Fäulnisfähigkeit

Interessante Versuche aus der Biologie, Biochemie und Biotechnologie.

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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Wir drehen uns im Kreis solang wir diesem Versuch kein genaues Ziel geben und immer nur drumherumraten was der andere will.
Wenn ich nachweisen will, ob da übermäßig anaerob ablaufende Prozesse drin ablaufen (können), so macht es doch überhaupt keinen Sinn vorher Sauerstoff einzublasen, der u.U. die anaeroben/allgemein Mikroorganismen abtötet bzw. zu ner überpopulation von aerobprozessen führt, die dann im Zuge eines Populationswachstums der aeroben Mikroorganismen zu einem plötzlichen Umkippen der Probe und einem daraus resultierenden schubartigen Wachstum von anaeroben MOs führt.
Argon durchleiten macht in etwa soviel Sinn wie die Flasche auf die aktuelle Tageszeitung zu legen, damit das Gekreuch im Glas weiß was grad los ist. Allenfalls bewirkt man damit ne Umwälzung, weniger eine effektive Austreibung von Sauerstoff.
Eine Sauerstoffbestimmung voraus würde meiner Meinung Sinn machen. Zumal du so gleich nen indirekten Indikator auf die anwesenden Kulturen hast, da sich die ja schon entsprechend der Lebensbedingungen eingestellt haben.
Fauliges/leicht faulendes Wasser, sollte allg. wenig aerob lebende MOs, und somit im Verhältnis mehr anaerobe enthalten, sofern es sich nicht um ein direkt vom Menschen bearbeitetes System handelt (vgl O2_-Einleitung oben, weitergedacht als Nährstoffeintrag als organisches Material und anschließendes Umkippen aus selbigen gründen).
Kann auch sein dass ich total falsch zusammengefasst habe, möge mich doch ein Biochemiker/Mikrobiologe verbessern. Allerdings denke ich, dass das System nicht so einfach behandelt werden kann wie ne Chemische Reaktion, so nach dem Motto "Viel O2_ rein heißt halt aerob begünstigt" bzw. allgemein etwas sicher definiertes)
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

Don't throw anything away. There is no 'away'.

Abusus non tollit usum.

Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.
Xyrofl
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Beitrag von Xyrofl »

Begrenzt der Sauerstoff oder die Verbindungen im Wasser den aeroben Prozess?
Beide! Wenn du ganz viel Sauerstoff drin hast, dann kann nichts anaerob reagieren. Wenn das Wasser frei von reduzierenden Stoffen ist, was sollte dann da überhaupt reagieren? Mein Tipp: Lass das Wasser so, wie es ist, soweit ich weiß soll man solche Tricksereien vermeiden wann immer es geht, weil man sich nur eine zusätzliche Fehlerquelle ins Boot holt.
Wenn man genauer werden will, dann könnte man die Entfärbung mit einem zeitabhängig aufzeichnenden Photometer untersuchen und das ganze über Vergleichslösungen abschätzen, wird aber auch nicht genau, man kann ja eine Fäulnisfähigkeit auch schwer in Zahlen angeben oder will man dem Wasser einen Wert in mG (Milligammel) zuordnen?

Man kann Methylenblau ja einfach mit Glucose entfärben, einfach ohne Mikroorganismen, weil es einfach ein Redoxindikator ist. Ich vermute (!!), dass man einfach nur bestimmt, wie viel Sauerstoff und wie viel oxidierbare Stoffe (organische vergammelfähige Stoffe) im Wasser sind. Wäre eine größere Menge anderer Reduktionsmittel im Wasser wäre der Versuch auch völlig gestört. Wenn es so simpel ist könnte man auch elektrocheisch messen (wenn man das könnte, ich glaube man hätte die Geräte dafür nicht und durch Improvisation geht der Genauigkeitsvorteil völlig verloren)
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Super, das ist doch mal ne Ansage!
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