Natriumhypochlorit neutralisieren
Moderator: Moderatoren
Natriumhypochlorit neutralisieren
Hallo liebes Forum,
welche Chemikalie eignet sich am besten zum unschädlich machen
von Natriumhypochlorit Lösung?
Bin auf Natriumthiosulfat und Natriumdisulfit gestoßen.
Welches eignet sich am besten und neutralisiert auf die Einsatzmenge am meisten Natriumhypochlorit?
Bitte mit Reaktionsgleichung.
Schonmal herzlichen Dank.
Mfg. Tim
welche Chemikalie eignet sich am besten zum unschädlich machen
von Natriumhypochlorit Lösung?
Bin auf Natriumthiosulfat und Natriumdisulfit gestoßen.
Welches eignet sich am besten und neutralisiert auf die Einsatzmenge am meisten Natriumhypochlorit?
Bitte mit Reaktionsgleichung.
Schonmal herzlichen Dank.
Mfg. Tim
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
iTim
Das müsstest du doch selber hinbekommen, ist doch nicht so schwer. Ich kenne es mit Natriumhydrogensulfit oder Natriumdisulfit. Für Natriumthiosulfat kannst du es dann ja mal selber versuchen.
Reaktionsgleichungen:
NaOCl + NaHSO3 → NaCl + NaHSO4
Ein Mol Natriumhydrogensulfit (120g) kann ein Mol Natriumhypochlorit (75g) neutralisieren.
2 NaOCl + Na2S2O5 + H2O → 2 NaCl + 2 NaHSO4
Ein Mol Natriumdisulfit (190g) kann 2 Mol Natriumhypochlorit (150g) neutralisieren.
Wenn wir jetzt noch die Konzentration deiner Lösung kennen würden, könnte man auch ausrechnen wie viel g/l du jeweils brauchst.
Reaktionsgleichungen:
NaOCl + NaHSO3 → NaCl + NaHSO4
Ein Mol Natriumhydrogensulfit (120g) kann ein Mol Natriumhypochlorit (75g) neutralisieren.
2 NaOCl + Na2S2O5 + H2O → 2 NaCl + 2 NaHSO4
Ein Mol Natriumdisulfit (190g) kann 2 Mol Natriumhypochlorit (150g) neutralisieren.
Wenn wir jetzt noch die Konzentration deiner Lösung kennen würden, könnte man auch ausrechnen wie viel g/l du jeweils brauchst.
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Mit Natriumthiosulfat ist die Reaktion deutlich effektiver:
Gefunden in der Wikipedia :
Ein Mol Natriumthiosulfat reagiert mit 4 Mol Chlor (Hypochlorit). Da das Reaktionsgemisch durch die Bildung von Hydrogensulfat und Salzsäure deutlich saurer wird kann es noch zu einer Nebenreaktion kommen, bei der das Thiosulfat zu Schwefel und schwefliger Säure zersetzt wird. Letztere hat dann noch die Wirksamkeit von Sulfit (ein Chlor-Äquivalent je Mol). Ob der elementare Schwefel sich beim Anheben des pH-Wertes noch oxidieren läßt ist schwer vorhersagbar, da die Reaktivität mit zunehmender Alterung der Kolloide (=Kornvergröberung) schlechter läuft. Die Zersetzung von Thiosulfat in Schwefel und schweflige Säure ist im Alkalischen umkehrbar, wenn nicht zu viel Schwefeldioxid ausgegast oder zu Sulfat oxidiert wurde.
Als Schnellnachweis empfehle ich ein "Kaliumiodid-Stärke-Indikatorpapier". Man kann sich dieses Papier auch selber herstellen, indem man zuerst ein Filterpapier mit Stärkelösung tränkt, es trocknet und danach mit Kaliumiodid-Lösung behandelt. Gut getrocknet hält sich das Papier lange im geschlossenen Gefäß. Eine sofortige Blaufärbung zeigt Chlor (Brom, Nitrit und weitere oxidierende Substanzen) an. Im feuchten Zustand verfärbt sich das Papier langsam von selbst an der Luft.
2 I- + Cl2 ---> 2 Cl- + I2
Iod + Stärke ---> tiefblauer Komplex
Gefunden in der Wikipedia :
S2O32- + 4 Cl2 + 13 H2O ---> 2 HSO4- + 8 H3O+ + 8 Cl-Natriumthiosulfat dient als Antichlor in Bleichprozessen durch Reduktion von Chlor zu Chlorid, wobei sich Hydrogensulfat und Salzsäure bildet:
Ein Mol Natriumthiosulfat reagiert mit 4 Mol Chlor (Hypochlorit). Da das Reaktionsgemisch durch die Bildung von Hydrogensulfat und Salzsäure deutlich saurer wird kann es noch zu einer Nebenreaktion kommen, bei der das Thiosulfat zu Schwefel und schwefliger Säure zersetzt wird. Letztere hat dann noch die Wirksamkeit von Sulfit (ein Chlor-Äquivalent je Mol). Ob der elementare Schwefel sich beim Anheben des pH-Wertes noch oxidieren läßt ist schwer vorhersagbar, da die Reaktivität mit zunehmender Alterung der Kolloide (=Kornvergröberung) schlechter läuft. Die Zersetzung von Thiosulfat in Schwefel und schweflige Säure ist im Alkalischen umkehrbar, wenn nicht zu viel Schwefeldioxid ausgegast oder zu Sulfat oxidiert wurde.
Als Schnellnachweis empfehle ich ein "Kaliumiodid-Stärke-Indikatorpapier". Man kann sich dieses Papier auch selber herstellen, indem man zuerst ein Filterpapier mit Stärkelösung tränkt, es trocknet und danach mit Kaliumiodid-Lösung behandelt. Gut getrocknet hält sich das Papier lange im geschlossenen Gefäß. Eine sofortige Blaufärbung zeigt Chlor (Brom, Nitrit und weitere oxidierende Substanzen) an. Im feuchten Zustand verfärbt sich das Papier langsam von selbst an der Luft.
2 I- + Cl2 ---> 2 Cl- + I2
Iod + Stärke ---> tiefblauer Komplex
Bitte das "a" durch ein "i" ersetzen. Bei der Oxidation von Natriumhydrogensulfit wird Natriumhydrogensulfat erzeugt. (2* ersetzen)meganie hat geschrieben:...
NaOCl + NaHSO3 → NaCl + NaHSO4
Ein Mol Natriumhydrogensulfat (120g) kann ein Mol Natriumhypochlorit (75g) neutralisieren.
...
Die Ausscheidung von Schwefel aus Thiosulfat habe ich bei der Vernichtung von Brom(dämpfen) schon öfter störend bemerkt. Deshalb mache ich dafür die Thiosulfatlösung immer mit etwas NaOH alkalisch. Will man Hypochlorit neutralisieren kann man sich das aber vermutlich sparen (?)
Interessant ist, dass die Reaktion mit Iod ganz anders verläuft. Dabei entsteht aus dem Thiosulfat kein Sulfat sondern Tetrathionat.
I2 + 2 S2O32- ---> S4O62- + 2 I-
Interessant ist, dass die Reaktion mit Iod ganz anders verläuft. Dabei entsteht aus dem Thiosulfat kein Sulfat sondern Tetrathionat.
I2 + 2 S2O32- ---> S4O62- + 2 I-
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
Ich verstehe ja sowieso nicht, warum z.B. zur Neutralisierung von Halogenen immer Thiosulfat empfohlen wird und nicht einfach Sulfit. Das hat sich bei mir immer bewährt! Außerdem hab ich es lieber, wenn ich nach dem Neutralisieren von Brom oder ähnlichem danach keinen Geruch mehr vorliegen habe (Brom ist ja schon schlimm genug). Aber der fein verteilte Schwefel, der sich beim Thiosulfat bilden kann, hat nen relativen starken Eigengeruch finde ich.
Natriumhypochloritlösung mit anderen Chemikalien vernichten?
Einfach Kochen ---> gibt Natriumchlorat und Natriumchlorid (riecht ein bißchen nach Schwimmbad, ist aber tolerabel)
Beim Eindampfen fällt Natriumchlorid aus ( fürs Frühstücks-Ei ).
Bei Zugabe von konz. Kaliumchloridlösung erhält man das beliebte Kaliumchlorat.
Einfach Kochen ---> gibt Natriumchlorat und Natriumchlorid (riecht ein bißchen nach Schwimmbad, ist aber tolerabel)
Beim Eindampfen fällt Natriumchlorid aus ( fürs Frühstücks-Ei ).
Bei Zugabe von konz. Kaliumchloridlösung erhält man das beliebte Kaliumchlorat.
Vermutlich ist das auch bei der Reaktion mit Chlor der erste Schritt. Iod ist ein wesentlich schwächeres Oxidationsmittel als Chlor und wird deswegen auf der Stufe stehen bleiben. Dann ist keine negative Ladung mehr direkt am Schwefel und man müsste schon die Schwefelkette spalten um die Reaktion weiterlaufen zu lassen.Interessant ist, dass die Reaktion mit Iod ganz anders verläuft. Dabei entsteht aus dem Thiosulfat kein Sulfat sondern Tetrathionat.
So stelle ich mir das zumindest mechanistisch vor. Ich habe keine Literatur dazu, das ist nur Spekulation, ergibt aber meiner Meinung nach Sinn weil der Schwefel sehr gut Ketten bilden kann (vgl. Polysulfidbildung) und deswegen eigentlich die Thiosulfatanionen prädestiniert dafür sind, einfach oxidativ verknüpft zu werden.
Danach bräuchte man schon einen Gerüstabbau um weiter zu machen und das bedarf einer gewissen Aktivierungsenergie. Vermutlich ist beim Chlor die Hürde geringer weil das sofort die Elektronen krallen kann, während das Iod eher abprallt.