Jobsuche

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CD-ROM-LAUFWERK
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Re: Jobsuche

Beitrag von CD-ROM-LAUFWERK »

Natürlich sollten sich alle Gedanken machen.
Mit "ich kenn euch zwar nicht aber gebt mir doch irgend einen Job" kommt man nicht weit.
Wenn man das so sagt: Ja.
Aber letztlich bewerben sich die meisten Menschen (auch Akademiker) einfach nur bei irgendeinem Unternehmen um Geld zu verdienen. Und die meisten Arbeitgeber suchen einfach nur jemanden, der die Arbeit abarbeitet. Also letztlich wieder genau das, womit man nicht weit kommen würde. Das ist halt so eine typische zwischenmenschliche Sache die mit Logik (auf den ersten Blick) nichts zu tun hat. Wer brutal ehrlich ist, der hat damit nur selten einen Vorteil.
einfache Rechnung: wenn es bei dir eine größere Chance gibt dass du nachdem du die Stelle angetreten hast feststellst, dass es doch nicht so das gelbe vom Ei ist weil du gar nicht wusstest auf was du dich einlässt
Also "eine größere Chance" ist wohl zwangsläufig richtig durch das dazu nötige "mehr Gedanken machen", da will ich nicht widersprechen.
Aber ich halte es bei Akademikern usw. für irrelevant. Bei einfacheren Tätigkeiten sollte vielleicht sofort klar sein, worum es geht. Aber bei allen komplexeren und umfangreicheren Tätigkeiten ist es fast schon unmöglich, sowas vorher zu klären. Das geht noch nicht mal beim Vorstellungsgespräch. Sowas sieht man dann erst, wenn man es tut. Dann lernt man auch erst die Kollegen kennen und die unzähligen anderen Sachen, die neben der eigentlichen Tätigkeit noch dazugehören: Zeitdruck, Arbeitsbedingungen, Kollegen, Chef(s), Lautstärke, Temperatur/Klima, usw. Was bringt einem die beste Tätigkeit wenn die Kollegen einen hassen?
Also greift er zu dem Bewerber der den Eindruck macht dass er weiß was er will.
Also nicht zu dem, der für den Job der richtige wäre? :wink:

Letztlich wollte ich damit nur klar machen, dass die meisten Unternehmen so 0815 suchen wie sich die meisten dann auch 0815 darauf bewerben.
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

Danke an euch alle für die ausführlichen Antworten. Da bin ich oft vor den Kopf :wall: gestoßen wenn in einer Stelle Ihre Stärken oder ähnliches steht und dann sind die Aufgaben beschrieben. Ich kann ein Anschreiben verfassen und werde nie erfahren ob es gut oder schlecht war/ist. Ich geh im Bewerbungsschreiben auf die ein oder 2 Beispiele ein, die bei "ihre Aufgaben" gefordert sind.
Es ist aber ungenehm schwerer als Akademiker den Einstieg in die Industrie zu finden wenn ich vorher noch nirgends war, außer an der Uni. :idea2:
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

Das kann ich gut verstehen. Alles muss man irgendwann im Leben lernen, da gehört "Stelleninserate richtig interpretieren und beantworten" auch dazu, mangels Feedback ist das aber oft besonders schwer.
a) es ist durchaus üblich und kein schlechtes Zeichen wenn du angemessen zeitnahe (nach 2 Wochen zB oder direkt nach einer Absage) und höflich nachfragst was denn mit deiner Bewerbung ist. Warum keine Antwort, wenn negativ was denn die Gründe waren... manchmal gibt es sogar eine Restchance doch noch in Betracht gezogen zu werden. Wer aufgibt hat jedenfalls sicher verloren :)

b) Optimal wäre natürlich ein "coaching" in solchen Sachen. Kennst du in deinem Umfeld einen erfahrenen Menschen der dir für konkrete Inserate helfen könnte? Gibt es ein "bewerbungscoaching" odgl durch Uni, Arbeitsamt,..?
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

vielen Dank. Mein Hauptproblem ist, dass ich keine Erfahrung und Ahnung habe wie ich eine anschreiben verfasse. Den Anfang und das Ende ist klar, aber das Hauptteil: hier muss ich begründen warum ich die Stelle möchte und das fällt mir sehr schwer. Habe etliche Trainer und Seiten im Netz durchgeschaut und leider bringt dies mir rein gar nichts. Habe eine Stellenanzeige vor mir und sitze vor dem Pc und kein Wort kann ich Word eingefügt werden. :|
CD-ROM-LAUFWERK
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Re: Jobsuche

Beitrag von CD-ROM-LAUFWERK »

Stell dir mal vor du würdest wen suchen. Für die Aufgaben, die du zuletzt (im Labor?) gemacht hast. Wie würdest du die Stellenausschreibung formulieren? Also realistisch - nicht auf 5 Seiten exakt jede Tätigkeit nennen, das geht nicht. Wirklich überlegen: Worauf kommt es an? Was muss man mitbringen? Usw.

Und mit diesen kurzen, knappen Aussagen soll dann der Bewerber letztlich antworten: Hey, ich kann genau das, was du da suchst. Wie soll er das formulieren, dass das bei dir auch so ankommen würde? Einfach nur schreiben: Ich stand schon mal an einer GC-MS... joa toll, das bringt dir nichts, sofern du nicht nur wen für die GC-MS suchst. Kann die Person auch neues lernen? Passt sie ins Team? Kann sie selbstständig neue Sachen ausarbeiten? Ggf. Führungsverantwortung? Usw.
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Pok
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Re: Jobsuche

Beitrag von Pok »

WaluligIQ hat geschrieben: Freitag 26. Juni 2020, 11:28hier muss ich begründen warum ich die Stelle möchte und das fällt mir sehr schwer.
Wenn du die Stelle wirklich willst, sollte es dir eigentlich leicht fallen. Und wenn du sie nicht willst, solltest du dich nicht drauf bewerben. Es gibt übrigens keine Arbeitspflicht in Deutschland. Ich würde mich nicht so unter Druck setzen. Es gibt auch Arbeitslosengeld für Fälle, in denen man keinen Job findet oder keinen der verfügbaren Jobs will.

Ich würde mal ins Jobcenter gehen. Die nehmen da vermutlich absolut jeden an und geben auch Tipps, ggf. auch "Seminare", wie man sich richtig bewirbt. Alles kostenlos. Das kann man hier online alles nicht in wenigen Sätzen erklären.
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

da hast mich aber ziemlich gedized. Ich will arbeiten und eine Arbeit finden. Leider kann ichi m Netz schauen und suchen und stoße über soviele Tipps zum Anschreiben. Da es hierbei um ein Chemieforum handelt hoffe ich Tipps zu erhalten.
Soll man im ersten absatz begründen warum man in das Unternehmen möchte? Usw.

Ich bin bei einem Einzelcoacher, bezahlt von der AA, und r ist kein Naturwissenschaftler und hat auch keine Ahnung wie man das in der Chemie macht.
Soweit ich das verstehe, soll ich es einfach so machen wie ich mir denke und hoffen, dass ich einen Job finde.
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Pok
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Re: Jobsuche

Beitrag von Pok »

Ich will dich nicht dissen, aber es gibt mehr im Leben als Lohnarbeit. Wenn dir nicht einfällt, wie du begründen sollst, warum du eine bestimmte Stelle willst, dann passt die Stelle vielleicht einfach nicht zu dir?! Du willst etwas, aber weißt nicht warum. Erkläre hier doch selbst erstmal, warum du es willst. Wenn du die Antwort darauf nicht kennst, willst du den Job nicht. So einfach. Was soll daran schlimm sein?

Wenn es dir nur ums Geld geht, würde ich mich fragen, ob du so leben willst. Wenn ja, dann gibts genug Standardfloskeln, die man verwenden kann. Ich hab schon viele Bewerbungen geschrieben und die teilweise ziemlich hingerotzt. Bei jeder 10. Rotze gibts trotzdem eine Einladung.

Ich wüsste nicht, dass es spezielle Bewerbungsschreiben in der Chemie-Branche gäbe. Die wichtigsten Punkte sind überall gleich. Wenn dein Vermittler das nicht weiß, ist er inkompetent und du solltest dich bei seinem Vorgesetzten beschweren, dass du einen anderen haben willst. Die werfen einem normalerweise Bewerbungskurse an den Hals. Sag denen doch einfach, dass du so einen Kurs machen willst. 99 % der "Bewerbungskompetenz" wirst du da bekommen, 1 % ist chemiespezifisch. Das 1 %scheint bei dir nicht das Hauptproblem zu sein, wenn du nicht mal weißt, wie man ein Bewerbungsschreiben verfasst. Deshalb finde ich es nicht sinnvoll, hier in einem Forum nachzufragen.
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

Generelle Tipps hast du hier ja ein paar bekommen, alles was darüber hinaus geht erfordert eine genauere und individuelle Beschäftigung mit dir, deinen Fähigkeiten und den jeweiligen Inseraten.

Das würde ich von einem Coach erwarten, wenn sein einziger Input ist „mach halt wie du meinst“ ist er keinen Cent wert.
WaluligIQ
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Re: Jobsuche

Beitrag von WaluligIQ »

wo kann ich mich gut danach richten was ich als Gehaltsvorstellung haben kann?
BeginnerC
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Re: Jobsuche

Beitrag von BeginnerC »

Interessanter Thread. Meine Gehaltsvorstellung liegt als Master Chemiker mit baldigem Doktor bei 52000 - 54000 Euro.
Gestern habe ich ein Angebot erhalten mit 48500 Euro. Was ist eure Meinung? Es geht erst in 2 Jahren nach oben.
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

BeginnerC hat geschrieben: Freitag 21. August 2020, 13:42Meine Gehaltsvorstellung liegt als Master Chemiker mit baldigem Doktor bei 52000 - 54000 Euro.
Gestern habe ich ein Angebot erhalten mit 48500 Euro. Was ist eure Meinung? Es geht erst in 2 Jahren nach oben.
wo kommt deine Gehaltsvorstellung her? Uni-Abgänger sind sonst eher Richtung 40-45 TEUR zu sehen, ich halte das Angebot für durchaus gut. Der baldige wie auch der fertige Doktor machen da relativ wenig Unterschied, eher bei den Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten.

Ob es in 2 Jahren nach oben geht - du wirst sehen. Gute Leistung wird idR honoriert und die 2-Jahres-Vorrückung dürfte wohl eher das Minimum sein das man dir mal sicher in Aussicht stellen kann. Wenn deine Leistung passt und man dich halten will, hast du auch gleich eine ganz andere Verhandlungsposition.

So oder so: wenn die Alternative zu diesem Angebot derzeit "kein Angebot" ist, kostet dich jedes Monat das du weiter suchst und wartest 4000 EUR. Wenn du mal den Fuß in der Tür hast und "Berufserfahrung" auf deine Bewerbungsunterlagen schreiben kannst steigt dein Marktwert und Chancen auch gleich noch mal. Du bindest dich ja nicht für's Leben...
BeginnerC
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Re: Jobsuche

Beitrag von BeginnerC »

Danke dir. Was sind "normale" Einsteigsgehälter?
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mgritsch
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Re: Jobsuche

Beitrag von mgritsch »

dazu gibt es zwar viele Statistiken, auch nach Studienrichtung sortiert (siehe google), aber ich denke nicht dass die irgendwie hilfreich sind.
Erstens gibt es da noch mal gewaltige regionale und zeitliche Unterschiede (Angebot-Nachfrage...) und zweitens - was hilft es dir? Denkst du im Bewerbungsgespräch zu sagen "aber lt Statistik sollte ich mehr bekommen" ist ein taugliches Argument? Ein taugliches Argument ist ein Gegenangebot das du im Idealfall tatsächlich hast oder später, wenn du mal drin bist und dich mit Kollegen austauschst der unmittelbare Peer-Vergleich.
BeginnerC
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Re: Jobsuche

Beitrag von BeginnerC »

Danke dir. Ich dachte es gibt so Faustregel was man ca. als Einsteigsgehalt bekommen kann/könnte. Sollte man das erste Jobangebot annehmen oder eher mal auf ein zweites Warten?
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