Lemna minor

Alles zum Thema Mikrobiologie.

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iTim
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Lemna minor

Beitrag von iTim »

Moin Leute,
ich melde mich seid sehr langer Zeit wieder zurück und möchte mich jetzt auch wieder etwas mehr mit einbringen, sofern diese Richtung überhaupt noch Andrang findet.
Wie der Titel schon sagt, geht es um die Wasserlinse/Entenflott/Entengrütze (Lemna minor). Ich beschäftige mich derzeit mit diesen kleinen Gesellen und arbeite an einem Kulturbecken mit Steuerung und Ernteauswertung.
Ebenfalls fallen in dieses Thema noch folgende andere Begriff mit Hintergrund:
- Tilapia
- Posthornschnecke
- Wolffia
- Aquaponic
- Wasserpest
- Daphnia
Sollte dieses Thema zu Aquaristik-Lastig sein und hier nicht her gehören, dann lasst es mich wissen und schließt den Thread, ansonsten würde ich mich über eine nette Diskussionsrunde freuen in der es gerne über Kultivierung, Nutzen, Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Besonderheiten, Erfahrungen usw.gehen kann. Ich finde diese Thematik sehr spannend und wenn ma sich etwas einarbeitet wird es noch viel interessanter. Womöglich fragen sich viele was will man mit dem glibberigen und unschönen Kraut.
Sollte sich dann eine kleine Runde eingefunden haben und das Interesse dementsprechend da sein, so würde ich dann ein System vorstellen und um eure Meinungen, Vorschläge, Ideen uvw. bitten.
Also ich bin gespannt!

Mfg.
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
Markus
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Beitrag von Markus »

Wasserpest ist sehr interessant! Habe ich letztes Jahr mit geforscht.
Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

Das ist zwar etwas "größer" als Mikrobiologie, aber trotzdem nicht minder interessant. Man braucht bestimmt nur recht flache Kulturgefäße, um die "Linsensuppe" wachsen zu lassen. Zum Teil wird man das Ganze auf der Fensterbank nachbauen können.

Wasserlinsen sind übrigens die kleinsten Blütenpflanzen.

Was ist denn das Ziel der Zucht? Sind es Nahrungspflanzen, Grundlagenforschung oder eher Energielieferanten? In jedem Fall ist auch der Rahmen drumherum interessant, da er sicher aktuelle Themen berührt. Den anderen genannten Organismen zu Folge könnten auch Studien an kleinen abgeschlossenen Biotopen möglich sein.

Wasserlinsen, einmal etabliert, wachsen recht gut in kleinen Teichen und anderen langsamen, windgeschützten Gewässern. Sie fliegen auch mal "per Anhalter" zu anderen Gewässern und haben interessante Strategien zum Überwintern.


EDIT:
Wikipedia: Kleine Wasserlinse
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Ist ja schon irgendwie doof! Da haben wir eine Artikelkategorie "Biologie", aber kein Diskussionsforum für allgemeine biologische Fragestellungen, nur Mikrobiologie.

Das Thema ist auch jeden Fall interessant. Lassen wir es erstmal hier.
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iTim
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Beitrag von iTim »

He Leute und schon mal danke für die Feedbacks.
Ich beschäftige mich ja seid langem mit der Algenzucht und bin vor einem Jahr auf
die Wasserlinse Lemna Minor gestoßen. Ich hatte mir Tilapen besorgt (Barschart) und diese in einem Kulturtank gehalten. Irgendwann hatte ich mit Lebendfutter gefüttert und darin befanden sich anscheinend Wasserlinsen, welche sich im Filterbecken rasch vermehrten. Nach vielen Fach-, Diplomarbeiten und Dissertationen wollte ich die Wasserlinsen in definierten Medien züchten und Reinkulturen erzielen. Das mit den Reinkulturen und der großen Zucht würde dann aber leider nichts. Ich hatte mir großflächige Rechteckbecken von 4 m2 und 10 cm Beckentiefe. Leider bildet sich immer eine Kahmhaut bevor die Waserlinsen überhaupt wachsen. Das Problem besteht bis heute. Deshalb wollte ich hier eine kleine Diskusion starten. Interessant sind für mich die Linsen als Futter und für die Bindung von Nährstoffen und anschließende Umwandlung in Biogas.
,
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

Ich vermute mal, daß die Kahmhaut sich wegen recht üppigem Nährstoffangebot bildet. Um die gasamte Beckenfläche innerhalb von sinnvoller Zeit besiedeln zu können braucht man auch eine gewisse Mindestmenge an "Saatpflanzen". Eventuell ist es hilfreich, die Nährstoffkonzentration anfangs etwas niedriger zu halten, da die Wasserlinse noch nicht so viel Schatten macht uns somit u.A. Algen unter Wasser gut wachsen. Möglicherweise ist das Unterteilen der Beckenfläche sinnvoll, um in einem Teilbereich die Linsenzucht zu betreiben, während die anderen Flächen zunächst nur "sauber" gehalten werden.
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iTim
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Beitrag von iTim »

Klingt logisch. Diesen Gedanken hatte ich ebenfalls und hatte mit der Vorkutur in kleine Zellkulturflaschen begonnen. Jedoch wachsen mir die Linsen noch zu langsam. Ich vermute das Ihnen noch etwas fehlt. Ich verwende als Anzuchtmedium Hoagland Medium mit einem erhöhten Eisenchelatanteil und zusätzlich noch 1 Prozent Harnstoff. Jedoch könnte es evtl auch an der Beleuchtung scheitern. Ich kann es mir nicht erklären. Mfg
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
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iTim
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Beitrag von iTim »

Guten Abend liebes Forum. Mir ist es nun endlich gelungen, dank des dauerhaft schönen Wetters, einige Wasserlinsenarten zu sammeln. Mit dabei sind Lemna minor und Lemna gibba, sowie Wolffia arhizza. Diese konnte ich erfolgreich nachziehen und auch mehrere Reinkulturen in der Sterilbank mit Danklorix herstellen. Alles wächst prächtig und meine Tilapia freuen sich über eine pflanzliche Ablenkung. Diese haben jetzt ein Gewicht von ca. 500 Gramm erreicht und ziehen dann bald in ein 5000 Literbecken um. Ebenfalls läuft eine 2000 Liter Daphnienkultur so gut, sodass ich wöchentlich ca. 8 Eiswürfelformen einfrieren kann (als Wintervorrat). Jetzt kommt natürlich folgendes Vorhaben: Ich möchte gerne eine Crowdfunding Aktion starten. Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wo und wie ich das am besten anstellen kann? Es wird sich um 5000 Euro Kapital drehen. Dieses Geld wird für den Bau eines innovativen Gewächshauses benötigt, in dem folgende Anlagenteile untergebracht werden sollen, für die bereits das Gesamte Material vorhanden ist:
- Minibiogasanlage 3500 Liter Fermenter mit Börgerpumpe, Ex-Gebläse, Flygtrührwerk, 9000 Liter Gasblase, 2 China-BHKW`s, 500 Ah Akkuspeicher, Natriumacetat Latentwärmespeicher mit einem Volumen von 1500 Liter und 4 Wärmetauscher, Luft-Wasser Wärmetauscher.
- 3x 5000 Liter Aufzuchtbehälter, komplette Rohrleitungen, pH, O2, Leitfähigkeit Messtechnik, S7 1500 SPS mit 10 Zoll Touchpanel
- Wasserlinsenreaktor 8 m2, Valoya LED Beleuchtungssystem, mehrere IBC Behälter 1000 Liter
- Umwälzpumpen, Heizkreispumpen, KG Rohre für Aquaponik, Ebbe-Flut-Beckenund viele weitere Dinge

Mein Ziel ist der Anbau und die Zucht von Obst und Gemüse aus eigener Energieproduktion mit Hilfe von Fischgülle, Rasenschnitt, Speisereste, Abfälle aus der Aquaponik uvw.

Ich habe seid einem Jahr den Durchschnitt meines im Haus und Garten verwertbaren Abfalls gesammelt und vor der Entsorgung/Kompostierung 500 g je Charge im Labor, mit dem Hohenheimer Biogasertragstest analysiert und die Ergebnisse auf die Fermenter Größe hoch gerechnet. Meint Ihr ob es sinn machen würde damit Crowdfunding zu betreiben? Weil die Aquaponik habe ich damit ja nicht neu erfunden.
mfg iTim
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
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iTim
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Beitrag von iTim »

Guten Abend liebes Forum. Mir ist es nun endlich gelungen, dank des dauerhaft schönen Wetters, einige Wasserlinsenarten zu sammeln. Mit dabei sind Lemna minor und Lemna gibba, sowie Wolffia arhizza. Diese konnte ich erfolgreich nachziehen und auch mehrere Reinkulturen in der Sterilbank mit Danklorix herstellen. Alles wächst prächtig und meine Tilapia freuen sich über eine pflanzliche Ablenkung. Diese haben jetzt ein Gewicht von ca. 500 Gramm erreicht und ziehen dann bald in ein 5000 Literbecken um. Ebenfalls läuft eine 2000 Liter Daphnienkultur so gut, sodass ich wöchentlich ca. 8 Eiswürfelformen einfrieren kann (als Wintervorrat). Jetzt kommt natürlich folgendes Vorhaben: Ich möchte gerne eine Crowdfunding Aktion starten. Könnt Ihr mir evtl. Tipps geben, wo und wie ich das am besten anstellen kann? Es wird sich um 5000 Euro Kapital drehen. Dieses Geld wird für den Bau eines innovativen Gewächshauses benötigt, in dem folgende Anlagenteile untergebracht werden sollen, für die bereits das Gesamte Material vorhanden ist:
- Minibiogasanlage 3500 Liter Fermenter mit Börgerpumpe, Ex-Gebläse, Flygtrührwerk, 9000 Liter Gasblase, 2 China-BHKW`s, 500 Ah Akkuspeicher, Natriumacetat Latentwärmespeicher mit einem Volumen von 1500 Liter und 4 Wärmetauscher, Luft-Wasser Wärmetauscher.
- 3x 5000 Liter Aufzuchtbehälter, komplette Rohrleitungen, pH, O2, Leitfähigkeit Messtechnik, S7 1500 SPS mit 10 Zoll Touchpanel
- Wasserlinsenreaktor 8 m2, Valoya LED Beleuchtungssystem, mehrere IBC Behälter 1000 Liter
- Umwälzpumpen, Heizkreispumpen, KG Rohre für Aquaponik, Ebbe-Flut-Beckenund viele weitere Dinge

Mein Ziel ist der Anbau und die Zucht von Obst und Gemüse aus eigener Energieproduktion mit Hilfe von Fischgülle, Rasenschnitt, Speisereste, Abfälle aus der Aquaponik uvw.

Ich habe seid einem Jahr den Durchschnitt meines im Haus und Garten verwertbaren Abfalls gesammelt und vor der Entsorgung/Kompostierung 500 g je Charge im Labor, mit dem Hohenheimer Biogasertragstest analysiert und die Ergebnisse auf die Fermenter Größe hoch gerechnet. Meint Ihr ob es sinn machen würde damit Crowdfunding zu betreiben? Weil die Aquaponik habe ich damit ja nicht neu erfunden.
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Pok
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Beitrag von Pok »

Nein, das macht keinen Sinn, solange du nicht entweder den Spendern etwas "zurückgibst" oder ihnen das Gefühl gibst, für eine gute Sache gespendet zu haben. Nichts von beidem ist bei dem Projekt erkennbar. Warum sollte jemand auch nur einen Cent für das Hobby einer fremden Person zahlen, ohne etwas dafür zu bekommen?
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iTim
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Beitrag von iTim »

Also das Pinip ist mir schon klar, das die Spender etwas davon haben wollen. Jedoch bringt es ja recht wenig, Fisch, Gemüse und Obst aus einem nachhaltigen System also Quasi "Mehr als Bio" den Spendern über einen gewissen Zeitraum anzubieten. Also die Spender Solen schon etwas davon haben, aber seht Ihr das dem Spender die obige Leistung genügen würde??
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
Reosir
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Beitrag von Reosir »

iTim hat geschrieben:Also das Pinip ist mir schon klar, das die Spender etwas davon haben wollen. Jedoch bringt es ja recht wenig, Fisch, Gemüse und Obst aus einem nachhaltigen System also Quasi "Mehr als Bio" den Spendern über einen gewissen Zeitraum anzubieten. Also die Spender Solen schon etwas davon haben, aber seht Ihr das dem Spender die obige Leistung genügen würde??
Bei einer begrenzten Summe wie 5000 € würde ich schauen, ob du nicht ein oder zwei andere Leute bei dir in der Umgebung findest, die so was auch aufziehen oder unterstützen wollen. Crowdfunding macht halt auch reichlich Arbeit und hier wäre ja jemand aus der Gegend wohl hilfreich. Ob jetzt wegen Mithilfe oder Belieferung. Nachdem du schon den Hauptteil des Materials beiträgst, könnten die Partner dann das Geld - oder zumindest mehr als du - reinstecken. Denkbar wären auch Unternehmen, die einen Vorschuss auf von dir später zu liefernde Ware zahlen. Dafür natürlich zum Sonderpreis.
Vielleicht könntest hier jemand passenden finden für paar 1000 €: http://founderio.com/
Verkaufst du aktuell schon was?
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iTim
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Beitrag von iTim »

Hi und danke für deine Rückmeldung.
Ich verkaufe der Zeit die Nachzucht der Tilapen.
Möchte aber natürlich Regional mit den Produkten überzeugen.
Gerade da ich an der Ostsee und einer Urlaubsregion wohne denke ich das ich gute
Chancen habe. Unter anderem würde ich die Waren dann auch mit dem Fahrrad ausliefern. Mir geht es auch nicht wirklich um den Gewinn, sondern um die Begeisterung ander von den System, dem autarken und der Finanzierung des Gewächshauses und der Eigenversorgung.
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
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