kalia hat geschrieben: ↑Donnerstag 28. Januar 2021, 10:34
Auf jeden Fall geht es mir um ein relativ reines Destilliertes Wasser.
das ist aber schon eine komplett andere Ansage als "möglichst schnell und viel und effizient".
Gibt es durch die Art des Kühlers und seine Länge irgendwelche Nachteile oder Vorteile für die reine Wasserdestillation?
ein Kühler muss nur eines - Kühlen. Details des Designs sind dem dem Zweck (Produkt / Rückfluss) oder der gewünschten Kapazität geschuldet. Die Kühlkapazität muss ausreichen um genug Wärme abzuführen, somit in Balance mit der Heizleistung. Je mehr Fläche, desto besser. Je dünnwandiger - desto besser. Je weniger Chance der Dampf hat, "in sicherem Abstand" von einer Fläche ungekühlt vorbeizuwandern, desto besser. Je länger die Kontaktzeit, desto besser. Dass immer genug Wasser durchfließen kann setze ich mal voraus.
Der optimale Kühler für deine Zwecke wäre der Schlangenkühler.
Wenn es nicht um irgendwelche sensiblen Stoffe geht sondern nur um Wasser, wäre es ggfs auch nicht schlimm wenn du nicht alles kondensiert bekommst. Außerdem geht es dir ja nach neuesten Infos eher um rein als um schnell&viel, also ist das denke ich nicht unbedingt der Teil deiner Apparatur über den du am meisten nachdenken musst.
Ok, je länger es dauert, desto reiner die Destillation (vorausgesetzt natürlich das Wasser kocht

).
würde ich so nicht sagen. Du kannst auch trefflich lange und ineffizient herumkochen und schlechte Reinheit erhalten. Schlimmer geht immer.
Ich gehe stark davon aus, dass ein Bunsenbrenner nicht so vorteilhaft ist. Auch wenn ich eine Steinmehlnetz verwende. Heizpilz wäre sicher besser, da ich dadurch größere Hitze erzeugen kann und der Kolben besser erhitzt wird... doch mir geht es ums Feuer, das hat ein gewisses Flair

die Heizquelle ist a priori völlig egal, gerne auch mit Atomreaktor wenn du Lust hast...? Die Frage ist eher der Wärmeübergang. Rühren hilft zB die Wärme vom Glas tatsächlich in die Flüssigkeit hinein zu bringen. Siedesteinchen sind Keime wo es zur Dampfblasenbildung kommen kann.
Der Weg zum Kühler sollte also recht kurz sein, damit es weniger Rückfluss gibt.
Wenn es nur um schnell geht - ja. Da es dir aber um rein geht - bloß nicht! Denn dann bekommst du jede Menge Aerosol-Tröpfchen aus dem Sumpf rüber. Dann eher Tröpfchenfallen etc zwischenschalten auf dass wirklich nur reiner Dampf in den Kühler gelangt. Ggfs solltest du dir sogar über eine "Vorkonditionierung" (auskochen?) der Glasteile Gedanken machen um die leichter löslichen Bestandteile schon mal von der Oberfläche ausgewaschen zu haben... Quarzapparatur ist mal eher außerhalb Budget schätze ich...
Der Rotavapor vereinigt da einige sehr gute Prinzipien und ist daher schon ein optimales Gerät:
- durch die Drehung ziehst du immer den "frisch erhitzten" Flüssigkeitsfilm unten aus der Flüssigkeit raus und bringst ihn an die Oberfläche = optimaler Wärmeübergang
- durch die insgesamt sehr große Oberfläche bekommst du große Verdunstungsraten
- man kann dadurch mehr oder weniger ohne Siede-Geblubber arbeiten sodass wenig/kein Aerosol rüber in den Kühler gerissen wird
- Vakuum senkt den Siedepunkt, dadurch schonend und gerade für größere Stoffmengen sehr energieeffizient.
p.s.: wenn es dir um "rein" geht, wäre vor allem ein Letfähigkeits-Messgerät hilfreich das auch im sub-μS-Bereich messen kann. Dann kannst du ja mal Vergleichen was das beste "bidest" aus der Apotheke, das deionisierte aus dem Supermarkt und dein Produkt so jeweils konkret bringen.