen.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Glaskocher
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Re: Essigwaage Transportschaden - was tun

Beitrag von Glaskocher »

In der gebrauchten Pickel-Lösung ist nur Salz und Essigsäure als wirksame Bestandteile, kein Aluminium. Es käme auf einen Test an, wie gut man darin (zunächst frisch zubereitet üben) den Gehalt titrieren kann. Es kommt vermutlich nicht darauf an, das letzte Zehntelprozent zu treffen, sondern darum, die Restmenge abschätzen zu können. Das Recycling ist sicher sinnvoll, um Säure und Abwasser zu sparen.

Beim Salzgehalt könnte man mit Silbernitrat versuchen zu titrieren oder zur Trockene eindampfen. Beide Verfahren werden vermutlich zu hohe Werte anzeigen. Wenn man die getrocknete Probe glüht, dann sollte es recht gut stimmen.
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