Phenolphtalein, Darstellung aus der Hausapotheke

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bahmtec
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Beitrag von bahmtec »

Ich habe es im nachhinein auch mit Ethanol versucht, aber das hat so weit ich mich erinnere nicht geklappt. Hab mich dann nicht mehr weiter damit beschäftigt. Wenn nach dem Auskochen der Handschuhe der Rückstand bröselig ist hat die Extraktion so weit ja schon geklappt, nur die Phasentrennung hinterher mit dem NaOH könnte schwieriger werden, da EtOH polarer ist.
Ich sehe gerade dass Iso wohl auch wegreguliert werden soll: https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... -zulassung
Hopfen und Malz-Gott erhalt´s
EDTA
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Beitrag von EDTA »

bahmtec ich bin genau zu demselben Ergebnis gekommen: Wenn man das Ganze mit Ethanol probiert, bilden sich keine zwei Phasen aus. Ich empfehle also die Verwendung von Isopropanol.

Übrigens, als ich dann Isopropanol in der Apotheke kaufen wollte, meinte die Apothekerin dass Isopropanol leicht entflammbar sei und sie das nicht guten Gewissens an einen 16 jährigen verkaufen könne.
(Was ich etwas paradox finde, wenn man bedenkt dass ich einen Liter Methanol in der gleichen Apotheke gekauft habe :yeah: ). Ebenso ließ sie sich von meinem Argument, dass man Literweise im Baumarkt "leicht-entflammbare" Substanzen kaufen kann, ohne dass es irgendjemanden interessieren würde, nicht beeindrucken.

Eine Apotheke weiter habe ich dann alles anstandslos bekommen - man kann also sagen, dass die Abgabe von Chemikalien nicht nur von Apotheke zu Apotheke sondern auch von Apotheker zu Apotheker recht unterschiedlich verläuft.
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bahmtec
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Beitrag von bahmtec »

Mir ist noch eingefallen dass man das mit EtOH evtl trotzdem versuchen kann. Vielleicht bekommt man, wenn man mit einem entsprechend löslichen und genug Salz aussalzt auch zwei Phasen hin.
Hopfen und Malz-Gott erhalt´s
Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

Interessant ist die untere Phase in der nun Dinatriumphtalat gelöst vorliegt. Die Obere nach Alkoholen und Estern riechende Phase wurde verworfen.
Mit Ethanol bleibt das Ganze einphasig, da kann man recht viel "Zeugs" drin lösen, ohne eine zweite flüssige Phase zu bekommen. Vom zusätzlich Zugegebenen müßte man dann auch noch abtrennen (...) Viel Erfolg versprechender ist es, ein in Wasser unlösliches organisches Lösemittel zuzugeben, um eine weniger polare Oberphase zu bekommen, die die Alkohole und Reste Ester aufnimmt und entfernt. Ein Lackverdünner, zur Not sogar Essigester oder Lampenöl, sollte hier funktionieren, da man ja nur kurze Zeit damit ausschüttelt oder -rührt. Und soo schnell verseift Essigester auch nicht.

Um aus dem Ethanol eine weniger polare organische Phase auszusalzen würde ich es mit Natriumhydroxid versuchen. Das löst sich gut in Wasser und Ethanol und ist schon im System enthalten. Verschiedene andere, leicht lösliche Salze können zu Komplikationen führen (Ca(OH)2 aus CaCl2 fällt z.B. aus).
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