Primäre Amine
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Man nimmt sinnvollerweise immer die, die die größte Ausbeute erzielt...
Generell kann man dazu auch nur sagen, dass eine Lewissäure der richtigen Stärke genommen werden sollte. AlCl3 ist schon ziemlich stark, oft ist z.B. Eisen(III)-chlorid auch schon ausreichend. Manchmal muss es aber eben schon Antimonpentafluorid sein,...Du siehst was ich meine.
Generell kann man dazu auch nur sagen, dass eine Lewissäure der richtigen Stärke genommen werden sollte. AlCl3 ist schon ziemlich stark, oft ist z.B. Eisen(III)-chlorid auch schon ausreichend. Manchmal muss es aber eben schon Antimonpentafluorid sein,...Du siehst was ich meine.
"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
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Wollte kein extra Thema aufmachen daher hab ich den Thread hier reaktiviert. Hat einer von euch Erfahrung was die Aminolyse von Halogenaromaten betriff ? Funktioniert das Gut ? Habe das Ganze mal zur Herstellung von Glycin aus Chloressigsäure mit einem Überschuss an Ammoniak-Lsg. ausprobiert, das gab relativ gute Ergebnisse. Bin mir nun allerdings unsicher ob man das Verfahren auch auf Aromaten anwenden kann um z.B. aus Benzylchlorid Anillin zu machen
Chemie ist, wenn es raucht und stinkt. Physik ist das, was nie gelingt.
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Eher schlecht da die Aminolyse ja ein nucleophiler Angriff ist. Ich bin mir auch nicht sicher ob man die Umsetzung von Chloressigsäure mit Ammoniak Aminolyse nennt, denn dort gibt es ja keinen nucleophilen Angriff aufs Carbonyl C-Atom.. btw Halogenaromaten werden nach Sandmeyer zu Anilinderivaten umgesetzt.
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Aus Benzylchlorid bekommt man kein Anilin sondern Aminomethylbenzol. @ Toby, Das mit der Sandmeyer läuft aber andersrum, vom Amin zur Halogenverbindung.
Im Heimlabor dürfte die Ammonolyse von Halogenaromaten nicht in akzeptabler Ausbeute möglich sein.
Im Heimlabor dürfte die Ammonolyse von Halogenaromaten nicht in akzeptabler Ausbeute möglich sein.
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Oh, natürlich, sorry
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Naja, nicht jede nukleophile Substitution muss per se schlecht funktionieren. Bei den aliphatischen Halogenverbindungen funktionieren Ammonolysen und Aminolysen sogar vergleichsweise gut. Der Witz hier ist, dass die Substitution nicht über einen altbekannten SN-Mechanismus erfolgt, sondern über eine sequenzielle Eliminierung von HX. Erst muss dabei ein benachbartes Proton abgespalten werden - und da bräuchte man schon extrem starke Basen, weil die Acidität von Phenylwasserstoffatomen natürlich minimal ist. Auch die Eliminierung vom Halogenid ist alles andere als einfach - da entsteht schließlich Benz-in (also quasi ein Benzolring mit einer Dreifachbindung), das natürlich extrem reaktiv ist und mit Nukleophilen (wie dem soeben abgespaltenen X-) sofort wieder zurückreagiert. Von daher muss man da schon schwerere Geschütze auffahren, wenn man Halogenaromaten substituieren will. In diesem Fall würde man mit Natriumamid in flüssigem Ammoniak arbeiten.t0bychemie hat geschrieben:Eher schlecht da die Aminolyse ja ein nucleophiler Angriff ist
Sobald man allerdings elektronenziehende Substituenten am Ring hat (wie z.B. Nitrogruppen) ist eine Substitution von Halogenalkanen durchaus möglich. Der Mechanismus ist dann allerdings auch wieder ein anderer - der verläuft nicht über Benz-in und die Abspaltung eines Protons, sondern über eine nukleophile aromatische Substitution...
Naja, von Aminolyse/Ammonolyse spricht man nicht nur, wenn da ein Carbonyl-C-Atom betroffen ist. Das ist ganz allgemein die Bezeichnung für eine Substitution durch ein Amin/Ammoniak - analog zur Hydrolyse.t0bychemie hat geschrieben:Eher schlecht da die Aminolyse ja ein nucleophiler Angriff ist. Ich bin mir auch nicht sicher ob man die Umsetzung von Chloressigsäure mit Ammoniak Aminolyse nennt, denn dort gibt es ja keinen nucleophilen Angriff aufs Carbonyl C-Atom..
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Danke für diesen informationsreichen Beitrag, wieder etwas gelernt
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Woher weiß man eigentlich welches Reduktionsmittel sich zur Reduktion von Nitrogruppen eignet?
Dachte nämlich daran 3-Aminobenzoesäure zu synthetisieren und habe hier jetzt nur Dithionit und einige Metalle stehen...
Also meine Frage, ob das mit den Mitteln unter bestimmten Umständen trotzdem klappen könnte.
Dachte nämlich daran 3-Aminobenzoesäure zu synthetisieren und habe hier jetzt nur Dithionit und einige Metalle stehen...
Also meine Frage, ob das mit den Mitteln unter bestimmten Umständen trotzdem klappen könnte.
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Da gibt es generell zwei Möglichkeiten: Entweder man sucht in der Literatur (das Verfahren bewährt sich immer wieder!) oder, in Anbetracht dessen, dass die Chemie eine experimentelle Wissenschaft ist, probiert man es aus. Über die Forensuche fändest du schon zwei für dich gut geeignete Methoden, einerseits die Bechamp-Reduktion, andererseits die Reduktion mit Dithionit (s. Synthese von Luminol). Es gibt vorerst keinen Grund anzunehmen dass die beiden nicht auf dein Problem anwendbar sind.
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Auf beide Methoden hätte ich auch selbst kommen können! (wahrscheinlich bin ich zu faul für erstere... )
Das hört sich auf jeden Fall beides gut an. Apropos Literatur: Nimmt hier noch irgendjemand an der momentan laufenden 1.Runde der Chemieolympiade teil?
Wenn ich dann ausprobieren würde, würde ich dann eine kleine Menge ansäuern und im Eisbad Natriumnitrit und z.B. Resorcin zugeben?
Wenn ein Farbstoff entsteht, hat die Reduktion dann gefunkst!? (oder eben sonstigen Nachweis von aromatischen Aminogruppen durchführen)
Das hört sich auf jeden Fall beides gut an. Apropos Literatur: Nimmt hier noch irgendjemand an der momentan laufenden 1.Runde der Chemieolympiade teil?
Wenn ich dann ausprobieren würde, würde ich dann eine kleine Menge ansäuern und im Eisbad Natriumnitrit und z.B. Resorcin zugeben?
Wenn ein Farbstoff entsteht, hat die Reduktion dann gefunkst!? (oder eben sonstigen Nachweis von aromatischen Aminogruppen durchführen)