historische Experimentierkästen

Hier können Erfahrungsberichte zu Experimenten auch formlos geschrieben werden.

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lemmi
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historische Experimentierkästen

Beitrag von lemmi »

ich mache mal einen thread mit diesem Titel auf - ich glaube wir haben sowas noch nicht - weil ich am letzten WE auf dem Flohmarkt fündig geworden bin und vielleicht der eine oder andere auch an dem Thema Gefallen findet. Manche haben ja mal mit einem solchen Kasten angefangen. Es gibt auch Leute, die Experimentierkästen sammeln. Dazu gehöre ich nicht. Aber für 3,-€ konnte ich nicht nein sagen...

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Ich habe den Kasten etwas geputzt - aber er ist noch ganz gut beieinander. Es fehlen: eine Pinzette (im mittleren, länglichen Fach), zwei Reagenzgläser (Verbrauchsware... :wink: ) und leider die beiden Flaschen für Salzsäure und Natronlauge, die links und rechts oben im Kasten vorhanden waren. Die faltenfilter rechts oben gehören ursprünglich nicht hinein. Hier die Inhaltsangabe aus dem Begleitheft:

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Es handelt sich um die Auflage von 1967. Interessant ist die Titulierung als "Lehrspielzeug". Die Ausstattung ist sehr einfach aber genial zweckmäßig und vielseitig nutzbar. Die berühmte, gelochte Grundplatte, in die man sowohl Reagenzgläser einstellen, als auch den RG-Halter einstecken kann, wurde über die späteren Experimentierkästengenerationen von Kosmos fortgeführt, dann aus Kunststoff, aber das Prinzip blieb das gleiche. Noch nicht enthalten ist der ebenso berühmte Kosmos-Doppelspatel, den auch sicher manche noch kennen. Weiter bemerkenswert finde ich, daß die Reagenzgläser und Chemikaliengläser wohl Sonderanfertigungen waren, denn in dieser Größe sind sie absolut nirgends sonst gängig. Spätere Kästen (ich wurde als Teenie 1975 oder 76 stolzer Besitzer des Nachfolgemodells "All-Chemist 2000") enthielten normale Fiolax-Gläser 16 x 100 mm.

Aus heutiger Sicht fragt man sich, ob man statt den beiden Blutlaugensalze nicht was anderes hätte hineingeben können (das rote Blutlaugensalz dient - zusammen mit AmmoniumeisenIII-citrat nur für einen einzigen Versuch, für die Cyanotypie). Auch daß ein Experimentierkasten Natron enhält (es hätte wenigstens Soda sein können) ist verwunderlich, denn das bekommt man ja in jedem Laden. Die im Anleitungsheft beschriebenen Versuche heute zu lesen ist anrührend. Die Sprache ist sehr kindlich, fast bilderbuchaft. Auf wissenschaftliche Erklärungen wird weitgehend verzichtet, das ganze dient vor allem der Anschauung. Zum Beispiel wird aus "Salmiaksalz" und "gebranntem Kalk" Ammoniak entwickelt, das als "Geist des Salmiaks, eben das Ammoniakgas" bezeichnet wird - ohne ein Wort über ide chemischen Vorgänge zu verlieren. Die ersten einfachen Formeln werden im Versuch 180 (von 215) eingeführt, dort wird auch zum ersten Mal erwähnt, dass es Elemente und Verbindungen gibt.

Der Autor , Dr. Wilhelm Fröhlich, war Lehrer. Er hat sich sicher das Verdienst erworben, die Experimentierkästen einem breiten Publikum zugänglich gemacht zu haben. Seinen Doktortitel bekam er übrigens honoris causae von der Uni Bern eben für die Entwicklung der Experimentierkästen verliehen! Ausser dem "All-Chemist" gehen auch die Anfänge fast aller anderen Kosmos-Kästen auf sein Konto ("Mikromann" - Mikroskopie, "Elektromann" - Elektrotechnik, "Radiomann" - Radioschaltungen zum selbstbauen u.v.a.m.). Das Konzept des "All-Chemist" wurde in den 70ern durch den nicht weniger legendären Kurt Waselowsky ("225x Chemie") überarbeitet. Der Kasten wurde dadurch wesentlich vielfältiger und inhaltsreicher. Er enthielt, dann u.a. Kobaltchlorid, Schwefel, Zinkpulver, Natriumthiosulfat - dafür wurden Salzsäure und Natronlauge durch Natriumhydrogensulfat und Soda ersetzt (in den 80er Jahren wurde das Kaliumpermanganat durch eine "Kaliumpermanganat-Zubereitung" ersetzt, das Kobaltchlorid eliminiert, dafür kam noch Luminol hinzu). Die Erklärungen wurden anspruchsvoller. Der Höhepunkt waren die "Chemie-Labore" C1 und C2 von Kosmos. Heutige Experimentierkästen sind nur noch ein schwacher Abglanz jener Zeit...
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Unter anderem mit dem fing das Desaster bei mir an... :thumbsup:
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
virgil
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Beitrag von virgil »

Mein erster war der gleiche Kasten wie der von Lemmi, damit fing ich im Alter von 11 an...
Ich hab bei mir einen noch älteren Allchemist und der ist im Kompletten Zusatand ,
konnte ich mal auf einen Flohmarkt ergattern :

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lemmi
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Beitrag von lemmi »

@Virgil: sehe ich das richtig, dass dein Kasten eine Unterteilung aus Papp-Fächern hat? Meiner ist aus Kunststoff. Und die Gläser und Flaschen haben Korkstopfen und gummierte Papierettiketten! Wunderbar! Ist das Datum im Heft 1953? Dann ist er 14 Jahre älter als meiner. Das Iod war enthalten und musste in Spiritus und Wasser aufgelöst werden. In meinem Kasten war ein leeres Glas, das man sich mit Iodtinktur "aus der Hausapotheke" und Wasser selbst befüllen musste. Im Ganzen scheint die Ausstattung exakt gleich zu sein. Bei 170 Versuchen müssten die mit der Milch die letzten sein. In meinem Anleitungsheft sieht diese Seite genau gleich aus. Offenbar hat Kosmos die Anleitung einfach erweitert.

Was für eine Konzentration steht denn auf deinen Flaschen für Salzsäure und Natronlauge?
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virgil
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Beitrag von virgil »

Ja, der Kasten hat Pappfächer, und ist auch komplett aus Pappe, der Kasten ist laut Anleitung von 1953,
Salzsäureflasche ist beschriftet mit " 5 teile Wasser auf 1 teil Salzsäure", steht aber in der Anleitung das man sich die selbst besorgen soll. Natronlauge ist als NaOH Plätzchen in der Flasche vorhanden ( 2g), muss man nur mit Wasser auffüllen

Stimmt Versuch 170 ist mit Milch! ich denke bis aufs Material hat sich nicht viel verändert, die älteren Allchemist
Kästen ( leider nicht mehr Komplett ) aus den 40er Jahren hatten jedoch nur 150 Versuche :

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lemmi
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Beitrag von lemmi »

O.K, dann war die Salzsäure schließlich vermutlich etwa 5 %ig (wenn man davon ausgeht, daß die übliche Salzsäure damals 25 %ig war) und die Natronlauge etwa 2 %ig. Von wann ist der andere (ältere) Kasten?
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virgil
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Beitrag von virgil »

Der Kasten mit den 150 Versuchen stammt laut dem Verkäufer von 1940/41. Wenn du mehr über die Geschichte des Allchemist wissen möchstest, empfehle ich dir diesen drei Webseiten:

http://www.sarganserland-walensee.ch/KO ... hemist.htm

http://www.rigert.com/ee-forum/viewtopic.php?f=15&t=200

und diese Seite ( leider nur noch in der Wayback Macine vorhanden ) : http://web.archive.org/web/201402061429 ... emist.html
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Ja, das sind schöne links! Interessant auch, wie sich gesellschaftliche Veränderungen widerspiegeln. Angefangen von der Schrift über die Abbildung von Jungen mit oder ohne Mädchen auf dem Deckel... (a propos, in unserem Forum ist - soweit mir bekannt - auch nur eine Frau aktiv!).
Ich hatte den "Chemikus" mit 10 geschenkt bekommmen und habs über den "all-chemist 2000" bis zum "chemielaber C1" und "C2" geschafft. Die Anleitungen der letzen beiden habe ich noch! Wenn ich mir das heute durchsehe muss ich echt sagen: gute Kästen waren das! Fast die ganze Chemie abgedeckt, Atombau, qualitative und quantitative Analyse, Elektrochemie, Synthesen - alles im Reagenzglasmasstab, aber zum Anfassen!

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Hier die Ausstattung des "C1":

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Der Kasten enthielt wie man sieht u.a. Natriumtetraborat, Resorcin und Phenolphtalein - alles Stoffe die heute als gesundheitsschädlich, reproduktionstoxisch oder krebserregend gelten. Dagegen musste man sich Kaliumiodid für die Versuche in der Apotheke besorgen, weil es als giftig eingestuft war (hat heute gar keine Gefahrstoffeinstufung mehr !). In dern Versuchen ist das jedesmal auch in Fettdruck hervorgehoben. So ändern sich die Einschätzungen!

Der "C2" enthielt eine richtige Bürette, einen Elektro-Bausatz mit dem man Verstärkerschaltungen für Leitfähigkeitsmessungen bauen konnte und ein (Alkohol-)Thermometer. Ich weiß noch, wie ich mich gefreut habe wie ein Schneekönig, als ich ihn unter dem weihnachtsbaum liegen hatte!
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Uranylacetat
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Beitrag von Uranylacetat »

Sehr schön! :thumbsup:

Und das hier war im Jahre 1975 meine "Einstiegsdroge" :wink: :

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Dann folgten der C1 und der C2. Ja, die elektronischen Schaltungen des C2 mittels KOSMOtronik-Stecksystem bis hin zum Prinzip der konduktometrischen Fällungsanalyse mittels astabilem Multivibrator waren auch sehr interessant!

Anno dazumal zahlte man für Ersatzteile noch beim Postamt voraus per Bareinzahlung auf ein Postscheckkonto der Franck'schen Verlagshandlung ....

Das gezeigte Experimentierbuch wie auch der Kasten sind von 1971 - hatte ich voriges Jahr so aus Spaß im "1 - 2 -3 ist meins" ersteigert. Bis auf den Spiritusbrenner ist alles vollständig und sehr gut erhalten.....

Hier noch etwas zu lemmi's " Chemikus" aus dem Prospekt, der dem Kasten beilag:

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Die Preise aus dem Prospekt von 1971:

Chemikus 37,50 DM

All-Chemist 2000 54,50 DM

Chemielabor C1 98 DM

DM = Deutsche Mark / / 1 Euro = 1,95583 DM


Der C1 und etwas später auch der C2 waren für mich anfangs die Basisausrüstung, als ich mit diesem Experimentierbüchern weiter machte:

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Das war mein Start in ein größeres Heimlabor....
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)

Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)

„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)

"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Heut bin ich auf dem Flohmarkt erneut fündig geworden! Diesmal deutlich neuere Experimentierkästen, aber da der Inhalt noch original verpackt (eingeschweißt) war und das Stück 3 Euronen kostete habe ich sie mitgenommen. Aus historischem Interesse:

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Das KOSMOS-Chemielabor "Küche" von 2001. Die Experimentieranleitung stammt von Georg Schwedt ("Eperimente mit Supermarktprodukten" u.v.a.m.) und Ruth Schildhauer. An Chemikalien sind Kupfersulfat, Kaliupermanganat-Natriumsulfat-Mischung und - man höre und staune! - Ninhydrin enthalten. Die Experimente beziehen sich alle auf Lebensmittel (Zucker, Stärke, Eiweiß, Fette, Emulsionen, Seifen, Kaffe, Tee, Rotkohlindikator etc.). Die Ausstattung ethält neben dem unvermeidlichen Kosmos-Doppelspatel ziemlich viel Plastik (Becher, Trichter, Pipetten) und für die Rekationen drei Schnappdeckelgläser sowie drei Weißglasflaschen. Reagenzgläser sind nicht enthalten, dafür ein Bechergläschen, das aber nicht über einem Brenner, sondern (unter Aufsicht der Eltern!) auf der Herdplatte erhitzt werden soll. Ob das die Experimentierfreude befördert ist faglich. Vermutlich hat es seinen Grund daß der Kasten 15 Jahre später ungeöffnet auf dem Flohmarkt erscheint. Für mich fängt die Amateur-Chemie jedenfalls mit Reagenzglas und Spiritusbrenner an ...

Da ist der zweite Kasten doch sympathischer! Es handelt sich um "Das große KOSMOS Chemielabor" von 2006

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Im Grunde handelt es sich um den alten All-Chemist aus den 70ern in reduzierter Form. Diese Anleitung ist immer noch von Kurt Waselowsky verfasst ,der Aufbau des Buches ist der gleiche, auch die Experimente sind sehr ähnlich. Das Design der Grundplatte, der RG-Halter, der Spatel und selbst die Größe der Reagenzgläser ist die gleiche wie seit den 50er Jahren, auch der obligatorische Siedestab ist enthalten.
Es fehlen der Spiritusbrenner und die Abdampfschale. Zum Erhitzen soll man Esbit auf einer kleinen Blechdose entzünden (der "Chemikus" aus den 70ern hatte wenigstens noch eine "Heizmulde" passender Größe aus Blech beigegeben, auf der das Esbit entzündet werden konnte!).
Immerhin ist die Ausstattung mit Chemikalien noch relativ gut. Man kann Wasserstoff und Sauerstoff herstellen, der Springbrunnenversuch wird durchgeführt (übrigens fand ich dort eine Variante, die ich noch nicht kannte!). Leider fehlen viele gute Versuche von Früher, so die Herstellung von Seife, die von Essigsäureethylester, Versuche mit Natriumthiosulfat und Kobaltchlorid, auch das zeitweise enthaltene Luminol ist in dem Kasten nicht mehr vorhanden.

Dem Zeitgeist entsprechend wird der Kasten nicht mehr als "Lehrspielzeug" verkauft , sondern jetzt mit dem Qualitätsmerkmal "PISA-Quiz-Fragen" beworben....

Die erfrischende und zugleich unprätentiöse Schreibweise von Waselowskys Anleitungsbuch lässt noch den Glanz vergangener Experimentierkästen-Zeiten erahnen (während ich bei Schwedt oft das Gefühl habe, daß er versucht einfache Experimente verbal aufzubauschen - was mich persönlich eher abschreckt)
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Uranylacetat
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Beitrag von Uranylacetat »

Auf Flohmärkten hast Du lemmi mehr Glück als ich! :wink: Oder ich besuche die falschen....?!

Schwedt gefällt mir auch nicht so - der gute Waselowksy hatte und hat da vor allem mehr Ideen...
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Ich frage mich, wie Waselowsky das wohl empfindet - von seinen Hochflügen in den 70er/80er Jahren zu den heutigen Chemiekast(r)en-Anleitungen. Er schreibt ja nun seit über 40 Jahren Experimentrieranleitungen für Kosmos, auch in Buchform.
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Beitrag von Uranylacetat »

Das würde mich auch mal interessieren --- glaube allerdings, dass der gute Mann wohl wie wir alten Hasen vom jetzigen Zeitgeist nicht begeistert sein wird..... :roll:
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Beitrag von lemmi »

Oder hat es sag- und klaglos mitgemacht. Immerhin steht er bei Kosmos in Lohn und Brot.

Ich denke, ich werde die Kästen meinem Patenkind schenken. Vielleicht bekommt er ja Gefallen daran...
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Beitrag von lemmi »

Ich habe die Anleitungsbücher beider Kästen durchgelesen und muss meine oben geäußerte Meinung doch etwas revidieren.

Der Kasten "großes Chemielabor" entspricht bei weitem nicht dem alten All-Chemist 2000. Er ist, was die Versuche angeht, auf dem Niveau des ehemaligen "Chemikus". Auch das Niveau der Erklärungen - der All Chemist erläuterte sogar das Bohr'sche Atommodell - bleibt hinter den Erwartungen stark zurück. Mnachmal kommen Fehler vor, z.B. wird eine Mischung Kupfersulfat-Citronensäure-Soda als "Fehling-Reagenz" tituliert (mit der Einschränkung, es handle sich nicht um die Originalrezeptur um die Natronlauge zu vermeiden) wo es sich doch um das klassische Benedikt-Reagenz handelt.

Dagegen ist die Ausarbeitung des "Chemielabor Küche" besser als ich dachte. Gut, da passiert keine "große" Chemie. Aber die grundlegende Chemie der Lebensmittel und auch die Bedeutung von Zusatzstoffen etc. wird didaktisch gut aufgebaut erklärt. Man kann Lactose aus Milch gewinnen, den Sinn von Antioxidantien verstehen und lernt den Einsatz von Nachweismethoden bei verschiedenen Fragestellungen (Stärke, reduzierende Zucker, Eiweiß, Reduktionsmittel) kennen. Daruntergemischt sind Anleitungen zur Herstellung von Kunsthonig, Apfelgelee und Karamellbonbons. Eigentlich gar nicht so schlecht!
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