Eigenschaften von Kupferchlorat:
- In verschiedenen Quellen mal als hellblaue und mal als grüne Kristalle beschrieben
- Extrem gut wasserlöslich (1644 g/l bei 20 °C)
- Hygroskopisch bis zum Zerfließen
- Entwässerung führt zur Zersetzung und ist daher nur als Tetra- oder Hexahydrat beobachtet worden
- Löslich in Ethanol (und auch in Aceton?), genauere Daten habe ich nicht gefunden
- Brandfördernd und recht instabil
- Zersetzt sich oberhalb von 65 °C zu basischen Kupfersalzen, Chloroxiden, Chlor und Sauerstoff
- Zersetzt sich in Gegenwart von Papier / Textilien (im Englischen "tissue") schon bei 35 °C
- In Schmelze heftige Zersetzung oberhalb von 100 °C, "wie kleine Detonationen"
Die übliche Vorgehensweise ist die Synthese aus Bariumchlorat und Kupfersulfat. Werden equimolare Mengen von beiden Stoffen in Lösung vermischt, fällt Bariumsulfat aus, welches abfiltriert wird.
CuSO4 + Ba(ClO3)2 → Cu(ClO3)2 + BaSO4
Die Restlösung wird dann unter Vakuum eingeengt, bis Kristalle entstehen.
Dieses Vorgehen ist für mich aber nicht praktikabel, da ich kein Bariumchlorat habe und auch keinen Vakuumaufbau. Eine wässrige Kupferchloratlösung könnte ich nur schwer einengen, da sich Kupferchlorat zersetzen würde.
Meine Idee wäre also folgendes Vorgehen:
1. Möglichst konzentrierte Natriumchlorat- und Kupfersulfat-Lösungen im Stoffmengenverhältnis 2:1 vermischen.
2. Bei tiefer Temperatur das Natriumsulfat kristallisieren lassen und abdekantieren.
3. Zugabe von Aceton, das Kupferchlorat sollte als einziges in diesem löslich sein und Natriumsulfat, Natriumchlorat und Kupfersulfat (letztere beiden in kleiner Menge) ausfallen.
4. Trockunung des Acetons mit wasserfreiem Natriumsulfat. Dieses schwache Trocknungsmittel sollte es nicht schaffen, das Kupferchlorat zu entwässern. Abdekantieren.
5. Vorsichtige Destillation des Acetons mit Wasserbad bei etwa 50 °C, Aceton siedet bei 56 °C.
Ich hoffe, dass dann im Kolben nur noch Kupferchlorat übrig bleiben wird.
Erstmal: Würde dieses Vorgehen wenigstens in der Theorie funktionieren, auf welche Dinge müssen in der Praxis geachtet werden? Alternative Vorschläge? Ich habe nur Natriumchlorat verfügbar.
Quellen:
Meusser, A. (1902). Metallchlorate. Studien über die Löslichkeit der Salze. X. Berichte Der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 35(2), 1414–1424. doi:10.1002/cber.19020350240
Waechter, M. A. (1844). On the preparation and properties of certain chlorates. The London, Edinburgh, and Dublin Philosophical Magazine and Journal of Science, 25(165), 235–237. doi:10.1080/14786444408644978
Encyclopedic Dictionary of Pyrotechnics: (and Related Subjects) Seite 858 https://books.google.com.au/books?id=AK ... &q&f=false
Journal - Chemical Society, London, Band 30 Seite 311 https://books.google.com.au/books?id=PZ ... &q&f=false
Solubilities of inorganic and organic compounds http://scans.library.utoronto.ca/pdf/1/ ... oft_bw.pdf Seite 264
Hazardous Chemicals Desk Reference Seite 384 https://books.google.com.au/books?id=q- ... &q&f=false
Copper and Silver Halates https://srdata.nist.gov/solubility/IUPA ... SDS-44.pdf Seite 22
http://chemister.ru/Database/properties ... =1&id=7986
https://en.wikipedia.org/wiki/Copper(II)_chlorate