Hier teile ich euch eine unerwartete Beobachtung mit, die ich beim Umkristallisieren von Magnesiumsulfat gemacht habe.
Ich habe 30 g rohes kristallisiertes Magnesiumsulfat (MgSO4 + 7 H2O) in ca. 25 ml destilliertem Wasser bis zur Lösung erhitzt, heiß filtriert und über Nacht, mit einem Uhrglas bedeckt, abkühlen lassen.
Am nächsten Tag war die Lösung erkaltet, es war aber nichts auskristallisiert. Nicht unerwartet war eine übersättigte Lösung entstanden (Löslichkeit 71g/100 ml). Aber tags darauf fand ich am Boden des Bechergläschens einige schöne, große, säulenförmige Kristalle:
Die Kristalle habe ich mit einer Pinzette herausgenommen, mit Fließpapier gut angetrocknet und gewogen - es waren 3,9 g:
Dann kam die Überraschung. Nachdem ich die Kristalle aus der Lösung genommen hatte, bildete sich in dieser plötzlich ein dichter Filz aus kleinen Kristallnadeln – so dicht, daß ich das Becherglas umkippen konnte ohne daß Flüssigkeit auslief.
Den Kristallbrei habe ich auf einer Nutsche abgesaugt, abgepresst und getrocknet, nochmal 4,8 g.
Erstaunlich finde ich, daß die Lösung, obwohl sich darin Kristalle gebildet hatten, offensichtlich immer noch übersättigt war. Die zweite Kristallisation trat ein, ohne dass die Mutterlauge eingedampft oder weiter abgekühlt worden wäre.
übersättigte Lösung von Magnesiumsulfat
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übersättigte Lösung von Magnesiumsulfat
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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