Ich hab meins schon kontrolliert in einem Topf auf ein Lagerfeuer gestellt und mich rasch entfernt (GAU Simulation, nein es waren keine 50, auch keine 25kg, es war wenns hochkommt ein halbes, OHNE Kohlenstoff oder sonstige Zusätze Wink ).
Es blubberte solange vor sich hin bis alles verdunstet war, obwohl der Topf bald schon Rotglut hatte.
Ich glaube dir ja, dass man das Zeug stark erhitzen kann, ohne dass etwas Schlimmes geschieht. Aber als Theoretiker werden dir die Unterschiede zwischen einer heißen Schmelze nahe des Zersetzungspunktes und einem Festkörper bei Raumtemperatur recht präsent sein, sowohl die thermodynamischen Randbedingungen, als auch die kinetischen Möglichkeiten, die sich da auftun durch Blasenbildung und aggressive Zersetzungsprodukte. Du hast ja auch nicht bestimmt, wie hoch die Empfindlichkeit der Schmelze gegenüber Stößen (z.B. "Siedeverzug" oder Implosionen von Blasen in kälteren Bereichen) oder punktuelle Überhitzung ist.
Die Methode ist so oft von unbedarften Experimentatoren durchgeführt worden, dass man mit statistischen Methoden schließen kann, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sehr gefährlich ist, auch wenn sie mir eher unbehaglich erscheint, aber nichts erlaubt es, zu behaupten, es könne niemals zu einer Explosion ohne starker Initialzündung kommen.
Lasst das Ammoniumnitrat mal 2 Tage im Labor stehen, dann habt ihr 0,2% organischen Staub da drinne.
Ob das wirklich so viel ist, ist fraglich, das wären in etwa 2 g pro Kilogramm Ammoniumnitrat, was schon recht viel ist, und eher nur an der Oberfläche erreicht wird (ein typisches Probenahmeproblem) aber prinzipiell hast du recht, es ist schwer, sich an diese 0,2%-Regelung zu halten, man muss schon sehr sorgfältig sein.