Purpur

Isolierung und Synthesen von Naturstoffen.

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frankie
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Beitrag von frankie »

Bei Kremer Pigmente wird aber echtes Purpur (aus der Purpurschnecke) verkauft samt Verunreinigungen. Das synthetische wird sehr viel günstiger sein...

mfg
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Auf jeden Fall ist die Synthese von Cyan deutlich weniger unappetitlich und die Purpurschnecken werden es ihm danken:
Wikipedia hat geschrieben:Der Herstellungsprozess wird durch Plinius[8] und Aristoteles[9] beschrieben. Die Schnecken wurden zwischen Herbst und Frühjahr gefangen. Die noch lebenden Tiere wurden geöffnet, die farbhaltige Hypobranchialdrüse wurde entfernt und drei Tage lang in Salz eingelegt. Anschließend wurde die Masse gereinigt und durch Kochen in Urin auf ein Sechzehntel der ursprünglichen Menge eingedickt. Der gefärbte Stoff musste während des Trocknens dem Licht ausgesetzt werden, damit durch eine Enzymreaktion die ursprünglich schwachgelbliche Färbung in den gewünschten Rotton umschlug. Durch Zusatz von Honig wurde die Färbung fixiert.[10][11] Die Substanzmenge pro Tier ist so gering, dass zur Herstellung von einem Gramm reinen Purpurs ungefähr 10.000 Schnecken erforderlich sind.
Für eine Unterhose bräucht er vermutlich auch mehr als 0,1g :mrgreen:
Wikipedia hat geschrieben:Um ein Kilogramm Wolle zu färben, wurden 200 Gramm Farbstoff benötigt, das entspricht drei Kilogramm Drüsensaft

Was den Preis bei Kremer betrifft :
Wikipedia hat geschrieben:Die Firma Kremer Pigmente bietet Purpur zu einem Preis von zirka 2.450 Euro pro Gramm an.
Insofern ist das also auch kein Fehler seinerseits :mrgreen:
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Kann man dann ja als schneckenfreundlichen Purpur verkaufen... :mrgreen:
Für eine Unterhose bräucht er vermutlich auch mehr als 0,1g :mrgreen:
Er muss ja nicht die ganze Unterhose färben, ein Stück tut es ja auch. Man müsste mal ausprobieren, ob sich damit auch Haare färben lassen. :mrgreen:

"Bei welchem Friseur haste dir denn den Lilastreifen reinmachen lassen?" "Nix Friseur, Selberfärben mit Purpur rules...!" :yeah: :angel:
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

IR- und Massenspektrum eingefügt.
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Fresh Frodo
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Beitrag von Fresh Frodo »

Schöne Sache. Gefällt mir sehr gut. Fehlen mir nur die ein oder anderen Stoffe für um es nach zu machen. :D
Chemiekram, dies das.
Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

Also soweit ich das beurteilen kann, sehen die Spektren auf den ersten Blick schön aus. Beim IR ist unterhalb der Ringschwingung nicht mehr so viel mit interpretieren :D Wie sieht es eigentlich mit ner DC aus ?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Wenn du mir ein DC eines Stoffes anfertigen kannst, der sich nur in siedendem Anilin und auch dort nur geringfügig löst... :wink: Oder hast du genauere Löslichkeitsdaten vorliegen? Ich habe auch ein GC (nehme ich zumindest anhand der Achsenbeschriftungen "%FS" und "Min" an...wobei ich nicht erwartet hätte dass sich Purpur unzersetzt verdampfen lässt) des Purpurs, auf dem nur ein wenn auch recht breiter Peak zu sehen ist. Zur Interpretation des IR-Spektrums: Man kann es um Aufwand zu sparen mit dem von Indigo vergleichen, solange man sich die C-Br-Streckschwingung noch dazudenkt. :wink: Die Spektren sehen in der Tat sehr gut aus.
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Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

Ich hatte eine schlechte Löslichkeit in Erinnerung, aber sowas hätte ich jetzt nicht erwartet. Das GC wird wahrscheinlich aus allem möglichen bestehen, daher auch der breite Peak.
ATR ist aber schon was feines, ne . :D
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Mir kam gerade eine weltbewegende Idee: Kleidungsstücke, die man mit Knabberwasser reinigen kann. Textilfasern aus PTFE, gefärbt mit Purpur. Anlass dieser Idee: Ein mit irgendwas versiffter PTFE-Rührfisch und ein mit Purpur verunreinigter Glasfiltertiegel, die beide schon zwei einstündige Bäder in heißem Knabberwasser ohne erkennbare Veränderung verbracht haben. Somit ist experimentell bewiesen, dass es organische Stoffe mit (sterisch nichtmal nennenswert behinderten) C=C-Doppelbindungen und C-H-Bindungen gibt, denen Knabberwasser nichts anhaben kann.
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

"Jetzt neu bei KIK: Unterhosen aus Polytetrafluorethylen und mit echtem, natürlichem Purpur! Extrem wiederstandsfähig und ohne Chemie!" :mrgreen:

Ich seh's schon kommen...

Wobei PTFE doch eher ungeeignet für Fasern wäre? Ich glaube, ein Fluorkunststoff wie PFA wäre auf Grund dessen, dass er thermoplastisch verarbeitet werden kann, besser.

BTW; kann man die PTFE-Unterhosen dann auch bei 90° im Schleudergang waschen oder muss man sich einen großen Rundkolben kaufen? :mrgreen:
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frankie
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Beitrag von frankie »

Wieso? Teflon ist doch ein herrliches Material, das wunderbar verhindert das einem das Würstchen anbrennt :mrgreen:

mfg
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Naja, das schafft PFA aber genauso, hat ja, zumindest bzgl. Reibungskoeffizienz, Adhäsion etc. sehr ähnliche Eigenschaften.
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

loooooooool :mrgreen:
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Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

Oh Zweideutigkeit, bleibe bei uns . :angel: .
Nur es wundert mich an dem MS, das die Br-C Bindungen nicht synchrom fragmentieren. Allerding ist die Form mit einem Bromatom als Fragment vorhanden...
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

:thumbsup: :mrgreen:

Lass mal ne Firma gründen, die derartige Kleidungsstücke herstellen. Lumina-Clothes GmbH oder so was - leuchtende Farben, selbstreinigend, der Rotwein bleibt nicht haften. :mrgreen:
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