EDIT 21.2.2021: Diese Synthese ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht geprüft. Das beschriebene Vorgehen ist plausibel, aber Fragen zur Identität und Reinheit des Produktes sind noch offen.
Kaliumdibromiodat(I) bildet leuchtend rote Kristalle, die bei 58 °C schmelzen und bei 180 °C das abspaltbare Halogen, in diesem Fall Brom, abgeben. Die Darstellung erfolgt auf trockenem Wege, da das Produkt aus wässriger Lösung stets kristallwasserhaltig auskristallisiert.
Geräte:
25 mL Rundkolben mit Glasstopfen, diverse Bechergläser, Uhrglasschale, Eisbad, Exsikkator (optional)
Chemikalien:
Brom



Kaliumiodid

Kaliumdibromiodat

Hinweis:
Brom ist sehr giftig! Beim Einatmen der Dämpfe herrscht Lebensgefahr. Es sollte im Abzug oder im Freien gearbeitet werden. Die Reaktion ist zudem stark exotherm! Zu den toxikologischen Eigenschaften des Produktes konnten keine Informationen gefunden werden, es sollte daher als Gefahrstoff gehandhabt werden!
Durchführung:
Es werden 5 g (1,6 mL) Brom in einem Eisbad auf unter 5 °C gekühlt. In der Zwischenzeit wird in einem zweiten Eisbad ein Rundkolben platziert und mit 5 g trockenem Kaliumiodid befüllt. Das kalte Brom wird langsam und tropfenweise (!) und unter stetigem Umschwenken zum Kaliumiodid gegeben.
Nach der Zugabe wird der Rundkolben mit einem Glasstopfen verschlossen und für mindestens drei Tage stehen gelassen. Der Schliff sollte mit konzentrierter Schwefelsäure gefettet werden, da das Brom mit herkömmlichen Schlifffetten reagieren würde.
Nach drei Tagen wird der Kolbeninhalt auf einer Uhrglasschale ausgebreitet und das überschüssige Brom verdampfen gelassen. Alternativ kann das Brom auch im Exsikkator über Natriumhydroxid entfernt werden. Das Produkt verfärbt sich dabei von dunkelrot nach hellrot.
Ausbeute: 6,89 g (70,23% d.Th.)
Ein Grund für die relativ schlechte Ausbeute könnte sein, dass das Kaliumiodid nicht komplett trocken war.
Entsorgung:
Alle Geräte und Flüssigkeit, die mit Brom in Kontakt kamen, werden mit einer 5%igen Natriumthiosulfatlösung reduziert und danach verdünnt ins Abwasser gegeben. Das Produkt sollte aufgehoben werden oder wird zur Vernichtung ebenfalls mit Natriumthiosulfatlösung umgesetzt und ins Abwasser gegeben.
Erklärung:
Das Kaliumiodid reagiert mit dem Brom in einer stark exothermen Reaktion zu Kaliumdibromiodat(I).
KI + Br2 --> KIBr2
Um sicherzugehen, dass das Produkt kein Kaliumiodid mehr enthält, wird Brom im Überschuss verwendet.
Bilder:

Das Brom im Eisbad.

Die Reaktion im Kolben nach vollständiger Zugabe des Broms.

Das Produkt, welches wahrscheinlich immer noch etwas Brom enthält.
Quelle:
Georg Brauer (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie Band 1.; Ferdinand Enke-Verlag, Stuttgart 1975; ISBN 3-432-02328-6