Silber aus sw Negativen

Lebensmittelchemie, Pharma, Forensik, Theoretische Chemie, usw.

Moderator: Moderatoren

Glaskocher
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2522
Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
Wohnort: Leverkusen

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von Glaskocher »

Eine Silbernitratlösung mit Zinkgranalie zementiert ergibt zumindest "Silbermoos" als "Gewächs".
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Man erkennt es nicht gut auf meinen Fotos, aber auch die massigen Abscheidungen auf dem Kupferblech haben durchaus eine gewisse Struktur, die man als leicht buschig oder moosartig beschreiben könnte. Das ist keineswegs nur ein kompakter Pulverhaufen. Es erinnert eher ein bisschen an Eisenfeilspäne an einem Magneten.
Und bei Zink in Silbersalzlösung können die Strukturen sogar sehr filigran sein, wie man in dem verlinkten Video sehen kann. Alles nur eine Frage entsprechender Bildvergrösserung/-auflösung...

Bei dem Blech in bzw. oberhalb der Komplexlösung zeigt sich hingegen eher sowas wie eine hauchdünne ebene Beschichtung, jedoch keinerlei Dentritenwachstum...
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
mgritsch
Illumina-Admin
Beiträge: 4349
Registriert: Montag 8. Mai 2017, 10:26
Wohnort: in den Misanthropen

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von mgritsch »

Dass sich durch die Komplexbildung das elektrochemische Potenzial kräftig verschiebt (vor allem bei sehr stabilen Komplexen) ist soweit so logisch. Drum - Kupfer mal abgehakt und beiseite, ob das oberhalb der Wasserlinie überhaupt Ag ist bezweifle ich (denke eher an CuS oder Ag2S nach Luftoxidation von Thiosulfat) oder allenfalls Ag infolge Foto-Reaktion.

Also raus mit dem zweckfreien Cu aus dem Reagenzglas und stattdessen eine Zn-Granalie rein! Das klingt reizvoller, Komplexe werden bei der elektrolytischen Oberflächenveredelung auch gerne mal eingesetzt um bessere Ergebnisse zu erhalten…
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Das Weiterexperimentieren würde ich an dieser Stelle immi07 überlassen. Für mich ist jetzt alles bestätigt, was ich vermutet hatte (Thiosulfat als Komplexbildner für alle Silbersalze außer Silbersulfid, Ag-Zementation mit Cu nur aus einfachen Salzen möglich, Bodensatz ist Kupfer-I-thiosulfat).
immi07 hat ja noch jede Menge Röntgenbilder übrig und bestimmt auch irgendwo noch ein Stück Zink aus einem alten Eimer, Schubkarre, Regenrinne oder Wuchtbleiersatz... :wink: (Übrigens: das alte Wuchtblei ist wirklich aus Blei und wie Kupfer zu edel für den Versuch!)
Außerdem würde ich die Lösung an immis Stelle neu ansetzen, denn die bisherige Lösung enthält inzwischen zu viel Kupfer, welches sich sonst blumenkohlartig (vgl. das verlinkte Video) gemeinsam mit bzw. vor dem Silber abschneidet und so eine schöne Dentritenbildung verhindert.
Auch würde ich für noch bessere Ergebnisse den Weg über Zementation und Wiederauflösung zu einem einfachen Salz gehen. Aber das muss immi07 entscheiden, sobald das Frl. Dr. med. in spe Johanna die Bilder nach eingehender Befunderstellung freigegeben hat... :wink:
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Hallo immi07 und mgritsch,

so ganz hat mich das Thema nicht losgelassen, so dass ich nun doch noch die weiteren Möglichkeiten durchbuchstabiert habe, um aus dem Thiosulfatoargentat an elementares Silber zu kommen. Denn irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass es sich auch weiterhin dagegen sperren würde, das Edelmetall wieder herauszurücken - und damit sollte ich richtig liegen.

Das Natriumdisulfit der Fixiermischung wird in wässriger Lösung zu Natriumhydrogensulfit, welches sauer dissoziiert und die Metalle angreift. Im Fall von unedlem Zink bildet sich sogar etwas naszierender Wasserstoff, welches das Sulfit-Ion zur Schwefelwasserstoff reduziert - das war ganz deutlich zu riechen, insbesondere beim anschließenden Ausgießen. Schwefelwasserstoff reagiert mit den Silberionen und auch mit sich bildendem metallischen Silber sofort zu schwarzem und unlöslichen Silbersulfid.

Ein Stahldraht bildete in der sauren Lösung vor allem Eisensalze, die mit dem vorhandenen Hexacyanoferrat zu Berliner Blau reagieren. Die Lösung verfärbte sich langsam von gelb über grün nach blau. Ein bisschen Silbersulfid entstand auch hier (aber nicht ganz so viel wie in dem Glas mit dem Zink), außerdem ein weißes unlösliches Salz (Eisenthiosulfat?).

Auch nach dem Abgießen war an den Metallen fast nichts außer schwarzbraunes Silbersulfid zu erkennen - kein bisschen metallisches Silber, geschweige denn ein Bäumchen...

Links Zink, rechts Eisen
Links Zink, rechts Eisen

Alles, nur kein Silber
Alles, nur kein Silber


Dann die Elektrolyse: auch hier entstand jede Menge Silbersulfid von der Kathode her, da sich dort elektrolytisch ja viel Wasserstoff bildet, welches auch hier das Sulfit zu Schwefelwasserstoff reduziert (diesmal roch es direkt und überdeutlich danach, so dass ich sogar das Fenster öffnen musste), welches mit elementarem und ionischem Silber reagiert.
Beim Abstreifen der Anode war neben dem Sulfid noch etwas Berliner Blau zu erkennen, welches sich vermutlich aus elektrolytisch aufgespaltenem und unverändertem Hexacyanoferrat gebildet haben dürfte.


Aufbau Elektrolyse
Aufbau Elektrolyse


Eine Menge Silbersulfid
Eine Menge Silbersulfid

Spuren von Berliner Blau
Spuren von Berliner Blau

Fazit: so ist dem nicht beizukommen. Man könnte den Schwarzen Peter auf das Disulfid schieben und es einfach weglassen. Ich traue dem Thiosulfat für sich genommen aber Ähnliches zu, schließlich ist es ja nichts Anderes als ein Sulfit mit zusätzlichem Schwefelatom (daraus kann man es sogar synthetisieren). Faktisch wird immer genug Schwefel zugegen sein, um die Bildung schöner metallisch glänzender Silber-Dentriten zu stören.
Wenn man das Silber zur Entsorgung aus Umweltgründen sicher als Sulfid fällen möchte, ist die Methode mit der Stahlwolle vll. noch geeignet. Aber fürs Silberbäumchen defintiv nicht. Man könnte zwar das Silbersulfid wie bereits erwähnt anschließend noch in Cyanid oder konz. Salpetersäure lösen, aber diese Chemikalien werden dem Hobbychemiker ja eher nicht zur Verfügung stehen. Und im Falle von Cyanid hat man dann auch gleich wieder den nächsten Komplex vor der Nase...

Ganz ehrlich? Mein persönlicher Rat, wenn immi07 nochmal einen neuen Anlauf nehmen möchte: lasst die Röntgenbilder fürs anatomische Eigenstudium in einem Stück und besorgt Euch für die Bäumchen lieber etwas handelsübliches Silbernitrat. Dieses Angebot hier finde ich preislich noch sehr fair: https://www.hood.de/i/agno3-silbernitra ... paign=shop (allzu groß ist die Anbieterauswahl ja leider eh nicht und Ätzstäbchen abzuschaben, dürfte sowohl zu mühsam als auch zu teuer sein... :wink: ).

Aus Komplexen zu zementieren klappt oft nicht. Maskiert mal eine Kupfersulfatlösung mit EDTA oder alkalischem Tartrat und stellt dann einen Eisennagel hinein - es wird sich kein Kupfer abscheiden. Vieles hängt natürlich von der Potenzialdifferenz zwischen dem Metall als Zentralatom und dem Reduktormetall ab. So ganz ohne Probleme klappt die Zementation vor allem aber nur in Konkurrenz zu eher instabil komplexbildenden Liganden wie z. B. -aqua oder -chloro.

P.S.: Somit dürfte auch der graue Glanz auf dem Kupferblech aus der vorangegangen Probe tatsächlich eher von Kupfersulfid als von Silber herrühren. mgritsch lag mal wieder sehr richtig mit seiner Vermutung, was hier die ablaufenden Prozesse angeht. Leider ergibt sich aber auch mit Fe/Zn oder elektrolytisch keine Verbesserung, was die erfolgreiche Abscheidung von Silber aus dem Thiosulfatoargentat betrifft.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
eule
Illumina-Mitglied
Beiträge: 822
Registriert: Mittwoch 8. Januar 2014, 00:37
Wohnort: europa
Kontaktdaten:

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von eule »

Als, ich finde das ja ganz interessant, was ihr da alles mit dem Ag anstellt. Ich würde frühestmöglich versuchen, es mit Chlorid zu fällen, gründlich waschen, dann mit verdünntem Ammoniak aufnehmen und dann der Elektrolyse unterwerfen. Klappt das anhand eines Pröbchens nicht, so würde ich das gefällte mal in der Wasserstofflamme oder im Wasserstoffstrome zu reducieren suchen.
Also das natürlich nur, wenn es nicht primär um das Spielen mit Silbersalzen ginge, sondern darum, effektiv da das Silber zurückzugewinnen.
Da fällt mir ein, wie war das noch mit der Löthrohrprobe? Da bekam man doch auch bei Silbersalzen ein kleines Kügelchen feinsten Metalles heraus, was für mich eine letztlich eher einfache Rückgewinnbarkeit mittels Reduktion andeutet. D.h. Reduktion klappt bereits mittels Kohlenstoff bzw. Kohlenmonoxyd und wird sich daher auch dem Wasserstoff nicht zu sehr verwehren :)
Unendliche Vielfalt in unendlicher Kombination.

Agressiv und feindselig, boshaft, manipulierend und hinterhältig, hämisch, überkritisch, herrschsüchtig und sinnlos brutal, das sind die Primärtugenden, die zusammengenommen Menschen vor allen anderen Spezies auszeichnen.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Ob sich das Silberhexacyanoferrat in Ammoniak löst, hat hier noch niemand ausprobiert. Als Silberchlorid aus dem Hexacyanoferrat fällen geht nur bedingt, da beides unlöslich ist - da müsste man sich erstmal die Löslichkeitsprodukte anschauen. Aus Diamminsilber oder Thiosulfatoargentat Silberchlorid zu fällen, funktioniert jedenfalls nicht, da darin löslich.
Und ob ich Diamminsilber und evtl. Spaltprodukte einem Stromfluss aussetzen würde, darüber müsste ich erst nochmal nachdenken...
Während einer Zementation (sofern sie damit denn überhaupt funktioniert) länger stehen zu lassen, wäre jedenfalls keine gute Idee.
Reduktion von Silberchlorid zu Silber mit naszierendem Wasserstoff aus Salzsäure und Zinkgranalien funktioniert grundsätzlich gut.
Wie mgritsch aber schon betonte, ging es hier aber nicht darum, eine schwarze undefinierte Masse oder einen Regulus zu erzeugen, sondern ein schönes Silberbäumchen. Dafür ist die Reduktionsmethode am Silberchlorid ebenso wie die Lötrohrmethode nicht geeignet.
Man müsste das gewonnene Silber erst wieder zu einem einfachen löslichen Salz umsetzen - womit wir wieder beim Silbernitrat und den Einschränkungen eines Hobbychemikers wären.
Da stellt sich halt die Frage, ob ein Kauf von Silbernitrat nicht doch die beste Vorgehensweise wäre.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
mgritsch
Illumina-Admin
Beiträge: 4349
Registriert: Montag 8. Mai 2017, 10:26
Wohnort: in den Misanthropen

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von mgritsch »

aliquis hat geschrieben: Sonntag 28. November 2021, 22:10 Das Natriumdisulfit der Fixiermischung wird in wässriger Lösung zu Natriumhydrogensulfit, welches sauer dissoziiert und die Metalle angreift.
mir war nicht klar dass das Disulfit im Spiel ist? In welchem Fixierbad und mit welchem Zweck? Mir ist nur Thiosulfat bekannt, aus gründen der guten Komplexierung (AgBr aus der Gelatine lösen).

Ich traue dem Thiosulfat für sich genommen aber Ähnliches zu, schließlich ist es ja nichts Anderes als ein Sulfit mit zusätzlichem Schwefelatom (daraus kann man es sogar synthetisieren). Faktisch wird immer genug Schwefel zugegen sein, um die Bildung schöner metallisch glänzender Silber-Dentriten zu stören.
Der Argumentation kann ich mich nicht anschließen. "Schließlich ist Sulfat nichts anderes als Sulfit mit einem zusätzlichen O... schließlich ist Phosphat nur ein S durch ein P ausgetauscht.." oder wie?
Sulfit hat nicht die komplexierenden Eigenschaften, und wie du festgestellt hast ist es als Disulfit auch eine schwach saure Lösung. Thiosulfat ist neutral - kein H2 - keine Reduktion zum Sulfid. Äpfel und Birnen.

Fakt ist dass sowohl Elektrolyse als auch Zementation mit Stahlwolle seit Ewigkeiten gängige Praxis in der Aufbereitung von Fixierbädern ist, das wurde nicht mal eben schnell nur hier erfunden.
Aus Komplexen zu zementieren klappt oft nicht. Maskiert mal eine Kupfersulfatlösung mit etwas Weinsäure oder EDTA und stellt dann einen Eisennagel hinein - es wird sich kein Kupfer abscheiden.

Widerspruch - wenn du nach Rezepten zur Versilberung (Tollens) und Verkupferung (Fehling) von Oberflächen suchst, wirst du oft Komplexe finden... auch in der Galvanotechnik sind meist komplexbildende Zusätze im Bad.

Es muss halt schon die richtige Kombination aus passendem Komplex und passendem Reduktionsmittel sein, daraus dass es am 08/15 Weg nicht geht zu schließen dass es nicht geht schießt übers Ziel.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

mgritsch hat geschrieben: Montag 29. November 2021, 17:17 mir war nicht klar dass das Disulfit im Spiel ist? In welchem Fixierbad und mit welchem Zweck?
immi07 hat geschrieben: Mittwoch 17. November 2021, 16:14 Fixierbad Kodak F-24
Wasser (50°) 500 ml
Natriumthiosulfat krist. 240 g
Natriumdisulfit 25 g
Wasser auf 1 l
Ich habe nur den Ansatz von immi07 zugrundegelegt, um zu schauen, ob es SO funktionieren kann (was es nicht tut).
Warum Disulfit, da musst Du immi07 fragen - oder Kodak... :wink:
Ich denke mal, Hydrogensulfit unterstützt die Reduktion von drei- zu zweiwertigem Eisen.

Der Argumentation kann ich mich nicht anschließen. "Schließlich ist Sulfat nichts anderes als Sulfit mit einem zusätzlichen O... schließlich ist Phosphat nur ein S durch ein P ausgetauscht.." oder wie?
Sulfit hat nicht die komplexierenden Eigenschaften, und wie du festgestellt hast ist es als Disulfit auch eine schwach saure Lösung. Thiosulfat ist neutral - kein H2 - keine Reduktion zum Sulfid. Äpfel und Birnen.
Thiosulfat steht dem Sulfit näher als dem Sulfat, und Sulfat ist dem Phosphat näher als dem Sulfit - was die Reaktionsfähigkeit und die Eigenschaften als Reduktionsmittel angeht. Auch ist Thiosulfat ein potentieller Lieferant von Schwefel zur Sulfid-Bildung wie Du selber angemerkt hattest:
mgritsch hat geschrieben: Freitag 26. November 2021, 07:34 ob das oberhalb der Wasserlinie überhaupt Ag ist bezweifle ich (denke eher an CuS oder Ag2S nach Luftoxidation von Thiosulfat)

Fakt ist dass sowohl Elektrolyse als auch Zementation mit Stahlwolle seit Ewigkeiten gängige Praxis in der Aufbereitung von Fixierbädern ist, das wurde nicht mal eben schnell nur hier erfunden.
Mit dem o. g. Fixierbad hat es jedenfalls nicht geklappt, schaue mir hier aber gern den Ansatz von jemandem an, mit und bei dem das funktioniert hat. 8)

wenn du nach Rezepten zur Versilberung (Tollens) und Verkupferung (Fehling) von Oberflächen suchst, wirst du oft Komplexe finden... auch in der Galvanotechnik sind meist komplexbildende Zusätze im Bad.
Hm, reduktive Abscheidung auf Oberflächen ja (zumindest Silber mit Tollens, Kupfer in Anwesenheit von Tartrat wäre mir neu, das kenne ich nur unter Anwendung von Hydrazin), elektrochemische Zementation im eigentlichen Sinne (unedleres Metall geht in Lösung, edleres scheidet sich im Gegenzug darauf ab) würde mich wundern - auch das würde ich dann gern sehen wollen...
Wie gesagt: es geht ja - wenn die Potentialdifferenz hoch genug und der Komplexligand schwach ist. Auch das habe ich gestern mal ausprobiert: aus einer Tetraamminkupfersulfatlösung scheidet sich etwas Kupfer auf Stahldraht ab - kein Vergleich aber zu den Mengen in einer Kupfersulfatlösung (Aqua-Komplex). Elektrolytisch unterstützt ist das nochmals eine andere Nummer: das Kupfer auf dem Stahldraht kann man leicht wieder abwischen, wenn dieser nur kurz im Kupfersulfatbad gestanden hat. Verbindet man den Stahldraht aber als Kathode im Rahmen einer Elektrolyse und verwendet man als Anode einen Kupferdraht, so haftet die Kupfer-Beschichtung schon nach kurzer Einwirkungdauer fest an (Elektro-Galvanisierung).

daraus dass es am 08/15 Weg nicht geht zu schließen dass es nicht geht schießt übers Ziel.
Habe ich nicht. Ich habe nur am Versuch gezeigt, dass es auf DIESEM bisherigen Weg (also mit diesem Fixierbad) nicht geht, und des Weiteren geäußert, dass Komplexe die Zementation erschweren oder gar unterbinden können. Ich habe nicht behauptet, dass es nie und nimmer bei keinem Metall, keinem Komplex und keiner Methode geht.
Selbst im vorliegenden Fall scheint das Hauptproblem gar nicht mal beim Komplex selbst, als vielmehr bei der hinderlichen Sulfid-Bildung zu liegen.
Die richtige Methode zu finden und hier zu demonstrieren, überlasse ich jetzt wieder anderen. Ich glaube, ich habe hier experimentell schon genug beigetragen... :wink:
Mit beliebig hohem Aufwand funktioniert nahezu alles, was die Naturgesetze hergeben. Ich habe lediglich zu überlegen gegeben, ob ab einem gewissen Punkt nicht vll. doch Beschaffung und Nutzung eines einfachen Silbersalzes die bessere Lösung wäre, wenn das "Bäumchen" nach wie vor das eigentliche Ziel ist. Die Entscheidung hierüber trifft aber jeweils der Experimentator... :mrgreen:
In diesem Sinne schließe ich mich der thematischen Pause von immi07 nun an.

P.S.: Mit der (nichtelektrolytischen) Silberbeschichtung von Kupfer habe ich vor einiger Zeit mal eine Versuchsreihe (ähnlich https://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/12_00.htm ) durchgeführt. Das beste Ergebnis, was eine gleichmäßige und beständige Anhaftung anging, habe ich dabei tatsächlich durch Komplexierung mit Citrat erzielt, denn "Bäumchen"-Bildung wird dabei erfolgreich unterdrückt.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
immi07
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1294
Registriert: Samstag 12. Dezember 2020, 21:23
Wohnort: Oderbruch - das schönste Nichts

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von immi07 »

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, geht es beim Natriumdisulfit Einsatz um die Verringerung der Sauerstoffempfindlichkeit des Thiosulfat-Ion. :oops:

Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Wie wär's denn stattdessen mit einem Kupferbäumchen:
www.youtube.com/watch?v=I6wGskDJ2Fs
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
immi07
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1294
Registriert: Samstag 12. Dezember 2020, 21:23
Wohnort: Oderbruch - das schönste Nichts

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von immi07 »

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

Dann kann ich alternativ wie gesagt noch das elektrolytische Zinndentritenwachstum empfehlen.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2772
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von aliquis »

"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Benutzeravatar
immi07
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1294
Registriert: Samstag 12. Dezember 2020, 21:23
Wohnort: Oderbruch - das schönste Nichts

Re: Silber aus sw Negativen

Beitrag von immi07 »

Hallo aliquis,

Zinnbaum würden wir dann aber gerne im Gel machen für die Stabilität.

Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Antworten