Im Moment bereite ich einige Experimente für eine besondere Vorlesung meines Chefs vor. Dabei bin ich bei folgendem Problem "stecken geblieben":
Chemilumineszenz mit DNPO und Rubren in Dimethylphthalat mit einer Mindestleuchtdauer von 2-3 Minuten und hoher Leuchtdichte. An Literatur habe ich zunächst "Chemische Kabinettstücke (1994 von Herbert W Roesky)" verwendet. Es soll natürlich eine Ansatzgröße und -Geometrie verwendet werden, die noch in der 15. Reihe gut ankommt.
Meine Beobachtung ist hier, daß die Lumineszenz zwar sehr hell startet, aber binnen weniger Sekunden (während des Umschwenkens) schon wieder erlischt (quencht?). Verwende ich statt der empfohlenen 50ml Lösung B nur einzelne Milliliter bekomme ich deutlich mehr Licht und längere Leuchtzeit, darf aber wiederum nicht durchmischen, weil ich sonst das Licht lösche.Lösung A: Man bereitet eine Lösung von 0.01 M Oxalat (80mg DNPO/100ml) und 0.003 M (ca. 0.1 g/100 ml) eines Farbstoffes in Dimethylphthalat.
Lösung B: 8 ml 30prozentiges H2O2 werden mit 80 ml Dimethylphthalat in 20 ml t-Butanol in der Kälte vermischt. Durch Zugabe von 0.02 bis 0.03 g Natriumsalicylat läßt sich ein helleres Leuchten erzielen.
...
Durch
Vermischen von je 50 ml der Lösungen A und B in einem Becherglas beginnt sofort die Lumineszenz in der Farbe des zugesetzten Farbstoffes.
Variante 1: In Lösung B wird nur 0,8ml 30prozentiges H2O2 zugegeben. Das Leuchten zeigt sich, ist aber noch empfindlicher gegen Durchmischung.
Variente 2: Statt Lösung B werden 4ml 30prozentiges H2O2 zugegeben und die Lumineszenz setzt ein. Die Oberglächen der wässrigen Tropfen leuchten besonders gut. Das Leuchten steigert sich mit der Durchmischung des Zwei-Phasen-Systems und bleibt mindestens 5 Minuten stabil, bevor es langsam nachläßt. Literatur 1 (S. 9) Literatur 2
Jetzt mal die Fragen:
- Kann es sein, daß t-Butanol das Leuchten quencht?
- Stimmen die Mengenangaben in den "Kabinettstücken" mit der Erfahrung überein? Ich habe schon mehrere Experimente aus dem Buch auf "vorführbare" Konzentrationen verdünnen müssen.
- Gibt es noch andere Lösungsvermittler für Perhydrol in Dimethylphthalat?
Ich experimentiere im Moment noch mit weiteren Systemen, um eine schöne Farbvielfalt zu bekommen. Mehr dazu später...