Selbstvorstellung

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Vanadiumpentoxid
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Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Hallo liebe Forumsmitglieder,

vor geraumer Zeit habe ich dieses Forum entdeckt, bislang nur als Gast mitgelesen und die eine oder andere Versuchsbeschreibung experimentell nachvollzogen. Gern wäre ich schon früher darauf gestoßen, dann wäre mancher Versuch vielleicht erfolgreicher abgelaufen, und auch manche Chemikalie hätte ich mir dann entweder eher selbst hergestellt oder aber anderweitig beschafft.
Da es mich nun schon ein paar Mal in den Fingern gejuckt hat, auf einen Beitrag zu antworten oder selbst eine Frage zu stellen, bin ich jetzt über meinen Schatten gesprungen und habe mich einfach mal angemeldet. Sehr angetan haben es mir die Vielfalt der Experimente, die hohe Professionalität in den Versuchsbeschreibungen und Forenbeiträgen, der gute Umgangston der Mitglieder untereinander und die Unabhängigkeit von finanziellen Interessen.

Zu meinem Hintergrund:

Ich bin Hobbychemiker. Bereits Mitte der achtziger Jahre habe ich dieses Hobby als Jugendlicher über die Experimentierkästen von Schuco entdeckt und über einen Schwenk hin zu den Anleitungsbüchern und Materialien von Kosmos intensiviert. Ich habe damals auch mit Unterstützung meines Chemielehrers zweimal am Wettbewerb Schüler experimentieren teilgenommen und letztlich mein Abitur mit 13 Punkten im Leistungskurs Chemie absolviert. Zeitweise habe ich damals mit dem Gedanken gespielt, Chemie zu studieren, mich dann (leider?) aber doch für eine andere Richtung entschieden. Nach im Grunde ebenfalls so langer Ausbildung stellte sich dann aber Mitte der 2000er Jahre heraus, dass weder in der Chemie noch in der dann tatsächlich von mir absolvierten Studienrichtung gut ausgebildete Akademiker in Deutschland gebraucht werden würden (dass sich das irgendwann für unser Land rächen würde, merkt man m. E. in den aktuellen Krisenzeiten mehr denn je!). Also stand ein Wechsel in der beruflichen Branche an. Das lief auch etwa 8 Jahre lang ganz gut, bis das Unternehmen, für das ich arbeitete, in einem internationalen Konzern aufging und absehbar war, dass es meinen Arbeitsplatz auf Dauer wohl irgendwann nicht mehr geben würde. Seitdem habe ich bereits in 3 weiteren Unternehmen meiner Branche übergangsweise Unterschlupf gefunden, bin aber nirgendwo mehr so ganz heimisch geworden wie zuvor.

Zurück zur Chemie: de facto ruhte mein altes Hobby zwischen Abitur und dem Jahr 2019, als ich es wiederentdecken sollte. Meine Laborutensilien von damals waren noch vorhanden (wenngleich auch verstaubt, teilweise verrostet und dringend update-bedürftig). Alles begann von Neuem, als mein damals 11-jähriger Sohn mich bat, doch mal ein paar Experimente von damals mit ihm gemeinsam zu wiederholen (ich war damals genauso alt, als es bei mir losging).
Was soll ich sagen: leider sprang der Funke auf meinen Sohn nicht richtig über (Chemie ist leider sogar sein schwächstes Fach in der Schule), aber um mich war es erneut geschehen!
Erfreulicherweise zeigt aber meine 9-jährige Tochter durchaus Interesse und wir haben schon zahlreiche altersgerechte Versuche gemeinsam durchgeführt. Interessant, dass es dazu ja mehrere Parallelen bei anderen Mitgliedern hier im Forum gibt! Im Stillen hoffe ich ja, dass das bei meiner Tochter noch ausbaufähig ist, sie sich mit zunehmendem Alter (wenn dann auch die spannenderen Experimente möglich sind) vielleicht noch immer ähnlich begeistert zeigt und irgendwann eigenverantwortlich damit umgehen kann, so wie ich damals. Die materiellen Voraussetzungen dafür wären jedenfalls vorhanden.

Aufgrund beruflichen Unausgefülltseins habe ich dieses Hobby in der Folge seitdem recht intensiv betrieben und bestimmt schon etwa 1.000 Experimente durchgeführt. Ein wahres Durchhalte-Elixier gegen den beruflichen Frust und die Corona-Lockdown-Depression!
Mein Hobbylabor habe ich mittlerweile massiv aufgestockt und bewege mich dabei etwa auf dem Ausstattungsniveau, wie es etwa bei Waselowsky, 225x Chemie vorgeschlagen wird (hinsichtlich der Gerätschaften, bei der Chemikaliensammlung wohl auch deutlich darüber) – im Übrigen damals wie heute eines meiner Lieblings-Experimentierbücher.
Leider stoße ich mittlerweile räumlich und auch finanziell an die Grenzen des mir noch Möglichen und habe dahingehend auch keine weiteren Ausbaumöglichkeiten. Damit verbunden liegt der Schwerpunkt meines Hobbies eher auf der anorganischen Chemie. Für die Vielfalt der organischen Chemie fehlt es mir schlichtweg an Zeit (oft langwierige und komplizierte Synthesen) sowie an Platz und Geld für die dann erforderlichen Gerätschaften und Chemikalien.
Im Vordergrund stehen machbare Anschauungsversuche, Analysen und Synthesen – letztere aber nur insoweit die Produkte für mich besonders attraktiv und/oder vor allem auch weiterverwendbar sind. Für eine Sammlung von Stoffen, für die ich anschließend keine weitere Verwendung mehr habe, habe ich in meinen Schränken leider keinen Platz mehr.
Weil ich über keinen Abzug verfüge und auch gar keine Einbaumöglichkeit hätte, muss ich notgedrungen viele Versuche ins Freie verlagern und bin demgemäß immer auch ein bisschen auf Beständigkeit beim norddeutschen Wetter angewiesen (was in den vergangenen 3 Jahren ja erfreulicherweise überdurchschnittlich häufig der Fall war).

Da ich mich als ohnehin überaus umsichtig einschätze, habe ich unter Anwendung von persönlicher Schutzausrüstung, dem Grundprinzip des kleinstmöglichen Mengenansatzes, Substitutionsabwägungen und umweltgerechten Entsorgungsmöglichkeiten eigentlich nur wenig Berührungsängste mit den erforderlichen Chemikalien. Bei einigen Substanzen habe ich mich trotzdem bewusst gegen den Besitz/Umgang entschieden, weil die Risiken nicht zu den Schutzmöglichkeiten meines Heimlabors passen, z. B. bei Cyaniden, Quecksilber-, Cadmium-, Arsen-Verbindungen sowie Phosphorwasserstoff wegen ihrer extremen Giftigkeit, ebenso wie bei flüchtigen Kanzerogenen wie Chromylchlorid, Benzol, Formaldehyd und den niederen Halogenkohlenwasserstoffen.
Persönliches Hadern empfinde ich angesichts der aktuell gültigen Chemikaliengesetzgebung. In meinen damaligen Anfängen erntete man als NaWi-interessierter Jugendlicher noch Anerkennung. Heute gerät man als argloser Hobbychemiker fast automatisch unter Verdacht, Bombenbastler oder Drogenkoch zu sein, wenn man mal irgendwo einen „Gefahrstoff“ kaufen will…
Andererseits bin ich aber auch froh darüber, wie leicht man heute übers Internet an seine Laborausstattung kommen kann. Früher war es so, dass man einfach nicht bekam, was nicht in der Kosmos-Ersatzteilvitrine des Spielzeugladens lag bzw. was einem die Drogerie bzw. Apotheke des Vertrauens in der nächstgelegenen Stadt, der Fotolaborausstatter im Dorf (ja, früher gab es sowas noch) oder in letzter Instanz der eigene Chemielehrer nicht besorgen oder (selbst mit schriftlicher elterlicher Erlaubnis) nicht aushändigen wollte. Heute bekommt man im Internet fast alles, dafür in der Apotheke fast gar nichts mehr. Und auch die finanziellen Möglichkeiten waren mit dem elterlichen Taschengeld damals natürlich auch beschränkter als heute mit dem eigenen selbstverdienten Geld. Tja, welche Zeiten letztlich nun die besseren sind, muss jeder selber entscheiden.

Ich bin eigentlich laufend auf der Suche nach mir noch nicht bekannten Versuchsanleitungen. Hier mal eine kleine Auswahl von Sammlungen, die ich schon weitestgehend „durch“ habe (zumindest hinsichtlich derjenigen Experimente, für die ich ausgestattet bin, die mich zur Nachahmung reizten – und für Privatpersonen heutzutage gesetzlich noch erlaubt sind):
- Versuchsanleitungen: Schuco Profilab, Kosmos Erlebte Chemie, C1, C2, C2000 und C4000
- Bücher: Römpp/Raaf, Chem. Experimente mit einfachen Mitteln sowie Organ. Chemie im Probierglas; Waselowsky 225x Chemie; Hausler/Rampf 270 chem. Schulversuche; Wagner/Kratz, Chemie in faszinierenden Experimenten; Schmidt/Kunz, Chem. Freihandversuche
- Online-Sammungen: Versuchschemie, Experimentas, Prof. Blumes Bildungsserver, Internet-Chemie.info, Chem-Page, Axel Schunk, Lambda-Syn, woelen-homescience.net und nicht zuletzt illumina-chemie 😉
- YouTube: Random Experiments, Beauty of Science, Chemplayer, vibzz lab, Rhodanide, Allchemistry, Hegelrast, Science Skool, Nurdrage, Nilered, Chemical Force, Thoisoi2
Wenn jemand von Euch noch einen weiteren guten Tipp hat: nur her damit!

Achja, und bevor ich es vergesse: ein kleines angemeldetes Nebengewerbe hat sich aus meinem Hobby auch ergeben: künstlerisch-chemische Bearbeitung von metallischen Gegenständen (durch Ätzen, Eloxieren oder Galvanisieren) und deren Verkauf. Hier probiere ich momentan aber nach wie vor erst noch viel aus und bin – auch aufgrund der Pandemie (es gibt ja derzeit keine Kunsthandwerkermärkte, auf denen man seine Produkte dahingehend feilbieten und somit auf Kundeninteresse/Absatz erproben könnte) – am Markt leider noch wenig präsent.
Des Weiteren überlege ich auch, im Laufe des kommenden Jahres vll. einen Experimente-Kanal bei YouTube zu eröffnen und ebenfalls als Gewerbe anzumelden. Aber dazu fehlt es mir derzeit noch an fast allem: das Know-how über die Rahmenbedingungen, die Anbietererfahrung mit diesem Medium selbst sowie nicht zuletzt die passende Video-Ausrüstung. Vll. versuche ich es besser doch erst einmal ganz ohne Werbeeinnahmen mit einer einfachen Versuchsanleitung in diesem Forum…

In diesem Sinne: auf ein gutes und inspirierendes Miteinander!

P.S.: Nicht nur mein altes Heimlabor, sondern auch mein Schul-Englisch war in den vergangenen Jahrzehnten schon ziemlich angestaubt. Man wundert sich aber, wie schnell sich das wieder auffrischt, allein dadurch, dass man sich öfter mal auch mit englisch-sprachigen Versuchsanleitungen aus dem Internet befasst.
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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mgritsch
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von mgritsch »

Hallo und herzlich willkommen! Dankeschön auch für die ausgiebige Vorstellung, da weiß man gleich wo die Anknüpfungspunkte sind :thumbsup:

Analytische Chemie ist unter den Voraussetzungen sicher eine der ergiebigsten Disziplinen. Sie erfordert wenig Platz und Apparatur - mit einer Bürette, einer Waage, ein paar Pipetten und Reagenzien kommt man schon sehr weit. Und wenn man den finanziellen Sprung zu einem Photometer wagt (oder ein Schnäppchen macht) gibt es schon fast keine Grenzen mehr. Analytische Fragestellungen gibt’s ohne Ende, man muss sich nur mal umsehen :)

So oder so, was du hier alles finden kannst weißt du ja schon, und sonst einfach fragen :idea2:
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immi07
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von immi07 »

Hallo Vanadiumpentoxid,
Vanadiumpentoxid hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 19:00 Erfreulicherweise zeigt aber meine 9-jährige Tochter durchaus Interesse und wir haben schon zahlreiche altersgerechte Versuche gemeinsam durchgeführt. Interessant, dass es dazu ja mehrere Parallelen bei anderen Mitgliedern hier im Forum gibt! Im Stillen hoffe ich ja, dass das bei meiner Tochter noch ausbaufähig ist, sie sich mit zunehmendem Alter (wenn dann auch die spannenderen Experimente möglich sind) vielleicht noch immer ähnlich begeistert zeigt und ...
Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht und deshalb bestimmt Johanna unser Tempo.

Herzlich willkommen
von Johanna und Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

immi07 hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 21:24 Hallo Vanadiumpentoxid,
Vanadiumpentoxid hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 19:00 Erfreulicherweise zeigt aber meine 9-jährige Tochter durchaus Interesse und wir haben schon zahlreiche altersgerechte Versuche gemeinsam durchgeführt. Interessant, dass es dazu ja mehrere Parallelen bei anderen Mitgliedern hier im Forum gibt! Im Stillen hoffe ich ja, dass das bei meiner Tochter noch ausbaufähig ist, sie sich mit zunehmendem Alter (wenn dann auch die spannenderen Experimente möglich sind) vielleicht noch immer ähnlich begeistert zeigt und ...
Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht und deshalb bestimmt Johanna unser Tempo.

Herzlich willkommen
von Johanna und Thomas
Das macht unsere Kleine ohnehin schon - aber ein bisschen hoffen und fördern (statt fordern) darf man ja trotzdem. Unseren Rasen bewässern wir (natürlich nur mit Grundwasser) in Trockenzeiten (symbolisch für den Schulausfall durch Corona) ja auch und lassen ihn nicht einfach in der Sonne verbrennen... ;-)
Ich dräng mich da nie auf - sie kommt immer an und fragt: "Papa, wann können wir endlich mal wieder Experimente machen?" (steht auch schon auf ihrer schriftlichen To-Do-Liste für die Osterferien, aus der Nummer komm ich gar nicht mehr raus ... ;-)
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Glaskocher
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Glaskocher »

Herzlich Willkommen bei Illumina-Chemie!

Da hast Du ja schon ein recht großes Spektrum an Anleitungsbüchern durch. Ich habe mal nachgesehen, was ich noch so anzubieten habe an Titelempfehlungen:

- Chemische Kabinettstücke (Röski)
- Glanzlichter chemischer Experimentierkunst (Roeski 2006)
- Chemical Demonstrations: A Handbook for teachers of chemistry (von Bassam Z. Shakhashiri)
- Leonard A. Ford: Chemical Magic
- Friedrich R. Kreißl, Otto Krätz: Feuer und Flamme, Schall und Rauch; Schauexperimente und Chemiehistorisches, Experimente für den Chemieuntericht (mit einer Einführung in die Labortechnik) (Karl Häusler, Heribert Rampf, Roland Reichelt)
- Herbert Brandl: Trickkiste Chemie. Aulis Verlag
- Chemische Freihandversuche
. Chemische Unterrichtsversuche (Rheinboldt, Schmitz-DuMont) Auflagen 1-5 (z.T erweitert und korrigiert)
-- Chemische Unterrichtsversuche (Habitz, Puff, Schmitz-DuMont) Auflage 6 (komplett überarbeitet, neu geordnet)
- Chemische Schul-Experimente (Manfred Just, Albert Hradetzky) organische Experimente
- Außerdem: der "Jander-Blasius" als Lehrbuch zur qualitativen anorganischen Analytik mit einigen Präparaten im Anhang

Manche Experimente kommen in vielen Werken vor, aber in jeder Version werden etwas andere Schwerpunkte gesetzt. Insgesamt lohnt es sich ein übergreifendes Inhaltsverzeichnis anzulegen, um schneller auf ein bestimmtes Experiment zugreifen zu können. Ich durfte in den letzten Jahren meinem Prof. die Lehrexperimente zur chemischen Grundvorlesung "servieren" und habe mich deshalb etwas mehr mit der entsprechenden Literatur befasst. Insgesamt mag ich lieber die Experimente, bei denen man genug Zeit hat zum Beobachten, statt Derer, die schneller abgebrannt sind als angekündigt.

Solltest Du zu einem bestimmten Thema ein Experiment suchen, dann kann ich mal schauen, was ich so finde. Im Zweifelsfall müssen wir eines entwickeln.


Viele Grüße vom
Glaskocher


PS: Um zitatfrei zu antworten klickt man unter dem letzten Beitrag den Pfiel nach oben/links. Dieser Tipp ist der neuen Forensoftware geschuldet, die Symbole statt Worten verwendet. Mit dem "Bleistift" im Beitrag kann man z.B. Dibbvela* korrigieren.
* = Tippfehler phonetisch gelesen ;- )
Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Danke an alle für die Willkommensgrüße!
Es fühlt sich schon jetzt so an, als hätte ich eigentlich schon seit langem mal dem Forum beitreten sollen. :D
Durch den persönlichen Austausch finde ich endlich die fachlichen Anregungen, die ich suche.
Habe leider sonst niemanden in meinem Umfeld, der meine Leidenschaft teilt - außer meiner Tochter vll, die aber noch nicht gaaaanz auf meinem Wissensstand ist - kommt aber bestimmt noch... :wink:

@ glaskocher:
Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 22:49 - Chemische Kabinettstücke (Röski)
- Glanzlichter chemischer Experimentierkunst (Roeski 2006)
Ja, die Kabinettstücke hatte ich auch schon im Blick und dazu auch irgendwo mal das Inhaltsverzeichnis gesichtet.
Eine Handvoll Experimente kamen mir noch nicht auf Anhieb bekannt vor und klangen interessant. Da es antiquarisch aber kaum unter 50 Euro zu haben ist, habe ich von einem Erwerb bislang Abstand genommen, weil es für mich ein keinem Verhältnis stehen würde.
Hat Roeski mit den Glanzlichtern nur die Konserve der Kabinettstücke geöffnet oder ist viel Neues dabei?
Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 22:49 - Friedrich R. Kreißl, Otto Krätz: Feuer und Flamme, Schall und Rauch; Schauexperimente und Chemiehistorisches
- Herbert Brandl: Trickkiste Chemie. Aulis Verlag
Wer Kratz/Wagner "Chemie in faszinierenden Experimenten" bereits sein Eigen nennt, wird hier nicht mehr viel Neues finden, oder?
Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 22:49Experimente für den Chemieuntericht (mit einer Einführung in die Labortechnik) (Karl Häusler, Heribert Rampf, Roland Reichelt)
Unterscheidet sich das Werk inhaltlich wesentlich von den 270 chemischen Schulversuchen?
Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 22:49- Chemische Freihandversuche
Aus dem (inzwischen vergriffenen) Band 1 kenne ich schon vieles durch experimentas.de. Band 2 steht bei mir für 40 Euronen im Regal und empfinde ihn über weite Strecken enttäuschend: theoretische Rechenexempel als Experimente zu verkaufen bzw. das Eintauchen von Teststreifen als Versuche zu titulieren grenzt schon fast an Lesertäuschung...
Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 28. März 2021, 22:49Manche Experimente kommen in vielen Werken vor, aber in jeder Version werden etwas andere Schwerpunkte gesetzt.
Ja, den Eindruck habe ich bei typischen Schulbüchern auch gewonnen. Nun entspricht der Aspekt, unter dem ich sie bewerte (möglichst viele neue Experimente für mein Hobbylabor zu finden) ja aber auch nicht dem Zweck für den sie geschrieben wurden (Schülern didaktisch möglichst sinnvoll chemisches Wissen nahezubringen und erlernbar zu machen). Dass ich mit ihnen also meist nicht viel anfangen kann, heißt ja nicht, dass es schlechte Lehrbücher sind.
Ist unter den von dir genannten Schulbüchen vll. eines dabei, das durch viele für ein Schulbuch ungewöhnliche oder über andere Schulbücher hinausgehende Versuche auffällt?
Bislang habe ich in Schulbüchern höchstens 2-3 meist kleinere Freihandversuche, die ich in der dargebotenen Form so noch nicht durchgeführt habe, gefunden - das lohnt m. E. die Anschaffung nicht, oft noch nicht einmal den Aufwand einer kostenfreien Bibliotheksausleihe.

Es liegt aber wohl auch daran, dass ich vieles von dem, was in meinen Möglichkeiten liegt, einfach schon abgegrast habe und es langsam schwierig wird, noch etwas grundlegend Neues zu finden (insbesondere innerhalb der von mir bevorzugten Anorganik).
Insbesondere seit ich die Kosmos-Werke durchhabe und mich auch bei Prof. Blume durch alle Bereiche geklickt habe (allein das sind ja, glaube ich, schon 1.500 Experimente für den Schulunterricht!), habe ich das Gefühl, dass ich in Schulbüchern nicht mehr viel finden kann - lasse mich da aber gern auch eines Besseren belehren. Und Überraschungen gibt es ja immer wieder: auf woelen.homescience habe ich mich gewundert, wieviel bislang Unbekanntes sich auf einem Haufen manchmal noch finden lässt (es gab dort bestimmt so ca. 35 Versuche, die ich erst jetzt erstmalig durchgeführt habe) - gut, die Seite hat zwar mit Schulbüchern nichts zu tun, sollte ja auch nur ein Beispiel dafür sein, dass ich nicht voreingenommen sein möchte und dass es sicher immer noch etwas Neues zu entdecken gibt, wenn man nur genug danach sucht und sich darüber austauschen kann. Im Fall von woelen bin ich auch durch dieses Form darauf gestoßen. 8)

Insbesondere danke ich Dir für Deine Mühe der Auflistung sowie für das Angebot, mir im thematischen Einzelfall ein paar schöne Sachen rauszusuchen. Ich komme bei Bedarf gern darauf zurück!

P.S.: So, ich glaube, dass mit dem Zitieren kriege ich jetzt auch wieder hin. Ich brauchte einfach etwas Übung, um wieder reinzukommen. Es ist bei mir schon 13 Jahre her, dass ich zuletzt in einem Forum angemeldet war... :oops:
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lemmi
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von lemmi »

Hallo und herzlich willkommen im Forum !

Du hast ja schon einen ganz schönen Bestand an Experimentierbüchern beisammen. Meine Erfahrung ist, dass man in jedem neuen Buch dann höchstens noch eine oder zwei kleine zusätzliche Anregungen findet. Andererseits kann ich den Reiz, jedes neue Buch durchzugucken, ob noch was Tolles drin steht, absolut nachvollziehen...

Mein Tipp wäre, es vielleicht ist auch mal in einer Bibliothek zu probieren! Da stehen manchmal erstaunlich Kleinode in den Regalen, die kann man sich dann ausleihen und gegebenenfalls fotokopieren.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

lemmi hat geschrieben: Montag 29. März 2021, 19:30 Mein Tipp wäre, es vielleicht ist auch mal in einer Bibliothek zu probieren! Da stehen manchmal erstaunlich Kleinode in den Regalen, die kann man sich dann ausleihen und gegebenenfalls fotokopieren.
Hab ich auch schon mal überlegt. Die hiesige Unibibliothek sollte da im Handbestand einiges hergeben. Müsste mir natürlich erstmal nen Ausweis besorgen. Ist, glaube ich, wohl schon 20 Jahre her, dass ich das letzte Mal da war.
Da kommt es auf ein paar Monate mehr oder weniger auch nicht mehr an. Derzeit haben die Bibliotheken zwar wieder geöffnet, aber mit dieser Aktion warte ich dann trotzdem lieber - wie mit vielem anderen derzeit auch - bis ich immunisiert bin. Momentan mache ich als Angehöriger einer Risikogruppe nicht viel mehr als mich zu Hause einzuigeln... Selbst im Wald vor meiner Haustür sind mir bei gutem Wetter zu viele Menschen unterwegs...
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Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

mgritsch hat geschrieben: Montag 12. Juli 2021, 21:38 Gefühlt lässt du dir viel Information auf dem Silberteller servieren nur um dann sehr oft festzustellen dass das nicht interessant ist und zu tief/weit führt. Das ist etwas frustrierend da dem Antwortenden das Erfolgserlebnis fehlt etwas gelöst und weitergebracht zu haben.
Hm..., ich verstehe gut, was Du meinst. Und was mir am fernsten liegt, ist es, Euch, die Ihr mir ja helft, zu frustieren...
Ich bin mir noch unschlüssig, wie man das aufgelöst bekommen könnte.
Denn ist es so, wie Du sagst: zum einen bin ich definitiv beschränkt in Zeit, Geld, Platz, Recht und Rücksicht auf Gesundheit und Familie.
Da sehe ich auch in der Tat wenig Spielraum.
Des Weiteren ist es so, dass es für mich nach wie vor noch wichtig und momentan auch völlig ausreichend ist, mich eher von A bis Z in großen Schritten durch die gesamte Chemie zu arbeiten, statt es in vielen einzelnen (und sicher gründlicheren und sachgerechteren) Minischritten von A 1.1.1.1 bis Z 9.9.9.9 zu versuchen. Mir war es von Anfang an wichtiger, mir erst einmal einen Gesamtüberblick zu verschaffen, und alles, was dabei besonders spannend erscheint, auch tatsächlich auszuprobieren. Denn sonst, so fürchte ich, komme ich vll. nie bei Z an. Die vergangenen zwei Jahre waren bei mir privat und beruflich eine Ausnahmesituation (Corona spielte dabei auch eine entscheidende, aber nicht die alleine Rolle), die es mir ermöglicht hat, in über 1.000 Experimenten einmal quer durch die Chemie zu reisen. Das war schön (ich bereue nichts), weit mehr als eine willkommene Ablenkung, rückblickend beurteilt sogar unschätzbar wichtig für meine psychische Balance in dieser Zeit. Gleichzeitig war es aber auch das allererste Mal seit Ende meiner Schulzeit, dass ich für so etwas überhaupt Zeit gehabt habe, vorher wären davon nicht 10, noch nicht einmal 1 % möglich gewesen. Sollten beruflich wieder ähnlich gute Zeiten für mich kommen wie noch vor ein paar Jahren (was einerseits dringend zu wünschen wäre, allein um als Familie finanziell über die Runden zu kommen), so ist doch klar, dass die Aussichten für mein Hobby eher wieder düster wären. Denn mein Job, als er gut lief, hat mich 50 bis 70 Arbeitsstunden die Woche gekostet - da fehlt dann nicht nur die Zeit, sondern auch die Energie für alles andere! Und das wäre nur die Entwicklung, wenn es gut für mich liefe. Momentan sieht es so aus, als wenn das Schicksal ganz anderes für mich bereithält (lange Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, usw.). Wenn es ganz schlecht läuft, erwartet mich ein dauerhaft steifes Handgelenk und somit das endgültige Aus für Beruf UND Hobby!
Von daher nahm und nehme ich jetzt noch mehr denn je mit, was geht. Für die Details fehlte und fehlt mir angesichts all dessen einfach die Muße, ja, und auch die Motivation, mich kleinschrittig voranzuarbeiten. Da gebe ich lieber den Dingen, die mich mehr reizen, den Vorrang. Ich hoffe, Du verstehst jetzt, warum ich mit meinem Hobby so umgehe, wie ich es tue!
Ich sehe es auch so, dass Ihr mir z. T. deutlich mehr Wissen ausschüttet, als es für die Beantwortung meiner Frage oder die Lösung des Problems eigentlich nötig wäre. Oder Ihr schlagt mir umfangreiche Nebenwege vor, denen ich aufgrund vorhandener Beschränkungen und der fehlenden Motivation, so intensiv vorzugehen (und im Gegenzug anderes dann nicht zu machen), nicht immer folgen kann oder will. Dabei komme ich Euch ja auch eher mit vergleichsweise banalen Problemen, bei denen ich denke: "Es kann doch nicht so schwer sein, eine Lösung zu finden" oder "Ist das alles HIERFÜR wirklich notwendig?". Selbst wenn sich die angestrebte Lösung dann trotzdem nicht finden lässt, empfinde ich Eure Liebesmüh' ja keinesfalls als vergeblich: ich mache dabei so viele Entdeckung am Rande und sammle viele Ideen und Ansätze, auch wenn ich nicht alles gerade sofort umsetzen kann oder will. Außerdem denke ich mir, dass ich ja auch nicht der einzige Leser sein werde, der jetzt oder später vll. mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Ich bin mir sogar sicher, dass es hier Mitglieder und da draußen Mitleser gibt, die sehr von Euren Tipps profitieren - selbst wenn ich es gerade nicht tue. Was dann natürlich fehlt, ist das Feedback für Euch, als befriedigendes Gefühl, ein Problem wirklich gelöst zu haben.
Als Lösung für DIESES Problem fällt mir tatsächlich nur eines ein: klare Kommunikation über die gegenseitigen Erwartungen. Glaskocher macht das ja indirekt bereits so: willst Du eine Idee von mir, brauche ich von Dir eine detaillierte Beschreibung zu den Punkten X, Y und Z. Dann ich kann mir überlegen, ob ich dem folgen will (meist will ich ja, manchmal zähneknirschend, weil mir gerade nicht einleuchtet, warum mir bereits klar scheinende Dinge nochmals detailliert beschrieben werden sollen, aber ich verstehe die dem zugrundeliegende Intention durchaus). Oder neulich, als ich Dich nach einer Synthesevorschrift fragte: bevor Du Dir die Mühe machst, einfach rückfragen, ob das angesichts der Benutzung der Chemikalien A, B und C (krebserregend und/oder gesetzlich beschränkt) und der Gerätschaften D, E und F (im Hobbylabor eher nicht in Verwendung) wirklich interessant für mich ist. Genauso wie ich dann so frei wäre, möglichst frühzeitig zurückzumelden, wenn mir Details für meine Zwecke zu weitreichend erscheinen - bitte ohne mir dies übel zu nehmen, denn damit würde ich Euch dann einfach nur weitere Mühen ersparen wollen.
Gern können wir es mal auf diese Weise probieren, wenn Ihr mögt. Vll. trägt das ja zu einem konstruktiverem Miteinander bei.

mgritsch hat geschrieben: Montag 12. Juli 2021, 21:38 Wie fändest du es, wenn dich jemand in deinem Fachgebiet Woche für Woche anruft, sich Länge mal Breite genauestens über Finanzprodukte erkundigt nur um dir am Ende immer wieder zu erklären dass er dann doch lieber beim guten alten Sparbuch bleibt? Wie oft spielst du das mit?
Du glaubst ja gar nicht, wie oft das vorkommt (mit dem Unterschied, dass ich es meistens bin, der die Kunden anruft und nicht umgekehrt...).
In der Dienstleistungsbranche mit beratender Tätigkeit braucht man dies bezüglich viel Geduld und Frustrationstoleranz (dagegen ist manch kompliziert erscheinende Synthese ein Klacks... :wink: ). Letztlich ist es aber nur eine Frage der großen Zahlen: jedes Nein eines Kunden bringt mich dem nächsten Ja ein Stückchen näher... Und jeder Kundeneinwand ist ein Zeichen dafür, dass er sich gedanklich zumindest mit der Thematik beschäftigt... Erschreckend, wie viele angesichts ihrer eigenen Absicherung und Vorsorge trotzdem völlig teilnahmslosen Menschen es gibt! Von Abulie und Prokrastination mal ganz abgesehen... Finanzvertrieb ist zwar ein echt hartes Brot, gleichzeitig aber auch eine Herausforderung, die mir Spaß macht (wenn die Rahmenbedingungen einigermaßen stimmen, daran krankte es in den letzten Jahren) und eine Möglichkeit, mit viel Fleiß gutes Geld zu verdienen.
Natürlich gibt es auch bei mir Grenzen... 2-4 Chancen gebe ich jedem Kunden aber schon - je nach Kunde und pro Angelegenheit. Nur weil ich die Beratung zu einem Thema für abgeschlossen erkläre, heißt das nicht, dass ich für aussichtsreichere Anfragen zu anderen Bereichen nicht mehr offen bin. Aber auch hier trägt klare Kommunikation zur Klärung bei (Vorabschlussfrage, Einwandbehandlung, Frage nach dem konkreten Verbleib miteinander, etc.).
mgritsch hat geschrieben: Montag 12. Juli 2021, 21:38 jeder kann - wenn er eine Kleinigkeit an Ambition mitbringt in seinem Lieblingsgebiet (...) spielerisch in kurzer Zeit zumindest ein hohes Erfahrungsniveau erreichen. Bevor man überhaupt begonnen hat mit "werde ich nicht erreichen" aufzugeben ist hingegen... schade.
Naja, ich bin der Meinung, dass da in den vergangenen zwei Jahren schon immens was zusammengekommen ist bei mir und man von einem Beginn nicht mehr unbedingt noch sprechen kann.
Nur weil ich den Vorsprung nicht mehr aufholen kann, heißt das ja nicht, dass ich aufgebe. Ich würde das eher als Realismus bezeichnen: der hilft mir, mir eigene Ziele zu setzen, die auch erreichbar sind. Und lieber übertreffe ich meine Erwartungen, als enttäuscht zu sein...

Im Verhältnis zu meiner kurzen Mitgliedschaft habe ich hier ja aber auch schon einiges weiter- und zurückgegeben an Erfahrungsaustausch (nicht mehr unbedingt an Euch Profi-Chemiker, das hieße wohl Bäume in den Wald zu tragen... :wink: ), aber an manch jüngeres oder neueres Forenmitglied. Dabei finde ich es übrigens gar nicht so schlimm, wenn aus der Fülle meiner Informationen nicht jedes Detail vom Fragesteller aufgegriffen wird. Wie gesagt: es gibt ja noch zahlreiche Mitleser (man schaue sich nur mal die Besucherstatistik hier an), denen das eine oder andere sicherlich auch hilft. Ein direktes Feedback ist zwar schön, aber für mich nicht zwingend immer erforderlich...
Und wenn ich mal solange wir Ihr hier Mitglied sein sollte, sieht das dann sicher auch nochmals ganz anders aus als heute...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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mgritsch
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von mgritsch »

Vanadiumpentoxid hat geschrieben: Dienstag 13. Juli 2021, 02:02 mich eher von A bis Z in großen Schritten durch die gesamte Chemie zu arbeiten, statt es in vielen einzelnen (und sicher gründlicheren und sachgerechteren) Minischritten von A 1.1.1.1 bis Z 9.9.9.9 zu versuchen.
ich denke ersteres hast du bereits "absolviert" mit deinen 1000 Experimenten, zweiteres ist mission impossible. Niemand kann die Chemie von von A 1.1.1.1 bis Z 9.9.9.9 durchgehen. Ich denke es geht eher darum, evtl nur eine handvoll Buchstaben auszuwählen und dort gezielt mal bis zur 2. und mal sogar bis zur 10. Ebene zu iterieren.

Wenn du nach den ersten 1000 Experimenten quer durchs Beet auf der Suche nach den nächsten 1000 bist - ich befürchte das wird nichts. Irgendwann ist die Oberfläche abgegrast, muss das Reagenzglas gegen den Kolben und Schütt-Kipp gegen komplexere Vorschriften getauscht werden. Ende der Ausbaustrecke, jetzt wird's holprig :) Ich hoffe du hast beim Abgrasen da und dort etwas gefunden was dich wirklich fasziniert und wo du es genauer wissen willst.
Dabei komme ich Euch ja auch eher mit vergleichsweise banalen Problemen, bei denen ich denke: "Es kann doch nicht so schwer sein, eine Lösung zu finden" oder "Ist das alles HIERFÜR wirklich notwendig?".
Kardinalsfehler :) die einfachsten Fragen können die tiefsten Hintergründe haben.
Du glaubst ja gar nicht, wie oft das vorkommt (mit dem Unterschied, dass ich es meistens bin, der die Kunden anruft und nicht umgekehrt...).
Ein wesentlicher Unterschied - wir sind keine Beratung, verkaufen nichts, kontaktieren niemanden proaktiv, verdienen keinen müden Cent dran. Ich sehe auch keinen Punkt darin alles zu diskutieren was irgend jemanden irgendwann interessieren könnte. Damit werden wir nie fertig und jedes Problem ist spezifisch. Von daher wäre es hilfreich Fragen auf das zu fokussieren, was du wirklich gelöst haben willst und nicht nur "by the way, fiel mir noch ein, wenn es gerade zufällig einfach geht..."
Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

mgritsch hat geschrieben: Dienstag 13. Juli 2021, 13:58 ich denke ersteres hast du bereits "absolviert" mit deinen 1000 Experimenten (...) Ich denke es geht eher darum, evtl nur eine handvoll Buchstaben auszuwählen und dort gezielt mal bis zur 2. und mal sogar bis zur 10. Ebene zu iterieren.
(...)
Irgendwann ist die Oberfläche abgegrast, muss das Reagenzglas gegen den Kolben und Schütt-Kipp gegen komplexere Vorschriften getauscht werden (...) Ich hoffe du hast beim Abgrasen da und dort etwas gefunden was dich wirklich fasziniert und wo du es genauer wissen willst.
Ja, definitiv bin ich längst im nächsten Stadium angekommen (obgleich das eher ein schleichender Prozess ist) - nämlich das mit den vielen Fragen... Am Anfang habe ich ja noch nicht einmal ein Misslingen großartig hinterfragt - das nächste Experiment wartete ja bereits...
An die Stelle des Voranschreitens bzw. "Abgrasens" tritt jetzt allerdings nicht nur die Vertiefung von Einzelthemen, sondern auch noch eine Seitwärtsbewegung: nämlich die der nebenberuflich-kommerziellen Darstellung besonders interessanter chemischer Reaktionen. So zumindest der Plan - sofern mir meine Gesundheit nicht einen Strich durch diese Rechnung macht oder ich im kommenden Jahr hauptberuflich ganz andere Prioritäten setzen muss. "Die beste Zeit ist jetzt..." 8)

mgritsch hat geschrieben: Dienstag 13. Juli 2021, 13:58Kardinalsfehler :) die einfachsten Fragen können die tiefsten Hintergründe haben.
Ich hab's gemerkt...

Ein wesentlicher Unterschied - wir sind keine Beratung, verkaufen nichts, kontaktieren niemanden proaktiv, verdienen keinen müden Cent dran.
Der Vergleich dazu kam ja zuvor von Dir:
Wie fändest du es, wenn dich jemand in deinem Fachgebiet Woche für Woche anruft
Ich habe meinen Beruf nur herangezogen, um zu betonen, dass jeder Profi in seinem Beruf ist und eine hobbymäßige Beschäftigung damit sich dem bestenfalls annähern kann, aber nie den gleichen Professionsgrad erreichen wird.

mgritsch hat geschrieben: Dienstag 13. Juli 2021, 13:58Von daher wäre es hilfreich Fragen auf das zu fokussieren, was du wirklich gelöst haben willst und nicht nur "by the way
Das wird wohl Sinn machen. Und auch nur das, was ich irgendwie dokumentieren kann (Beschreibung, Fotos,etc.). Dadurch wird's hier zwar etwas ruhiger werden :wink: , gewinnt im Gegenzug dann aber hoffentlich auch an Qualität und erspart Euch die Mühe des vielen Rückfragens...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Ist das noch o. k. oder auch schon wieder zu viel?...
Vanadiumpentoxid
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Re: Selbstvorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Kurzes Update: ich bin nun auch experimentell wieder am Start - zumindest vorübergehend.
Die Therapie mit der Orthese habe ich abgebrochen, weil die Beschwerden damit stärker waren als ohne... :roll:
Mal schauen, was der Handchirurg nächste Woche beim vorgezogenen Termin dazu sagt...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Ist das noch o. k. oder auch schon wieder zu viel?...
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