Vollautomatische Diffusionsnebelkammer

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Uranylacetat
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Beitrag von Uranylacetat »

Sehr interessante Schnappschüsse! :wink:

Die meisten und am stärksten strahlenden Alpha-Teilchen liefern im Rahmen des Radon-Zerfalls entstehende Polonium-Isotope.
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)

„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)

"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

@ lemmi: Ohne Radon in der Kammer sind sehr viele Teilchen (β-Teilchen, Myonen...) zu sehen, allerdings habe ich es nicht geschafft diese sinnvoll zu fotografieren, da der Kontrast einfach zu schlecht war. Auf dem letzten Foto sieht man zwei α-Teilchen, das eine wurde beim Zerfall des Rn-220 freigesetzt und das andere ist dann durch den Zerfall vom entstandenen Po-216 Atom (Halbwertszeit 0,145 s) entstanden (--> Zerfallsreihe von Radon). Aufgrund der sehr kleinen Verzögerung zerfiel das Poloniumatom praktisch am selben Ort, wie das Rn.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Lithiumoxalat hat geschrieben:Die Pumpe füllt das verdampfende Isopropanol nach, allerdings pumpt sie leicht mehr volumen nach oben, als verdampft wird (höchstens das doppelte Volumen). Das Volumen ist allerdings so klein (etwa 1 Tropfen pro Sekunde), dass dies praktisch kein Einfluss auf die Temperatur hat. Die Pumpe pumpt das Isopropanol vom Vorratsgefäss hoch, welches etwa Raumtemperatur hat.
okay, alles klar... also das iProp kommt aus dem Vorratsgefäß und der Überlauf geht auch dort hin zurück, der gekühlte Boden ist da gar nicht involviert. Das kam vorher nicht so klar raus für mich :)
Wie heftig ist bei 60° die Verdampfung? in den Rinnen werden ja sicher an die 200 ml iProp verteilt sein, bis das bei 60° weg ist kann man schon eine Zeit lang nebeln, oder? Schlimmstenfalls alle halben Stunden mal ein Schnapsglas voll nachfüllen wäre auch eine Option?

Sehr nette Bilder übrigens, macht Lust :)
Auf den Bildern erscheint die Kammer offen, oder täuscht das und sie ist oben mit Glaspatte geschlossen? (vermute stark ja, sonst würden Staub und Luftfeuchte massiv stören...)
Ist das bereits mit HV angelegt oder waren das nur Zufallstreffer bzgl Richtung in der die Teilchen ihre Spuren zogen?
Wie dick ist eigentlich die "Nebelschicht", könnte man auch ein Teilchen beobachten das senkrecht nach oben zischt?
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Genau gesagt endet der Überlauf der Verdampferrinne genau dort auf der Bodenplatte, wo auch der Abfluss dieser ist.

Die Kammer ist natürlich oben mit einer Glasplatte verschlossen (die im Moment noch provisorisch mit Spiegelklebeband aufgeklebt ist, welches auch schon stark vom Isopropanol angegriffen wird). Bei den Fotos haben sich die Teilchen frei bewegen können (ausser natürlich die Kollision mit Luftmolekülen), es war noch kein HV und auch kein starkes Magnetfeld im Spiel. Die Nebelschicht ist etwa 1 bis 1,5 cm dick, sie ist allerdings nicht scharf begrenzt. Teilchen die senkrecht in die Nebelschicht geraten sieht man (von oben gesehen) einfach als Punkte oder sehr kurze Striche. Allerdings würde ich die sensible Schicht gerne noch etwas mehr komprimieren, um den Kontrast zu erhöhen.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Lithiumoxalat hat geschrieben:Genau gesagt endet der Überlauf der Verdampferrinne genau dort auf der Bodenplatte, wo auch der Abfluss dieser ist.
aha, also dann so:
du hast also einen Überlauf der Bodenplatte (würde es stören wenn sich mit der Zeit durch Kondensation da unten ein kleiner kalter "See" ansammelt?) und einen Überlauf der Rinne, und beide (der eine mit 60° der andere mit -30°) fließen in den Vorratsbehälter von wo aus wieder in die Rinne gefördert wird?

Wie schafft man eigentlich eine Pumpleistung von nur 1 Tropfen / sec?
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Die langsame Pumpgeschwindigkeit habe ich mit einer kleinen Peristaltikpumpe (Schlauchpumpe, aus einem Tintenstrahldrucker) und einem Motor mit grosser Untersetzung erreicht.
Ich denke kaum, dass ein See aus kaltem Isopropanol stören würde. Bei mir staut es sich maximal ca. 1 mm hoch an. Der Rinnenüberlauf besteht aus einem Dünnen Kupferkapillarrohr, welches dann über die Bodenplatte (das Rohrende endet unmittelbae neben dem Abfluss des Bodens), zusammen mit dem kalten Kondensat in den Vorratsbehälter abfliesst.
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