Mein techn. reines NaOH ist geprillt - macht Sinn wegen der Hygroskopizität. Harnstoff auch, warum auch immer...
Fürs Einwiegen der NaOH-Prills sollte man keine Spatel oder Wägeschälchen aus Kunststoff nutzen, sonst ärgert einen die Elektrostatik...
Früher, als sich der Apotheker noch getraut hat, seinen Kunden Alkalihydroxide ohne Verhörfragen zu verkaufen, gab's dort NaOH und KOH noch als kleine runde Pastillen (bitte nicht lutschen...

), die waren auch sehr praktisch und von reinster Qualität.
Apropos Apotheker: den würde ich bzgl. des Prillens vll. mal fragen, schließlich macht der mit Zucker-Kügelchen viel Geld...
Kupfer- und Eisenvitriol sind jedoch nicht hygroskopisch, aber kristallwasserhaltig, prillen oder scharf trocknen kommt also nicht in Frage.
Mich hat die Struktur eines Salzes noch nie gestört, solange es nicht zerfliesst oder verwittert, sondern die Stöchiometrie beibehält.
Bei Eisenvitriol nervt die schnelle Oxidation... gefördert durch anhaftende Spuren von Feuchtigkeit und schwefelsaurer Mutterlauge. Da meine ich mich zu erinnern, dass es in den 80ern mal bessere Qualitäten gab, die trockener, optisch ansprechender, "rieselfähiger" und weniger von Luftoxidation betroffen waren.
Umkristallisation mache ich nur zur Aufreinigung, nie zur Veränderung der Kristallgrösse...
Eingedampfte Lösungen bereiten oft mehr Probleme: das Stoßen auf den letzten Millilitern, steinharte Salzkrusten, die man kaum ohne Glasbruch und größere Verluste aus dem Becherglas und anschließend von Hand gemörsert bekommt...