Geräte:
250 ml Zweihalskolben, Claisenaufsatz, 50 ml Tropftrichter mit Druckausgleich, Rückflusskühler, Eisbad, Trockenrohr, Thermometer, Magnetrührer, Vakuumdestille, Vakuumpumpe
Chemikalien:
Benzol
Acetylchlorid
Aluminiumchlorid
Eis
Diethylether
Salzsäure 37%

Wasser
Natronlauge 2%

Kaliumcarbonat
Acetophenon
Hinweis:
Benzol und quantitativ entstehender Chlorwasserstoff sind giftig, deshalb sollte mit Vorsicht gearbeitet werden. Benzol ist zudem krebserregend. Schutzbrille, Handschuhe sowie passende Kleidung und ein Abzug sind wegen der Gefahr einer Vergiftung zu empfehlen.
Durchführung:
In einen 250 ml Zweihalskolben mit Tropftrichter und Rückflusskühler mit Calciumchloridrohr gibt man 50 ml Benzol, 40 g fein gepulvertes wasserfreies Aluminiumchlorid und einen Rührfisch. Durch magnetisches Rühren wird die so entstehende gelbe Suspension im Eisbad gekühlt. Ist die Temperatur von 5 °C erreicht beginnt man über den Tropftrichter langsam 25 ml Acetylchlorid so zuzutropfen, dass die Temperatur nicht über 20 °C steigt. Um die Reaktion zu vervollständigen erhitzt man noch eine Stunde unter Rückfluss.
Nun wird das erkaltete Reaktionsgemisch vorsichtig auf 200 g Eis gegeben, wobei es stark exotherm reagiert. Deshalb sollte dieser Schritt in einem ausreichend bemessenen Becherglas geschehen. Es bilden sich zwei Phasen. Dem Gemisch wird so lange Salzsäure zugegeben, bis die Trübung verschwunden ist. Die organische Phase wird im Scheidetrichter abgetrennt und die wässrige Phase noch zwei mal mit Diethylether extrahiert. Die vereinigten Extrakte werde sorgfältig mit Wasser, Natronlauge (2%) und wieder mit Wasser gewaschen und dann mit Kaliumcarbonat getrocknet. Nach dem Trocknen wird erst der Ether und das Benzol unter Normaldruck abdestilliert (bis 110 °C). Anschließend wird auf 60 °C abgekühlt, ein Vakuum von 30-40 mbar angelegt und die Fraktion über 100 °C aufgefangen.
Ausbeute: 23 g (55% d. Th.)
Entsorgung:
Acetophenon und Benzol werden zu den halogenfreien organischen Abfällen gegeben.
Aluminiumchlorid und Acetylchlorid werden nach Hydrolyse und Neutralisation stark verdünnt in den Abfluss gegeben.
Erklärung:
Bei dieser Synthese wird zur Einführung einer Acylgruppe eine Friedel-Crafts-Acylierung genutzt, die auf der elektrophilen aromatischen Substitution beruht.
Acetylchlorid selbst ist es nicht möglich das Benzol wirksam anzugreifen, da es keine ausreichende Elektrophilie aufweist. Deshalb wird Aluminiumchlorid zugegeben, welches einen Elektronenmangel hat und Elektronendichte von der Carbonylgruppe des Acetylchlorids entfernen kann. Dadurch wird die Elektrophilie des Acetylchlorids stark erhöht. Der Acetylchlorid-Aluminiumchlorid-Komplex greift nun über die Carbonylgruppe am Benzol an; es bildet sich ein Sigma-Komplex. Dieser ist nicht aromatisch und daher nicht sehr stabil, weshalb ein Proton abgestoßen wird; es entsteht Acetophenon. Das Aluminiumchlorid bildet mit dem Acetophenon wieder einen Komplex, weshalb man Aluminiumchlorid äquimolar einsetzen muss.

Bilder:

Apparatur

Suspension von Aluminiumchlorid in Benzol

Reaktionsgemisch nach Zugabe des Acetylchlorids

Vakuumdestillation

Nach der Destillation

Festes Acetophenon