Krebserregend

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Chemienator
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Beitrag von Chemienator »

Oh... was schlimmer ist... Krebsgefährdent oder Fortpflanzungsgefährdent......

Wenn man mich fragen würde ob ich lieber Krebs hätte oder Impotent sein würde.....
ich würd sagen Keins von beidem...
wenn das nicht gänge, würde ich sagen, dass ich niemals vor so einer Entscheidung wär.... :thumbsup:

sonst würd ich wohl eher das 2te nehmen (außer die Menschheit ist extrem stark zurückgegangen und man bekommt enorme Gelder für Kinder und die Krebsforschung hat riesenschritte in die Zukunft gemacht xD)
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Spanier
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Beitrag von Spanier »

Also Phenophtalein ist ja ein Carcinogen aber ist es sehr
Krebseregend :oops: und ich hab die Lösung in der Apo bestellt
und jetzt hat sich am rand reines Phenophtalein gesamelt :conf:

EDIT by Cyan: Wenn du nicht langsam anfängst den Editknopf zu benutzen werden Mehrfachposts kommentarlos gelöscht. Dasselbe gilt für Posts, die durch Nichtbenutzung von Google und/oder Hirn entstanden sind.
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Also Phenophtalein ist ja ein Carcinogen aber ist es sehr
Krebseregend Embarassed
...nicht viel mehr als ständige Mehrfachposts :roll: Kuck mal hier: Antwortcenter für Fragen aller art
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
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frankie
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Beitrag von frankie »

Es ist so stark krebserregend, dass es jahrzehntelang als Abführmittel benutzt wurde und niemand Schaden davontrug. Die Wahrscheinleichkeit, dass dir nach dem Genuss dieser Flasche etwas (außer milder Diarrhoe) passieren würde liegt in etwa bei P= lim n-1 mit n→∞.

mfg
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Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

Falls du zur Grenzwertbildung/Potenzrechnung nicht fähig bist : Die Wahrscheinlichkeit liegt dabei wirklich bei Null !
Phenolphtalein ist in der normalerweise verwendeten, 0,1 ß Lösung , nicht gefährlich !
Receptar
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Beitrag von Receptar »

gelöscht.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Hi Receptar, Willkommen im Forum.

Wenn du die entsprechende Literatur direkt verklinken oder genauer angeben könntest wäre das hilfreich :)
IOC

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Xyrofl
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Beitrag von Xyrofl »

Beschäftigungswert sei auf die Lektüre von Warburg, Enderlein, Lebedewa verwiesen.
Das sind garantiert nicht die ersten Namen, die ich nennen würde. Klingt eher nach einer Liste von Leuten, die man ganz weit nach hinten stellen sollte...
Ich würde es als Chemiker erstmal mit Nordling oder Knudson probieren, zumindest wenn wir hier von chemischer Karzinogenese sprechen, außerdem natürlich die IARC-Monographien zu den entsprechenden Chemikalien, bzw. verwandten Chemikalien. Man muss eben wissen, was man will. Wenn es nur darum geht, angeregt spekulieren und steile Thesen zum Besten geben zu können, ist Warburg sicher super. Ansonsten Finger weg. Wenn man jemandem, der mit echten Karzinogenen arbeitet, einredet, er solle sich mit Warburg beschäftigen und sich primär von dessen Erkenntnissen leiten lassen, dann empfinde ich das als direkt boshaft. Spekulieren ist fast immer gut, aber besser nicht als Laie/Anfänger und beim Thema Arbeitsschutz. Das muss dann doch etwas warten, bis das Interesse am Thema sich gefestigt hat, Warburg ist extrem schwere Kost und erstmal noch nicht praxisrelevant.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Receptar hat geschrieben:Fakt ist, dass die Wahrscheinlichkeit an "Krebs" zu sterben, in den letzten Jahrzehnten altbekannte Todesursachen abzulösen scheint und sich unaufhaltsam den Weg auf Platz 1 bahnt.
1. Es ist nicht so, daß Krebs heute häufiger ist als früher!
2. Es gibt keine Krankheit "Krebs"! (Es gibt hunderte biologisch völlig verschiedener Tumorerkrankungen, die lediglich ein klonales Wachstum gemeinsam haben, aber völlig verschiedene Entstehungsbedingungen und verschiedene Verläufe.)
3. Die Häufigkeit bestimmter Krebserkrankungen ist in den letzten Jahrzehnten dank besserer Lebensbedingungen rückläufig (z.B. Magen-CA)!
Bei anderen kennt man die Entstehungsbedingungen recht genau und kann sie auf den Lebensstil zurückführen (Lungen- und Blasenkrebs --> Rauchen; schwarzer Hautkrebs --> Sonnenexposition, fleischreiche Ernährung --> Darmkrebs)
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Beitrag von Xyrofl »

1. Es ist nicht so, daß Krebs heute häufiger ist als früher!
Zumindest wenn man vom altersbereinigten Risiko spricht. Dadurch, dass andere Todesursachen wegfallen, ist das Krebsrisiko pro Kopf nun natürlich höher, aber das ist so komisch es klingen mag eine gute Nachricht (jeder, der das anders sieht, kann ja so riskant leben, dass er an einem Unfall stirbt, bevor er Krebs bekommen kann, so wie in der guten alten Zeit).
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Receptar hat geschrieben:Beschäftigungswert sei auf die Lektüre von Warburg, Enderlein, Lebedewa verwiesen.
Also, ich hab ja schon viele krause Theorien zur Kanzerogenese mitbekommen. Otto Warburg war mir ein Begriff, die anderen kannte ich noch nicht.

Otto Warburg: Biochemiker, der aufgrund seiner eigenen Forschungen an der Glykolyse glaubte, damit einen Schlüssel zur Entstehung von Tumoren gefunden haben. Menschlich verständlich, aber wissenschaftlich unhaltbar. Ausserdem: dass eine Theorie vor 80 Jahren aufgestellt wurde und bis heute nicht zu einer brauchbaren Therapie geführt hat, zeigt schon ihren Stellenwert.

Günter Enderlein: Ideen die offensichtlich aus der Zeit vor der Entdeckung der DNA und der Gene stammen. Glaubte, daß Eiweiße der Träger des Lebendingen sind (wie die meisten Forscher vor den Experimenten von Avery 1943). Meinte auch, eine Bakterien-Art könne sich in eine andere umwandeln. Eindeutig widerlegt.

Tamara Lebedewa: meint Krebs und MS auf eine Infektion mit Trichomoaden zurückführen zu können. So abstrus, daß man dazu eigentlich nichts sagen muss.

Generell ist jede Theorie, die vorgibt "die Ursache von Krebs" gefunden zu haben, Blödsinn, weil - ich wiederhole mich - die verschiedenen Krebserkrankungen kaum Gemeinsamkeiten haben.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Xyrofl hat geschrieben:Zumindest wenn man vom altersbereinigten Risiko spricht. Dadurch, dass andere Todesursachen wegfallen, ist das Krebsrisiko pro Kopf nun natürlich höher ...
Nicht nur das. Krebserkrankungen werden heute einfach auch viel öfter diagnostiziert. Früher starben die Leute dann bei okkult metastasierten Tumoren an "Altersschwäche" "Auszehrung" oder bei Leukämien an den Komplikationen ("Lungenentzündung", "Blutarmut").
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Beitrag von Xyrofl »

Generell ist jede Theorie, die vorgibt "die Ursache von Krebs" gefunden zu haben, Blödsinn, weil - ich wiederhole mich - die verschiedenen Krebserkrankungen kaum Gemeinsamkeiten haben.
Stimmt das auch für die Mutationshypothese (vorrausgesetzt man fasst Mutationen weit genug)? Gibt es Krebszellen, die keine Mutationen von Onkogenen, keinen Funktionsverlust von Tumorsuppressorgenen und auch keine Restrukturierung ihrer Chromosomen erlebt haben?
Soweit ich das verstanden habe, sieht das Genom von Krebszellen meistens so entstellt aus, dass man sich eher fragen muss, ob sie überhaupt noch menschliche Zellen sind. Kann es (von mir aus auch in ganz seltenen Fällen) Krebs geben, dessen Zellen ein praktisch intaktes (abgesehen von irrelevanten, stillen Mutationen) menschliches Genom haben? Das sollte mich extrem wundern, aber man lernt nie aus.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Das wäre mir auch neu. Die Frage ist, wie weit man die Suche nach der Ursache treibt.

Genommutationen fallen eigentlich unter den Begriff Pathogenese, also welche pathologischen Prozesse laufen bei der Entstehung einer Krankheit ab. Ist die Mutation da, kann man die Krankheitsentwicklung daraus biochemisch erklären. Dagegen versteht man unter Ätiologie ("Ursache") das auslösende Agens, das die Mutation bewirkt. Und da gibt es sehr divergierende Faktoren und Krebserkrankungen sind immer multifaktoriell. Ausserdem spielt bei der Pathogenese von Tumoren auch das Immunsystem eine Rolle - auch ohne Mutationen kann es durch ätiologische Einflüsse in seiner Funktion gestört sein.
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Beitrag von Receptar »

Es ist immer sehr schön zu lesen, wie viele kluge Leute, Experten, auf ihr Wissen behart haben. Ihr Wissen zu damaligen Zeit!
Und wie schnell ändert sich das...?!?!?!?
Ich erinnere mich noch zu gut an zu Hausen, der für seine Krebstheorie, dass Viren die Ursache darstellen, regelrecht ausgelacht wurde....Jahre später hat er dafür den Nobelpreis bekommen...
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