Übersättigte Lösung
Moderator: Moderatoren
- Kohlenstoff
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Übersättigte Lösung
Hallo!
Ich würde gerne den "Eisberg"-Versuch machen, brauch dafür aber eine übersättigte Lösung von Natriumacetat.
Ich weiß aber nicht, wie man diese herstellt. Gesättigte Lösung herstellen und dann eindampfen?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Kohlenstoff
Ich würde gerne den "Eisberg"-Versuch machen, brauch dafür aber eine übersättigte Lösung von Natriumacetat.
Ich weiß aber nicht, wie man diese herstellt. Gesättigte Lösung herstellen und dann eindampfen?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Kohlenstoff
Nee, aber fast. In heißem Wasser eine gesättigte Lösung herstellen, dann abkühlen lassen. Normalerweise würde das Natriumacetat dann auskristallisieren, wenns abkühlt, das macht es aber erst durch mechanische Reibung o.Ä. Dieser Zustand, wo dann eigentlich "zuviel" Natriumacetat im kalten Wasser gelöst ist, heißt "übersättigt".
- Gold(III)-Chlorid
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Um eine Übersättigt Lösung(bzw.Untekühlte Schmelze) von Natriumacaetat herzustellen,nimmst su einfach ein paar Spatel NaOAc und befeuchtest sie mit wenigen Tropfen Wasser(so das gerade alles feucht aussieht).Dann erhitzt du,bis du kein Kristalines NaOAc mehr erkennen kanst und lässt es langsam abkühlen
Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
- Gold(III)-Chlorid
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Doch ich habs so gemacht...zwar noch nicht zuhause,ich hatte aber die ehre,den Versuch vor weihnachten im Chemie Unterricht vorzuführen
Das ganze hab ich im RG Maßstab gemacht.3Spatel Natriumacetat und dann gerade soviel Wasser zugegeben,das es leicht feucht ist.Dann haben wirs im Wasserbad erwärmt und es langsam bis auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Hat wunderbar funktioniert....
Das ganze hab ich im RG Maßstab gemacht.3Spatel Natriumacetat und dann gerade soviel Wasser zugegeben,das es leicht feucht ist.Dann haben wirs im Wasserbad erwärmt und es langsam bis auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Hat wunderbar funktioniert....
Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
- Kohlenstoff
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- Timmopheus
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- Kohlenstoff
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Versuch soeben mit selbsthergestelltem NaOAc beendet.
Zuerst habe ich NaOAc in ein Rg-Glas gegeben. Dabei sollte man darauf achten, dass so wenig wie möglich an der Innenwandung haften bleibt.
Dann befeuchtete ich dieses vorsichtig mit Wasser aus einer Spritzflasche.
Nun erhitzt, abkühlen lassen und auf einen Impfkristall gegeben. Doch nix kristallisierte aus--> zu viel Wasser!
Also das ganze nochmal gemacht mit weniger Wasser. Beim Erhitzen kristallisierte dann oberhalb der Lösung NaOAc an dem Rg-Glas aus.
Dann schüttelte ich das Rg-Glas um dieses auch noch zu lösen, damit es mir nachher, wenn die Lsg. dann übersättigt ist, nicht auskristallisiert.
Aber die Lsg. war schon übersättigt und kristallisierte sofort aus...
Als ich im Nachhinein darüber nachdachte war das natürlich ziemlich bescheuert!
Aber alle guten Dinge sind 3. Deshalb wiederholte ich es noch einmal, schüttelte NICHT und goss die Lösung zügig auf den Impfkristall. Und eine schöne "Eisplatte" entstand.
Hier die Bilder:
Links die "Eisplatte", rechts der missglückte Versuch
Beide Petrischalen stehen auf schiefem Untergrund.
Aufgenommen mit der berühmt, berüchtigten Handycam
Zuerst habe ich NaOAc in ein Rg-Glas gegeben. Dabei sollte man darauf achten, dass so wenig wie möglich an der Innenwandung haften bleibt.
Dann befeuchtete ich dieses vorsichtig mit Wasser aus einer Spritzflasche.
Nun erhitzt, abkühlen lassen und auf einen Impfkristall gegeben. Doch nix kristallisierte aus--> zu viel Wasser!
Also das ganze nochmal gemacht mit weniger Wasser. Beim Erhitzen kristallisierte dann oberhalb der Lösung NaOAc an dem Rg-Glas aus.
Dann schüttelte ich das Rg-Glas um dieses auch noch zu lösen, damit es mir nachher, wenn die Lsg. dann übersättigt ist, nicht auskristallisiert.
Aber die Lsg. war schon übersättigt und kristallisierte sofort aus...
Als ich im Nachhinein darüber nachdachte war das natürlich ziemlich bescheuert!
Aber alle guten Dinge sind 3. Deshalb wiederholte ich es noch einmal, schüttelte NICHT und goss die Lösung zügig auf den Impfkristall. Und eine schöne "Eisplatte" entstand.
Hier die Bilder:
Links die "Eisplatte", rechts der missglückte Versuch
Beide Petrischalen stehen auf schiefem Untergrund.
Aufgenommen mit der berühmt, berüchtigten Handycam
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ein wichtiger Tipp
Staub wegwisch, um Impfkristalle zu vermeiden...
Der Schauversuch "Eisberg mit Natriumacetat-trihydrat" ist der Beweis für die "Tücke im Detail". In "Chemical Demonstrations 1 von Bassam Z. Shakhashiri" wird beschrieben, daß man 175g Natriumacetat-trihydrat in 50mL Wasser lösen soll. Man kann auch 75-88g wasserfreies Natriumacetat je 100mL Wasser lösen. Kollegen von mir hatten recht viele Testansätze gebraucht, um eine wirklich gute Lösung daraus auswählen zu können. Nach meinem ersten Test mußte der Eisberg wieder zurück in Erlenmeiers Flasche, war aber ordentlich fest und ließ sich kaum zerteilen. Da ich ihn im Becherglas habe "wachsen" lassen konnte ich ihn dort auch wieder einschmelzen. Um ein Maß zu bekommen, mit dem ich einen "Eisberg" mit Sicherheit wieder in eine "funktionierende" Lösung verwandeln kann, hatte ich die Temperatur der siedenden Lösung gemessen. Wenn man zunächst ein Bisschen zuviel Wasser zugibt, dann kocht man die Lösung einfach, bis sie 115-117°C erreicht hat und läßt sie, mit einem Uhrglas abgedeckt, zum Abkühlen stehen. Für eilige Fälle geht auch ein kaltes Wasserbad, jedoch kein Eisbad.
Wenn man das reine Trihydrat schmilzt, dann kann auch das Anhydrat daraus kristallisieren, bevor die Lösung kalt genug ist. Die dabei verbleibende Wasserphase ist mir nach Ankratzen noch unter Ausfällung des Trihydrates nachkristallisiert. Eine Zusammensetzung, die NaC2H3O2*5,2H2O entspricht, soll laut Chemical Demonstrations die Optimale sein.
Die Siedetemperatur von 115-117°C als Maß macht es recht einfach, den "Eisberg" auch aus haushaltsüblichen Zutaten (Essigessenz, Waschsoda) zuzubereiten. Man sollte darauf achten, daß alle Gefäße sauber sind und während des Abkühlens kein Wasser aus der Lösung verdunsten kann. Ein Rückfluss von verdunstendem Wasser ist sogar wünschenswert, da er mögliche Spritzer der Lösung von der Gefäßwand abwäscht. Achtung: Die Lösung spritzt gerne beim Kochen und hinterläßt ein weiß getupftes Umfeld.
Der Schauversuch "Eisberg mit Natriumacetat-trihydrat" ist der Beweis für die "Tücke im Detail". In "Chemical Demonstrations 1 von Bassam Z. Shakhashiri" wird beschrieben, daß man 175g Natriumacetat-trihydrat in 50mL Wasser lösen soll. Man kann auch 75-88g wasserfreies Natriumacetat je 100mL Wasser lösen. Kollegen von mir hatten recht viele Testansätze gebraucht, um eine wirklich gute Lösung daraus auswählen zu können. Nach meinem ersten Test mußte der Eisberg wieder zurück in Erlenmeiers Flasche, war aber ordentlich fest und ließ sich kaum zerteilen. Da ich ihn im Becherglas habe "wachsen" lassen konnte ich ihn dort auch wieder einschmelzen. Um ein Maß zu bekommen, mit dem ich einen "Eisberg" mit Sicherheit wieder in eine "funktionierende" Lösung verwandeln kann, hatte ich die Temperatur der siedenden Lösung gemessen. Wenn man zunächst ein Bisschen zuviel Wasser zugibt, dann kocht man die Lösung einfach, bis sie 115-117°C erreicht hat und läßt sie, mit einem Uhrglas abgedeckt, zum Abkühlen stehen. Für eilige Fälle geht auch ein kaltes Wasserbad, jedoch kein Eisbad.
Wenn man das reine Trihydrat schmilzt, dann kann auch das Anhydrat daraus kristallisieren, bevor die Lösung kalt genug ist. Die dabei verbleibende Wasserphase ist mir nach Ankratzen noch unter Ausfällung des Trihydrates nachkristallisiert. Eine Zusammensetzung, die NaC2H3O2*5,2H2O entspricht, soll laut Chemical Demonstrations die Optimale sein.
Die Siedetemperatur von 115-117°C als Maß macht es recht einfach, den "Eisberg" auch aus haushaltsüblichen Zutaten (Essigessenz, Waschsoda) zuzubereiten. Man sollte darauf achten, daß alle Gefäße sauber sind und während des Abkühlens kein Wasser aus der Lösung verdunsten kann. Ein Rückfluss von verdunstendem Wasser ist sogar wünschenswert, da er mögliche Spritzer der Lösung von der Gefäßwand abwäscht. Achtung: Die Lösung spritzt gerne beim Kochen und hinterläßt ein weiß getupftes Umfeld.
- Uranylacetat
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Hallo Glaskocher,
danke für diesen interessanten Artikel als Nachtrag! Man muß in der Tat schon recht sauber arbeiten - ein Kratzer mit Glasstab und schon haste nen ungewollten Impfkristall "an der Backe"... Auch das mit dem Rückfluß von verdunstendem Wasser zum Abspülen der "kontaminierten" Innenwand des Kochgefäßes ist sehr einleuchtend!
danke für diesen interessanten Artikel als Nachtrag! Man muß in der Tat schon recht sauber arbeiten - ein Kratzer mit Glasstab und schon haste nen ungewollten Impfkristall "an der Backe"... Auch das mit dem Rückfluß von verdunstendem Wasser zum Abspülen der "kontaminierten" Innenwand des Kochgefäßes ist sehr einleuchtend!
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)
Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)
"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)
"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
- immi07
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Re: Übersättigte Lösung
erledigt
Gruß Johanna und Thomas
Gruß Johanna und Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.
Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.
Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.
Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
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- Illumina-Mitglied
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- Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
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Re: Übersättigte Lösung
Uuuund?
Habt Ihr jetzt auch eine "tausicher verschneite Tanne" gebaut? Bin nämlich neugierig, ob meine Tipps von Anderen umsetzbar sind...
Habt Ihr jetzt auch eine "tausicher verschneite Tanne" gebaut? Bin nämlich neugierig, ob meine Tipps von Anderen umsetzbar sind...