Glas ätzen mit Flusssäure
Dieser Versuch beruht auf der Fähigkeit von Flusssäure, Glas zu ätzen. VORSICHT! Zwar ist Flusssäure in der verwendeten Konzentration gerade noch 'nur' als giftig eingestuft, aber sie ist trotzdem in der Lage, durch die Haut zu diffundieren. Dicke Gummihandschuhe anziehen!
Geräte:
Dicke Arbeitshandschuhe (Gummi), Kunststoffgefäß - das Zurücklegen von Calciumgluconat-Spritzen wird empfohlen!
Chemikalien:
Glas (Flasche o.ä.)
Flusssäure 6%
Calciumchloridlösung
Durchführung:
Im Freien oder im Abzug arbeiten! Handschuhe!
Ein Kunststoffgefäß wird zu einem Viertel mit Flusssäure befüllt (Vorsicht!). Dann wird ein gläsernes Objekt (Flasche o.ä.; Flaschen evtl. mit etwas Wasser füllen, um sie gegen Umkippen zu sichern!) in das Gefäß mit der Flusssäure gestellt. Nach drei Stunden wird das Objekt entnommen und im Freien ausgiebig mit Wasser abgespült. Wird das Objekt nun genauer betrachtet, stellt man fest, dass das Wasser an den nicht angegriffenen Stellen abperlt und das Glas nicht benetzt während es an den Stellen, die mit der Flusssäure in Kontakt gekommen sind, einen dünnen, kohärenten Film auf der Oberfläche des Glases bildet.
Entsorgung:
Die restliche Flusssäure wird solange mit Calciumchloridlösung versetzt, bis kein Niederschlag von Calciumfluorid mehr ausfällt und die so unschädlich gemachte Lösung in den Abfluss gegossen.
Erklärung:
Flusssäure bildet mit Glas Siliciumtetrafluorid:
4 HF + SiO2 ---> SiF4 + 2 H2O
Das Siliciumtetrafluorid reagiert mit weiterem Fluorwasserstoff zur löslichen Hexafluorokieselsäure:
SiF4 + 2 HF ---> H2SiF6
Dadurch wird das Glas angegriffen.
Bilder:
Glas im Flusssäure-Bad
Geätztes Glas. Der linke Teil wurde nicht behandelt, das Wasser perlt ab (s. Tropfen). Auf der rechten Seite bildet das Wasser einen dünnen Film.
Glas ätzen mit Flusssäure
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