Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

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MarbsLab
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Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Hallo zusammen,

in dem folgenden Youtube-Video beschreibe ich den Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen: How to build a modular Hofmann voltameter

Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen nützlich. Gerne könnt ihr auch Vorschläge machen, was ich noch so alles bauen soll.

Grüße

Markus
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Uranylacetat
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von Uranylacetat »

Hallo Markus,

den Nachbau mit modernen Materialien finde ich sehr interessant und auch sehr gut umgesetzt! :thumbsup:

Willkommen hier! Es gehört zum guten Ton hier, sich im Vorstellung-Thread vorzustellen: viewforum.php?f=34

Deinen Video-Channel habe ich bereits abonniert. Denn Dein Nachbau des „Döbereiner'schen Feuerzeuges“ begeistert mich noch um so mehr. :wink:
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)

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"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
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MarbsLab
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Vielen Dank, auch für den Hinweis, mich vorzustellen, was ich nun getan habe :)

Grüße

Markus
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mgritsch
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von mgritsch »

Gefällt mir auch wieder sehr gut, ich mag es wie du die Dinge sehr professionell aber doch mit Heim-Garagewerkzeug und Standad-Bauteilen gut machbar aufbaust!

Anmerkung: verstehe ich das richtig - deine Gas-Auslässe sind nur Silikonschlauch mit Schraube in der Durchführung gequetscht? Und das hält dicht? Mögliche einfache Alternative wäre eine Schlauchklemme nach Hoffmann (muss man nicht aufwändig basteln, der flache Balken drückt sauberer über die Breite ab als eine Schraube mit Durchmesser kleiner als Schlauch). Oder gibt’s eigentlich für die PVC Röhren nicht irgendwelche passenden Standard-Absperrhähne die man direkt auf die Röhre aufsetzen könnte?

Ein kleiner Auslass zum Entleeren wäre eventuell auch hilfreich…

Das größte Problem ist im Betrieb immer das Elektrodenmaterial. Man sieht ja schön wie die Kohleelektrode Anode sich auflöst (nicht hübsch und die Lebensdauer sehr begrenzt) und alles grau wird, auch das Volumen passt glaube ich gar nicht so richtig mit 1:2. wenn man kein teures Platin verbauen will eine Herausforderung. Für die Kathode ist zB eine alte Festplatte optimal, die Edelmetall-Beschichtung bietet minimale Überspannung und der Wasserstoff sprudelt regelrecht. Leider ist es nur eine Legierung die sich anodisch rasch auflöst und daher das andere Problem nicht löst (schon getestet) :( was ein „haushaltsübliches“ aber beständiges Material mit ggfs geringer Überspannung wäre - keine Ahnung. Vielleicht eine Pb-Elektrode? Nachdem sie sich mit PbO2 überzogen hat müsste sie zumindest stabil sein…
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MarbsLab
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Ja, die Quetschhähne sind dicht. Es gibt bei Amazon Pt-beschichtete Elektroden, aber die sind leider zu groß. Das mit dem Ablasshahn ist eine sehr gute Idee! Das Verhältniss 2:1 stimmt nicht, weil ich eine Klimmspanprobe durchgeführt habe, sie aber leider vergessen habe zu filmen :wall:

Grüße

Markus
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Glaskocher
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von Glaskocher »

Man bekommt sehr gute Ergebnisse, wenn man einen "Vorlauf" mit sehr kleinem Strom (Blasen steigen gerade erkennbat auf) macht, um die Schwefelsäure mit den Gasen zu sättigen. Dann wieder auf Null (+ Winzigblase) ablassen und den Messlauf starten. Das funktioniert in der Vorlesung immer ganz gut.
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MarbsLab
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Guter Tip, danke!
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lemmi
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von lemmi »

Sehr beeindruckender Eigenbau, wobei ich mich dem "mit einfachen Werkzeugen" nicht ganz anschließen würde. Mir kommt das schon sehr professionell vor, was aber auch daran liegen mag, dass ich keine Werkstatt mein eigen nenne.

Das mir dem stark verminderten Sauerstoovolumen ist mir auch aufgefallen. Wie ist das Verhältnis Wasserstoff zu Sauerstoff denn wirklich? Verbrennt die Graphitelektrode stark oder wird das Sauerstoffvolumen kaum vermindert, sobald die von Glaskocher empfohlene Sättigung erreicht ist?

Für meine Knallgaszelle habe ich Kupferdrähte verwendet. Der anodische Draht oxidiert zwar auch (Elektrolyt war Kalilauge), und da sich die Gase sofort mischen kann ich das Verhältnis nicht bestimmen, aber das Knalgas knallt wirklich und eine Messung des Stromflusses und des pro Zeit gebildeten Gasvolumens kam auch gut hin.
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Am besten wählt man die Ausgangsmaterialien immer so, dass man sie möglichst wenig bearbeiten muss. An Elektrowerkzeugen habe ich nur eine Ständerbohrmaschine, einen Akku-Schrauber und einen Dremel.
Das Sauerstoffvolumen war am Anfang stark vermindert, ich habe dazu eine (versehentlich nicht gefilmte) Klimmspanprobe durchgeführt. Nach der Sättigung stellt sich allmählich ein Verhältniss von 1:2 ein. Ich musste dazu die Gase über die Quetschhähne zweimal entweichen lassen. Ich weiß, es sieht im Video etwas unglücklich aus. Die Kathode nutzt sich nach meinen Beobachtungen schneller ab.

Grüße

Markus
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lemmi
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von lemmi »

Die Kathode nutzt sich nach meinen Beobachtungen schneller ab.
Bist du sicher, dass es die Kathode ist? Die kann doch nicht oxidiert werden, wieso sollte die sich abnützen?
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Ich denke die Kathode nützt sich schneller ab wegen der Porosität des Graphits. Die austretenden Wasserstoffblasen reißen winzige Stückchen von dem Graphit mit sich. So war zumindestens meine Beobachtung.

Grüße

Markus
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mgritsch
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von mgritsch »

Womit wir bei der Festplatte als optimalem Kathodenmaterial wären. Ein passendes Streifchen ausschneiden und fertig. Eventuell die Kanten lackieren damit das Basismaterial (Aluminium) nicht angegriffen wird.
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andrewtretiakov
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von andrewtretiakov »

Just wanted to say that this is amazing! :thumbsup:
Thank you very much for sharing.

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MarbsLab
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Re: Bau eines Hofmannschen Wasserzersetzungsapparats mit einfachen Werkzeugen

Beitrag von MarbsLab »

Thanks, Andrew!

Cheers

Markus
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