Herstellung von NaBr durch Einleiten von HBr in NaOH?

Anorganische Chemie.

Moderator: Moderatoren

Antworten
Caesiumhydroxid
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1546
Registriert: Freitag 5. Juni 2009, 19:05

Herstellung von NaBr durch Einleiten von HBr in NaOH?

Beitrag von Caesiumhydroxid »

Guten Morgen,

ich hätte folgende Frage:

Würde es funktionieren, wenn ich in eine Natriumhydroxidlösung Bromwasserstoff einleite um daraus dann Natriumbromid zu gewinnen?

NaOH + HBr = NaBr + H2O

Das würde auch mit anderen Basen funktionieren, oder?

BaOH + HBr = BaBr + H2O


Danke.

Mit der Suche hab ich leider nichts gefunden.

Grüße CsOH :)
Xato
Illumina-Admin
Beiträge: 1350
Registriert: Sonntag 7. Mai 2006, 18:41

Beitrag von Xato »

Ersetze doch mal Br durch Cl in deinem ersten Beispiel und du hast die wohl bekannteste Neutralisations-Reaktion überhaupt... Klar funktioniert das.
Nummer 2 wird auch funktionieren, allerdings musst du bedenken dass Ba(OH)2 recht schlecht löslich ist.
Bariumchlorid
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1570
Registriert: Samstag 6. Juni 2009, 21:37

Beitrag von Bariumchlorid »

Und guck,das das Nach der Neutralisation im sauren Bereich ist...(so pH 5-6) Dann gehste sicher,dass du kein Hydroxid mehr drinshast .
Benutzeravatar
Archaeopteryx
Illumina-Mitglied
Beiträge: 99
Registriert: Freitag 29. Mai 2009, 11:12
Wohnort: im bayerischen Busch

Re: Herstellung von NaBr durch Einleiten von HBr in NaOH?

Beitrag von Archaeopteryx »

Caesiumhydroxid hat geschrieben:BaOH + HBr = BaBr + H2O
Barium ist zweiwertig, von daher ist das Hydroxid Ba(OH)2. Du brauchst dann natürlich auch 2 HBr und kriegst am Ende BaBr2 raus.

Nur warum um alles in der Welt willst du HBr neutralisieren? NaBr oder ähnliches ist ziemlich billig, das kriegst du überall her. Bromwasserstoffsäure zu kriegen ist hingegen nicht so leicht, und die Selbstherstellung ist auch nicht so einfach, weil die konz. Schwefelsäure, die du dafür brauchst, das Produkt leicht zu Br2 weiteroxidiert.
Caesiumhydroxid
Illumina-Mitglied
Beiträge: 1546
Registriert: Freitag 5. Juni 2009, 19:05

Beitrag von Caesiumhydroxid »

Wollte ich eigentlich nur wissen, ob das funktioniert, also rein theoretisch.

Danke :)
Benutzeravatar
dg7acg
Illumina-Moderator
Beiträge: 2665
Registriert: Sonntag 15. Oktober 2006, 21:17
Wohnort: Am Popo des Planeten

Re: Herstellung von NaBr durch Einleiten von HBr in NaOH?

Beitrag von dg7acg »

Archaeopteryx hat geschrieben:...weil die konz. Schwefelsäure, die du dafür brauchst, das Produkt leicht zu Br2 weiteroxidiert.
Deswegen benutz man ja auch Phosphorsäure dazu ;-)
...auf der Steuerflucht erschossen! :twisted:
Benutzeravatar
Archaeopteryx
Illumina-Mitglied
Beiträge: 99
Registriert: Freitag 29. Mai 2009, 11:12
Wohnort: im bayerischen Busch

Beitrag von Archaeopteryx »

Und das geht? Wusste ich noch garnicht ;) Ist jedenfalls sicher effizienter als extra irgendwelche Aromaten zu bromieren nur um an den Bromwasserstoff zu gelangen :D
Benutzeravatar
dg7acg
Illumina-Moderator
Beiträge: 2665
Registriert: Sonntag 15. Oktober 2006, 21:17
Wohnort: Am Popo des Planeten

Beitrag von dg7acg »

ja, ist gängige Lab-Praxis... H2SO4 geht nur bis HCl ohne zum Element zu oxidieren. Phosphorsäure ist weniger flüchtig und nicht oxidierend, daher setzt sie aus Bromid/Iodid HBr/HI frei...
...auf der Steuerflucht erschossen! :twisted:
Benutzeravatar
Archaeopteryx
Illumina-Mitglied
Beiträge: 99
Registriert: Freitag 29. Mai 2009, 11:12
Wohnort: im bayerischen Busch

Beitrag von Archaeopteryx »

Naja, dass Phosphorsäure nicht oxidierend ist, ist klar. Ich hätte jetzt nur nicht geglaubt, dass die als relativ schwache Säure in der Lage ist, HBr und HI aus ihren Salzen zu verdrängen. Aber andererseits - HBr ist wesentlich flüchtiger als H3PO4, von daher...
Benutzeravatar
dg7acg
Illumina-Moderator
Beiträge: 2665
Registriert: Sonntag 15. Oktober 2006, 21:17
Wohnort: Am Popo des Planeten

Beitrag von dg7acg »

genau. hier gilt nicht "stärkere" verdrängt "schwächere", sondern eben "weniger flüchtig" vertreibt "flüchtig"...
ist doch bei Schwefelsäure und Salzsäure nicht anderst, HCl ist die stärkere, aber flüchtigere Säure.


...alle flüchtig heute, war wohl wieder "Tag der offenen Tür" im Knast :mrgreen:
...auf der Steuerflucht erschossen! :twisted:
Benutzeravatar
chemische-experimente
Illumina-Mitglied
Beiträge: 35
Registriert: Freitag 2. November 2007, 09:16
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von chemische-experimente »

Xato hat geschrieben:Allerdings musst du bedenken dass Ba(OH)2 recht schlecht löslich ist.
Da irrst du dich aber etwas. Mit zunehmender Basizität sind auch die Erdalkalimetallbasen gut in Wasser löslich. So hat Ba(OH)2 eine Löslichkeit von 34g/l, bei höheren Temperaturen kommt man fast auf eine Löslichkeit von 40%.

Man nimmt aber immer an, dass Ba(OH)2 so schlecht in Wasser löslich ist, das stimmt. Vllt. liet es daran, das man es vielfach als Kalkwasserersatz in Form von einer Bariumhydroxidlösung verwendet hat. Das beim CO2 Nachweis ausfallende BaCO3 ist aber in der Tat noch schlechter löslich als bei Ca(OH)2 das CaCO3

LG Christian
Besucht doch mal mein Forum
Antworten