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WaluligIQ
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Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Kennt ihr eine Seite der Chemie wo man sich über Jobfragen austauschen kann?

Lieben Dank
Glaskocher
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Re: Jobsuche

Beitrag von Glaskocher »

Frage umfangreich.
Information knapp.

Erster Tipp: Mitgliedschaft in der GDCH.

Vertiefungsfragen:
- Für welchen Bildungsabschluß wird gesucht?
- Für welche Region wird gesucht?
- Gibt es sonstige Präferenzen/Restriktionen?
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Warum ist es vorteil bei der GdCH zu sein? Auf deren Stellenbörse finden sich nur akademische Stellen.

Ich würde gerne die nachfolgenden Frage nklären/besprechen:

Auf welchen Portalen inserieren Unternehmen?
xing, jobvector, monster, jobbörse der AA

Auf diesen Portalen sollten sich stellen der Chemie finden lassen. Gibt es noch andere gute Anlaufstellen?

Gibt es ein öffentliches Branchenverzeichnis Firmen bestimmten Bundesländern?

Ich würde gerne gezielt in Nordreinwestfalen nach Stellengesuchen suchen.

Gibt es typische Einstellungsberufe für Absolventen der Chemie (Master bzw. Dr.)?
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

Du kannst dich in den Stapel an in der HR-Abteilung einlangenden Bewerbungen einsortieren oder du knüpfst Kontakte, dann erfährt man von vielen Möglichkeiten vor den anderen oder gar exklusiv und hat evtl schon einen "Stein im Brett", weißt evtl schon vorher viel besser worum es in einem Job wirklich geht und kannst dich auch viel Besser vorbereiten.

Wenn du keine Kontakte zur Industrie hast, dann ist eine GDCH evtl eine Möglichkeit diese zu knüpfen. Mit dem Ausfüllen eines Formulars ist das natürlich nicht getan, da musst du schon Zeit in Veranstaltungen, Kaffeetrinken, Newsletter etc investieren - Netzwerken nennt man das. Führt nicht garantiert und nicht direkt zum Job, aber wenn dann umso nachhaltiger.

Das wichtigst ist aber Glaskochers Frage nach dem Profil das du suchst... wie soll den deine lieblings-Tätigkeit aussehen? Chemie ist ein gar weites Feld, das kann vom Büro über Computer bis zur Großanlage oder Labor reichen.

Oer geht es jetzt mal nur um einen Ferialjob? Dann bist du Mitte Juni schon etwas spät dran für heuer...
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Lohnt es sich dennoch Kontakte zu knüpfen wenn man fast mit dem Master fertig ist und sich überlegt zu promovieren?

Ich würde gerne obige Fragen zuerst klären bevor ich mich wirklich entscheide was ich machen möchte. Dessen bin ich mir noch nicht vollends im Bilde.
Glaskocher
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Re: Jobsuche

Beitrag von Glaskocher »

Typische Einstellungsberufe? Da ist von Pharmareferent über Unternehmensberater bis zum Facharchivar vieles drin. Ein Chemiker kann Vieles. In Großen Firmen geht der Einstieg eines "Allrounders" oft erst mal über die R&D-Schiene. Dort kann er sich dann profilieren und später zum Beispiel in die Produktionsbegleitung wechseln. Oder man wechselt in die Anwendungstechnik und Qualitätskontrolle, das Marketing oder spezialisiert sich auf die Analytik. Kurz: Man hat sehr viele Möglichkeiten.

Du solltest auch überlegen, ob Du einen Job mit festen Arbeitszeiten am immer selben Ort oder eher wechselnde Aufgaben an unterschiedlichen Orten willst. Willst Du lieber in einem kleinen Unternehmen arbeiten, mit breitem Aufgabengebiet oder im Großkonzern als Spezialist für ein eng umrissenes Spezialgebiet?

Da es so viele Möglichkeiten gibt ist es umso wichtiger, daß man weiß, was man kann und was man will. Zuerst solltest Du herausfinden, was Du gut kannst und wo Du Lücken hast, die sich rasch schließen lassen. Zusätzlich empfehle ich ein Bewerbertraining (beim z.B. AA), da sich die Mode, wie eine aktuelle Bewerbung aufgebaut sein sollte, immer mal wieder ändert. Das sieht man besonders am Aufbau des CV (Lebenslaufes) und der Sortierung der Zeugniskopien (Papierform).

Suche Dir zunächst einige Unternehmen in der Umgebung heraus, bei denen Du anfangen würdest, wenn sie die Zusage geben. Bewerbe Dich aber nicht zu allererst beim Topfavoriten, damit Du durch die "Übungsläufe" schon etwas Training für den Schriftkram und Routine für die Gespräche bekommst.


DIE absolute Quelle für Stellenangebote gibt es nicht. Man muß möglichst breit "abgrasen", die gängigen Kanäle scannen und zusätzlich möglichst viele scheinbar irrelevante Unternehmen auf Eignung checken. Man kann mit der ersten "Serie" das große Los ziehen, oder das Pech haben, dreistellige Zahlen an Bewerbungen verteilen zu müssen.


Zum "Fühler ausstrecken" ist es nie zu früh. Nutze die Angebote der Jungakademikerforen und Koloquien neben Jobbörsen und Tagen der Offenen Tür von relevanten Unternehmen. Im Moment ist das zwar schwierig, aber kommt hoffentlich irgendwie wieder. Wenn Du promovieren willst, dann hast Du ja noch Zeit, Deine Stärken zu festigen und an den Schwächen zu arbeiten. Suche eine Themenstellung, von der Du hoffst, damit später weiter machen zu können, oder eine, die Deine Lücken schließt.
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Vielen Dank dir Glaskocher für die ausführliche Antwort. Was kann ich unter der R&D Schiene verstehen? Wenn ich arbeite, dann will ich erstmal ein Jobangebot annehmen wenn ich die Wahl habe. Man kann ja nicht zu wählerisch sein und sollte was annehmen. Das AA bietet leider kein Bewerbertraining an, sondern nur ein Einzelcoaching.
Wie finde ich denn Unternehmen in der Umgebung? Meinst du im Bundesland?
Wie mache ich "irrelevante" Firmen aus?
Glaskocher
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Re: Jobsuche

Beitrag von Glaskocher »

R&D: Google hilft, wenn Du nicht eine andere Suchmaschine bevorzugst.

Ob das Bewerbertraining in Einzelcoaching oder Gruppensitzungen "verabreicht" wird macht am Ziel keinen Unterschied. Beides hat Vor- und Nachteile.

Unternhmen in der Umgebung... Branchentelefonbuch (auch Papierversion). Suchmaschine. AA. Stadtrundgang. Regionalzeitung. Kontinuierliche Beobachtung der Medien und Notizen dazu.

Scheinbar irrelevante Unternehmen: Siehe oben; man braucht etwas Phantasie, was man in Unternehmen außerhalb der klassischen Chemiesparte an Fähigkeiten anbieten könnte. Chemie ist (fast) überall drin. Hier ist Eigeninitiative und Einfühlungsvermögen gefragt, um zum Beispiel bei einem größeren Metallbearbeiter eine Lücke zu finden, die man mit eigenen Fähigkeiten füllen kann.



An der Universität lernt man eine Menge Chemisch-Fachliches. Vieles, was man später "Im Berufsleben" braucht lernt man nicht in thematisierter Form. Man sollte daher damit rechnen, daß vom erworbenen Wissen recht wenig im Beruf weiterbenutzt werden kann. Man muß das Lernen an sich gelernt haben, um flexibel zu bleiben. Dazu gehört unter Anderem, rasch eine Recherche zu irgendeinem vorher unbekannten Thema durchzuziehen, um mit ersten Teilergebnissen zumindest so viel Ahnung zu bekommen, daß man gezielter weiterarbeiten kann.
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Ich dachte du meintest mit R&D etwas anderes.

Dann kann man es eigentlich nur probieren sich zu bewerben und hoffen die Stelle passt. Danke für alles. Habe noch viele andere Fragen, würde aber denke ich hier zu weit gehen. Oder kann man dich per PN fragen?
Glaskocher
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Re: Jobsuche

Beitrag von Glaskocher »

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WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

den Lebenslauf kann man eigentlich relativ frei gestalten oder gibt es gute Richtlinien bei welchem Unternehmen des besonders gestaltet sein sollte?

Ich habe Schwierigkeiten ein Anschreiben zu verfassen. Gibt es denn gute Beispiele die ihr empfehlen könntet, damit ich sehe wie soetwas auszusehen hat?
Glaskocher
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Re: Jobsuche

Beitrag von Glaskocher »

Beim Lebenslauf geht man (soweit ich weiß) inzwischen chronologisch-rückwärts vor. Die für den zukünftigen Arbeitgeber relevantesten (meist jüngsten) Angaben zuerst.
Hausaufgabe: Recherche über Layouts für Lebensläufe.

Beim Anschreiben kann ich Dir keine Tipps geben, da meine letzte Bewerbung bald dreizehn Jahre her ist. Extrem wichtig ist, daß man sich exakt durchliest, was in Stellenanzeigen steht und daß man sich aus allgemein zugänglichen Quellen zum jeweiligen Unternehmen zusätzlich informiert. Verweise auf persönliche Kontakte können sehr hilfreich sein. Das Anschreiben sollte auf die Stelle und das Unternehmen jeweils maßgeschneidert sein. Ich hatte damals auch Hilfe beim Schreiben der Bewerbungen, da ich wegen Stellenabbau im firmeninternen "Jobcenter" betreut wurde.
Suche zusätzlich nach Tipps zu Anschreiben im Internet.

Zu beiden Fällen gibt es wertvolle Tipps im Bewerbertraining; das sind dort die "Basics". Gerade bei Lebenslauf (muß seltener explizit angepasst werden) und Anschreiben ist die 1:1-Betreuung sehr hilfreich. Zum Üben solltest Du nach einer ersten "Sitzung" mit dem Betreuer anhand seiner Beispiele und Tipps die weiteren Anschreiben zunächst selber entwerfen und in einer folgenden Sitzung Korrektur lesen und kommentieren lassen. Das hilft besser, als nur vorgefertigte Schreiben zu lesen.
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

Zum Lebenslauf gibt es den Europass-Standard, der ist nie falsch. Eigene Kreativität in Layout etc kann hübsch sein aber je nach deinen oder den Vorlieben des Personalers auch in die Hose gehen.

Zum Anschreiben solltest du dir Gedanken machen, keine Vorlagen. Als jemand der selbst einige Bewerber im Gespräch hatte kann ich dir mitgeben:
- ich möchte wissen was das für ein Mensch ist. Was ist ihm wichtig? Wie tickt er, wo passt er gut dazu? Was strahlt er aus? Unternehmerisch aktiv und kreativ oder ein braver Abarbeiter dem man Aufgaben gut vorstrukturieren muss? Mit welcher Art von Tätigkeit kann er seine Fähigkeiten am besten entfalten? Nicht zuletzt - ist er mir sympathisch?
- Bitte keine Worthülsenansammlungen, die würde ich zumindest ungelesen überspringen. Kreativität oder Teamfähigkeit behauptet jeder (wer würde das Gegenteil schreiben?), spannender ist wenn ich solche Eigenschaften aus dem Text oder deinem Auftreten ableiten kann.
- Eine Motivation warum du in dem Unternehmen arbeiten willst, und zwar individuell. Eine "Vorlage" in der nur (wenn man nicht so unachtsam war sogar das zu vergessen) der Name von Ansprechpartner/Firma getauscht wurde riecht ein erfahrener Personaler 1 km gegen den Wind und du wirst schnell überlesen.

Erzähle etwas über deinen Werdegang (bitte nicht nur CV Daten wiederholen, Motivation!) und warum du dich bewirbst. Runde es um eine Persönliche Note ab (Hobby - Verbindung zum Job herstellen?), zaubere ein Lächeln auf das Gesicht dessen der das liest.

Fazit: die Fakten im CV und ein tadelloses professionelles Layout sind die Pflicht, das Rundherum ist die Kür. Mit einem stimmigen Gesamtbild können auch die einen oder anderen "Imperfektionen" im Fit des CV zu den theoretischen Anforderungen (die erfüllt eh fast keiner...) durchaus wettgemacht werden. Das geht aber nur wenn du dafür Gehirnschmalz investierst.
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Re: Jobsuche

Beitrag von CD-ROM-LAUFWERK »

- Eine Motivation warum du in dem Unternehmen arbeiten willst, und zwar individuell. Eine "Vorlage" in der nur (wenn man nicht so unachtsam war sogar das zu vergessen) der Name von Ansprechpartner/Firma getauscht wurde riecht ein erfahrener Personaler 1 km gegen den Wind und du wirst schnell überlesen.
So eine Frage kann man nur dann beantworten, wenn man das Unternehmen entweder schon kennt oder wenn die Stellenausschreibung auch aussagekräftig ist. Das sieht man als Bewerber, wenn da nur irgendwelche 0815 Aussagen drin stehen.
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

CD-ROM-LAUFWERK hat geschrieben: Montag 22. Juni 2020, 20:40 So eine Frage kann man nur dann beantworten, wenn man das Unternehmen entweder schon kennt oder wenn die Stellenausschreibung auch aussagekräftig ist. Das sieht man als Bewerber, wenn da nur irgendwelche 0815 Aussagen drin stehen.
ich denke es ist einem (akademischen) Bewerber durchaus zuzumuten sich mal ein paar Minuten Gedanken zu machen bei welchem Unternehmen man sich da bewirbt, was es eigentlich macht, wofür es steht,... steht ja heute eh schon alles lang und breit im Netz. Auch andere Leute fragen ist erlaubt. Mit "ich kenn euch zwar nicht aber gebt mir doch irgend einen Job" kommt man nicht weit. Da haben diejenigen, die schon wissen um was es geht von Anfang an die besseren Karten - einfache Rechnung: wenn es bei dir eine größere Chance gibt dass du nachdem du die Stelle angetreten hast feststellst, dass es doch nicht so das gelbe vom Ei ist weil du gar nicht wusstest auf was du dich einlässt, darf der Personaler wieder von vorne anfangen - das möchte er vermeiden, das wäre der "Supergau". Also greift er zu dem Bewerber der den Eindruck macht dass er weiß was er will.

Man muss ja die Stelle nicht im Detail kennen, niemand verlangt dass du alles besser weißt als der Personaler. Aber wenn ich mich zB bei XY auf einen Laborjob bewerbe kann man ja mal drüber nachdenken was bei deren Produkten so für Analytik anfällt... Zumindest hat man dann Stoff für viele gute Fragen im Gespräch (was immer gut ist, wenn man wirklich Interesse hat).
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