Egal ob aus China oder Deutschland, die genaue optische Begutachtung der erhaltenen Glasware bei Tageslicht/im Gegenlicht sowie und deren laufende/regelmäße Überprüfung gehören zum A & O der Laborsicherheit.Chems hat geschrieben: ↑Dienstag 25. Mai 2021, 22:17 Also die China-Ware auf Amazon ist ja echt nicht soo teuer… aber ich hätte irgendwie Angst dass mir das Glas während der Destillation zerbricht…. und wenn ich dabei grade Brom destillieren sollte, würden sich meine Nachbarn bestimmt freuen (und meine Gesundheit noch mehr )
Man kann auch gern mal eine Lupe zur Hilfe nehmen, denn fast jeder Bruch hat mal mit einem feinen Riss oder kaum sichtbaren Sprung begonnen (oder mit der eigenen Schusseligkeit...). Besonders berüchtigt sind die winzigen Beschädigungen, die wie kleine Spinnen aussehen. Manches lässt sich auch ertasten.
Im Zweifelsfall:
1. nochmals gründlich reinigen und trocknen, um zu schauen, ob es nicht doch einfach nur festgesetzter Dreck/Kalk ist
2. lieber entsorgen und Ersatz kaufen als hinterher mit Verätzungen, Verbrennungen oder Schnittwunden in die Notaufnahme zu müssen
3. evtl. Glasreparaturen an sehr teuren Geräten nur durch entsprechend erfahrene/geschulte (Fach-)Leute vornehmen lassen.
Neuzugänge niemals mit den gefährlichsten Synthesen auf Stabilität testen. Eine einfache Wasserdestillation tut es da auch.
Von außerhalb der EU sollte man übrigens auch keine kompletten Destillationsapparaturen bestellen. Das könnte das Interesse des Zolls daran wecken, was genau man damit zu Hause anstellen möchte... Muss so nicht passieren, kann aber...
Stichwort Brom: derartige Synthesen gehören in den Abzug oder ins Freie und wollen gut durchdacht und geplant sein. Auffangwannen drunterstellen und Sulfit-/Thiosulfatlösung für den Notfall bereithalten. Mit selbiger auch überschüssige Dampfe, die man über einen Vakuumvorstoß ableitet, neutralisieren. Für die Kühlung Eiswasser verwenden. Für das anschließende Aufreinigen/Umfüllen sowie für Notfälle auch eine Atemschutzmaske bereithalten. Manche schwören auf einen Ventilator, um etwaige Dämpfe von sich wegzupusten. Anständige Laborhandschuhe, Kittel und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen (die gern verwendeten Nitrilhandschuhe halten Brom übrigens nur wenige Sekunden stand!). Und ganz wichtig: möglichst weit weg von Nachbarn, Kleinkindern und Haustieren arbeiten! Wie man Brom auch unter häuslichen Bedingungen einigermaßen sicher herstellen (und lagern) kann, zeigt ebenfalls Nilered in seinem Nostalgievideo aus der Garage seiner Eltern...