Bologneser Leuchtsteine

Wissenschaftliche Experimente von besonderem historischem Interesse.

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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Nach den Arbeiten von Lenard und Klatt (Annalen der Physik, 1904) ist die Farbe des Phosphoreszenzlichtes auch temperaturabhängig. Kannst Du ja auch mal ausprobieren!
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Ist sie eindeutig. Wenn man z.B. Eierschalen mit lN2 runterkühlt und mit UV bestrahlt leuchten sie einige Sekunden nach. Man kann also ohne weiteres Fluoreszenz zur Phosphoreszenz "runterkühlen" und umgekehrt.
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
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Phil
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Beitrag von Phil »

Toller versuch, mit der Kohle eine Art Muffelofen zu machen ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen :thumbsup:
Die ersten beiden Links funktionieren bei mir nicht, ist das bei den andern auch so und kann man das alte Buch als PDF bekommen?
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Du hast leider Recht! Die ersten beiden Links funktionieren bei mir auch nicht mehr. Vor ca. 6 Monaten gingen sie noch.
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VCLiberty
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Beitrag von VCLiberty »

Hallo,

endlich habe ich auch mal das Vergnügen gehabt, die Steine selbst herstellen zu können. Ich hab dazu einen Nachbau des Ofens von Lithiumoxalat benutzt.

Was ich für erwähnenswert halte:

Beide meiner Mischungen (8a und 9a) funktionierten bei mir besser, wenn sie 2 Stunden statt einer gebrannt wurden und die Menge an Dotierung weit weit über den eigentlichen Angaben lag.
Die Mischungen nach Artikel brachten bei mir nur einige kleine, helle Körner, während heute meine Methode (übermäßige Dotierung, längeres Brennen, Pulver anfangs anfeuchten) gute Ergebnisse lieferte. Zwar nicht so brilliant wie bei lemmi oder Lithiumoxalat, aber hinreichend gut :thumbsup:
Temperatur über 950 - 1000°C führte auch bei mir zu schlechteren Ergebnissen.

Demnächst möchte ich Mischung 9a noch einmal mit drei Stunden Brennzeit ausprobieren, Mischung 5a herstellen und vielleicht einige Versuche mit Europium oder Terbium machen. Was denkt ihr zu letzterem?

Außerdem: wenn Anfeuchten hilft, soll ich das Bariumhydroxid dann überhaupt entwässern?

Grüße
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Freut mich zu lesen, dass das Thema immernoch aktuell zu sein scheint.

Beim Bariumhydroxid würde ich denken, dass es schon einen Unterschied macht, beim Octahydrat liegt der Wassergehalt bei 42 w-% und man feuchtet/teigt mit weit weniger an.
IOC

There is no sadder sight in the world than to see a beautiful theory killed by a brutal fact. [T. Huxley]
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

schön, dass sich wieder mal jemand mit diesem Thema beschäftigt!
Das Bariumhydroxid solltest du unbedingt entwässern, da der Ansatz sonnst durch das freiwerdende Wasser überkocht und den Ofen versaut. (ich spreche aus Erfahrung...)

PS: Ich habe oft beim Dotieren auch die vielfache Menge genommen, einfach so viel, dass sich der Ansatz als Teig in den Tiegel pressen liess.

mfG
Lithiumoxalat
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Pok
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Beitrag von Pok »

Beim Dotieren? Du meinst doch wohl eher, dass du eine vielfache Menge der Mischung eingesetzt hast, oder nicht?

@Liberty: hast du denn Rezepte mit Eu oder Tb? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit Rumprobieren gute Ergebnisse erzielt.
VCLiberty
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Beitrag von VCLiberty »

Okay, dann werde ich das Bariumhydroxid entwässern und anschließend wieder leicht rehydratisieren (-->für die Paste).

@Pok Also bei mir hat es viel besser funktioniert, wenn das Verhältnis Dotierung/Gittermasse vergrößert wurde (ich hab ohne Pipette zugegeben, also mindestens das 5-fache)

@Pok Leider nein, kam mir nur so als Idee in den Sinn. Violett als Farbe fände ich interessant, aber mir fehlt das Thallium dazu (ich will auch nicht unbedingt damit arbeiten ...). Grün wäre auch super, und da kam mir Terbium in den Sinn.
VCLiberty
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Beitrag von VCLiberty »

Nachtrag:

Lithiumoxalats Mischung 9a hat bei mir interessante Effekte gezeigt:

Die überdotierte Mischung hat eine schöne, hellblaue Fluoreszenz und grüne Phosphoreszenz.

Die normal dotierte Mischung hat eine leicht grünlichere hellblaue Fluoreszenz und kleine Flecken mit roter Fluoreszenz. Das wirklich verwundernde ist aber die Phosphoreszenz: Für etwa 1 Sekunde nach Bestrahlung ist sie grün, danach wird sie dunkelblau! und hält noch etwa eine halbe Minute an.
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Ich habe wieder mal meine Leuchtstein Sammlung begutachtet, und festgestellt, dass die Leuchtsteine der Mischung 9a, die ich in zwei Filmdosen aufbewahrte zu Pulver zerfallen sind, die Leuchtsteine der Mischung 9a, die ich in Schnappdeckelgläsern gelagert habe jedoch nicht. Das Leuchtsteinpulver Phosphoresziert aber immer noch etwa gleich stark wie der Leuchtstein, und es riecht stark nach Schwefelwasserstoff.
Bei mir ist die Fluoreszenz der Mischung 9a einheitlich türkis, sowie auch die Phosphoreszenz. Die Farbe der Phosphoreszenz ist aber auch abhängig von dem Licht, das zum aufladen verwendet wurde. Allgemein lassen sich Leuchtsteine oft mit starkem LED-Licht besser aufladen als mit UV-Licht.

mfG
Lithiumoxalat
Dark_Hagen
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Beitrag von Dark_Hagen »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum lese aber schon seit einiger Zeit mit und habe dieverse Versuche zu Leuchtsteinen gemacht. Hier stoße ich aber auf Probleme. Ich arbeite mit der Mischung 9a in einem Elektroofen der eine höchsttemperatur von 1000°C schafft sonst aber kaum regelbar ist.
Nachdem ich nun alle Chemikalien zusammen habe ist mir aufgefallen das die leuchtdauer deutlich hinter meinen Erwartungen zurück liegt (so ca. 5min danach ist dunkel). Und das mit dem anfeuchten ist mir noch schleierhaft, wie soll ich eine Mischung mit CaO anfeuchten ohne das der Tiegel zerspringt, bzw eine feuchte Mischung in einen heißen Ofen stellen mit dem selben Problem.

Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

MFG
Dark_Hagen
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Zuerst einmal willkommen hier im Forum!

Das Anfeuchten mit den Dotierlösungen ist notwendig, um eine einheitliche Dotierung zu gewährleisten. Wie hast du denn dein Ansatz dotiert? Es ist mir schon klar, dass das Wasser der Lösung mit dem CaO reagiert, zur vermeidung von Klumpenbildung kannst du auch einfach Ca(OH)2 verwenden. Bei mir hat der Tiegel (aus Schamott) dies meistens ausgehalten, aber Tiegel sind sowieso Verbrauchsmaterial.

mfG
Lithiumoxalat
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Ich habe es immer so gemacht, daß ich alle anderen Bestandteile mit der Dotierlösung angefeuchtet, die Mischung dann getrocknet und verrieben habe. Das trockene Pulver wird dann mit dam CaO verrieben und "gebrannt".
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Dark_Hagen
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Beitrag von Dark_Hagen »

Ich hab das auch so wie lemmi gemacht, dotiert habe ich mit der doppelten menge was etwa 4 ml Lsg entspricht, dann 1,5 std in den trockenschrank dannach CaO dazu und nochmal gut mischen im Mörser dann in den heißen Ofen für 30-45 min.
Heute mach ich noch einen Langzeitversuch mit "Kaltstart" 3-4 std. malsehn ob dann alles totgerannt ist.

PS:

habt ihr die konz. der Dotierlsg angehoben?


Nachtrag:

So habe grade nach gut 4 std inkl. 1 std anheizen, zwei Ansätze aus dem Ofen geholt. Einer (zum ersten mal mit Deckel) ist ganz gut geworden, aber wieder mit weißem Kern, der an einer Seite bis nach aussen reicht. Phosphoreszenz ist sehr hell(bestes Ergebnis) die dauer aber nur gerinfügig länger als bei den anderen.
Der zweite Ansats war mit kohle überschichtet, zur besseren Reducktion. Ergebniss ernüchternd. Nur ein schmaler rand im inneren(also von au?en nach innen weiß/gaaanz schmaler Bereich Leuchtend/dicker weißer Kern) leuchtet überhaupt und as nicht hell und lange. Schlechtestes Ergebnis mit dieser Mischung (9a alles orginal).
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