Cassiusscher Goldpurpur

Organische und anorganische Versuche ohne weitere Zuordnung.

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Chaoschemiker
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Cassiusscher Goldpurpur

Beitrag von Chaoschemiker »

Cassiusscher Goldpurpur

Geräte:

Reagenzglas, Pipette

Chemikalien:

Tetrachloridogold(III)säure
Zinn(II)chlorid

Hinweis:

Tetrachloridogold(III)-säure färbt die Haut bei Kontakt violett, unter Bildung des hier beschriebenen Cassiusschen Goldpurpurs.

Durchführung:

Eine Spatelspitze Zinn(II)-chlorid wird in einem Reagenzglas in 2 ml Wasser gelöst.
Nun wird mithilfe einer Pipette etwas Tetrachloridogold(III)-säure in die Zinn(II)-chlorid-Lösung eingebracht und das Gemisch vorsichtig geschüttelt.

Entsorgung:

Aufgrund des Wertes von Gold wird eine Aufarbeitung, sofern größere Mengen Tetrachloridogold(III)-säure benutzt wurden, empfohlen.
Kleinste Mengen können mit viel Wasser im Ausguss entsorgt werden.

Erklärung:

Die in der Lösung vorhandenen Zinn(II)-Ionen reduzieren das Gold(III) zu elementarem Gold und werden dabei selbst zu Zinn(IV) oxidiert.

H[AuCl4] <---> Au3+ + HCl + 3Cl-

2 Au3+ + 3 Sn2+ ---> 3 Sn4+ + 2 Au

Das so entstehende Gold scheidet sich in wenigen Nanometer großen Partikeln ab.
Bei Lichteinfall tritt nun eine sogenannte "Plasmonenschwingung" auf, die sich in der Form äußert, dass die Elektronen eines jeweiligen Goldatoms, angeregt durch das einfallende Licht, oszillierend vom Atomkern weg und zum Atomkern hin schwingen.
Dabei wird je nach Größe der Goldpartikel Licht einer bestimmten Wellenlänge (je größer die Goldpartikel, desto größer die Wellenlänge) absorbiert, sodass bei kolloidalem Gold eine rotviolette Färbung auftritt.

Bilder:

Bild
Purpurfarbton von kolloidalem Gold

Video:

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Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

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Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.
Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Da hat aber einer Spaß an seinem Au :mrgreen:

Wie viel Gold hast du denn für die Lösung verwendet?
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Ich habe insgesamt etwa 0,1-0,15g Gold in ca. 15ml Königswasser aufgelöst,
Davon etwa 0,5-1ml entnommen, den mehrmals mit HCl abgeraucht und dann in die SnCl2-Lösung gegeben.
Sollte also etwa 0,01g Gold entsprechen.
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

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