Wäre das Störlicht konstant gewesen, könnte man prinzipiell was zurückrechnen.
Kann man nicht. Ich hatte das in Excel ausprobiert und man kann mit dem Störlicht-Ansatz unter der Annahme, dass es immer gleich hell im Raum war prinzipiell jeden der Werte zum Ausreißer machen und einer muss ein Ausreißer sein, die jeweils anderen vier kriege ich auf eine Gerade. Jetzt haben wir also fünf mögliche Störlichtparameter, die zu jeweils fünf verschiedenen Ausreißern führen.
Damit ist die Störlicht-Hypothese nicht besser als die Doppelumrechnungshypothese bei der unterstellt wird, dass das Gerät seltsamerweise intern doppelt von Intensitäten auf Absorbanzen umrechnen will. Es ist epistemologisch unmöglich, mehr zu sagen, da die mysteriöse Kalibrationskurve bei Weitem nicht das Einzige ist, das verrückt spielt.
Anders als bei der Doppelumrechnungshypothese wird hier auch nicht der Punkt (0|0) getroffen. Wir haben also erstens mehr Unklarheit darüber, welcher Punkt nun der Ausreißer ist (bei der Doppelumrechnungshypothese ist das klar), haben zweitens einen unbekannten Parameter zusätzlich und bekommen so eine nichtlineare Regression, die aber in keinem Fall einen vernünftigen Blindwert liefert, wir müssen also zudem noch unterstellen, dass das Lösemittel selber unangemessen starke Absorption zeigt und die Messung allein dadurch schon kompromittiert ist. Dazu kommt noch das Spektrum, das ausschaut wie moderne Kunst, die von einem Kaffeehasser ersonnen wurde, so wüst sieht es aus und so wenig hat es mit Coffein zu tun.
Man sieht, wir können uns beliebig im Kreis drehen und dabei kann nicht viel heraus kommen, außer dass wir uns auf die Nerven gehen. Das Problem dabei ist, dass so eine Diskussion durch das Format des Forums noch in einem Schneckentempo geschieht und das ganze Schlammassel sich noch wie ein Kaugummi in die Länge zieht. Ich würde mich ja freuen, wenn es lösbar wäre, aber hier gibt es nur Frust und Illusionen zu gewinnen.
Eine alte Weisheit sagt, es gibt nur drei Probleme. Das erste ist leicht, das kannst du alleine lösen. Das zweite ist schwer, das kannst du lösen wenn man dir die richtigen Hinweise gibt. Das dritte Problem ist ein böses Problem, das bleibt ungelöst selbst wenn du die richtige Antwort kennst. Dieses Problem ist absolut böse.
In dem Wellenlängenbereich (ganz flacher horizontaler Verlauf) scheint der Detektor schon in der Sättigung gewesen zu sein und hat damit gar keine sinnvollen Informationen geliefert.
Da es Richtung 250nm nochmal etwas nach unten geht, kann der Detektor wohl nicht komplett geblendet gewesen sein. Außerdem, wenn das Extinktionswerte sind, dann muss der durch irgend etwas so provoziert werden, dass er glaubt, fast exakt den Blindwert zu messen (denn nur dann ist die Absorbanz nahe null). Es ist auch überhaupt nicht nachvollziehbar, was da den Detektor so strabisuhlt, es kann auf keinen Fall vor dem Gitter gewirkt haben, da andernfalls der Raum absolut lebensfeindlich sein müsste (Desinfektions-Lampen wie unter einer Sicherheitswerkbank auf voller Leistung, sonst kommt man im harten UV nicht so weit), wenn das Störlicht aber den Detektor trifft ohne vorher gebeugt, gefiltert oder was auch immer zu werden, ist es egal, welche Frequenz es hat.
Andere Hypothese: Wir sehen da das Spektrum der Lichtquelle. Da wo die Lichtquelle stark ist, kann sie vom Streulicht nicht überstrahlt werden und wir messen etwas. Überall sonst ist das Streulicht so viel stärker als das Signal der beiden Strahlen, dass gar keine Differenz sichtbar sein kann. Die Proben enthalten einfach dicke Kaffeebrühe und würden alles Licht wegschlucken, aber wir sehen das nur da, wo die Quelle nicht überblendet werden kann.
Die Absorbanzen, die wir sehen sind keine, sondern die Birne des Photometers, die sich langsam aufheizt und deswegen immer weniger vollständig überblendet werden kann und deswegen den Kaffee immer mehr als das erkennt was er ist, ne schwarze Wand. Bei den letzten beiden Punkten war sie dann auf Betriebstemperatur, deswegen sind die gleich. Dass man die fünf Werte linearisieren kann indem man einen entfernt, ist bloßer Zufall, da bei 4 aus 5 Werten ein (beliebiger) nichtlinearer Fit schnell ersonnen werden kann, wie wir zeigten indem wir schnell gleich zwei konforme Hypothesen gefunden haben.
In beiden Strahlengängen stehen PS-Standardküvetten, deswegen kann bei Wellenlängen unter 280nm schon nichts mehr gesehen werden, wir sehen nur Streulicht und deswegen kommt beim Detektor das gleiche an, nämlich Streulicht. Auf beiden Gängen das Gleiche heißt Absorbanz nahe Null und das sehen wir.
Nenne mir bitte eine Lichtquelle die ein Protochlorophyllid-Spektrum vortäuscht - aus reiner Kulanz darfst du auch gerne 2 kommerzielle Lichtquellen (inkl. Sonnenlicht und Kalk-Soda-Filterglas) kombinieren.
Ich glaube, er meint, dass während des Wellenlängenscans auf den beiden Kanälen verschiedenes Störlicht eingestrahlt wird (hinter dem Monochromator, sodass die Wellenlänge irrelevant wird), dann kommt Protochlorophyll dabei raus wenn zur richtigen Zeit eine Wolke der richtigen Form vor die Sonne geweht wird... Bei Protochlorophyllid müsste es vermutlich eine Zirrus-Wolke gewesen sein.